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Frust in der 3. LigaFortsetzungs-Verweigerer stänkern nach Niederlagen

Bernhard Trares

Waldhof-Trainer Bernhard Trares war ein entschiedener Gegner des Liga-Neustarts.

von Eric Karteusch (kart)

Magdeburg – Vielleicht hätte Claus-Dieter Wollitz (54) nach einem Erfolg ja ganz anders reagiert, die Niederlage zum Neustart der 3. Liga aber machte den Trainer des 1. FC Magdeburg nur noch wütender. „Das haben Leute entschieden“, stänkerte Wollitz über den Beschluss zur Saisonfortsetzung, „die im Fußball noch nie in so einer Verantwortung waren.“ Und deren Entscheidung wird seiner Meinung nach böse Folgen haben.

Aufgrund der fehlenden Vorbereitung sei „so ein Mammutprogramm nicht ohne Verletzung durchzustehen“, sagte Wollitz nach dem 0:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern bei MagentaSport. Die Partie am Samstag war der Auftakt eines knüppelharten Endspurts, bei dem die Profis der Drittligisten bis zum 4. Juli elfmal um den Aufstieg oder – wie im Falle der Magdeburger – den Klassenerhalt kämpfen müssen.

Claus-Dieter Wollitz: „Werden das nicht elfmal wiederholen können“

„Die Spieler haben alles rausgehauen. Die werden das aber nicht elfmal wiederholen können“, sagte Wollitz vor dem Hintergrund von fünf englischen Wochen am Stück. Die bevorstehende Belastung wollte er freilich „nicht als Ausrede“ verstanden wissen.

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Nichtsdestotrotz waren nach den ersten Spielen vor allem die sauer, die seit geraumer Zeit für den Abbruch der Saison gestimmt hatten und nun als Verlierer vom Platz schritten. „Es nervt mich jetzt einfach“, sagte Trainer Bernhard Trares (54) vom Aufstiegsaspiranten Waldhof Mannheim, der 1:2 gegen den KFC Uerdingen verlor: „Jetzt bin ich erst mal sauer.“

Freude auf der Seite der Befürworter

Ganz anders klangen jene, die nach dem erhofften Wiederbeginn auch noch drei Punkte einfuhren – wie etwa Uerdingens Trainer Stefan Krämer (53). „Es ist für mich wie alle Feiertage an einem, dass es nach so einer langen Pause nun wieder um den Fußball geht“, sagte er mit Blick auf den Stillstand von rund zweieinhalb Monaten.

Was die Spannung der Liga angeht, wird es für die ausgeschlossenen Zuschauer an den TV-Bildschirmen auch noch weitere Feiertage geben. Die munteren Platzwechsel in der Tabelle setzten sich auch am 28. Spieltag fort und werden dies auch in den kommenden Wochen tun, gerade einmal fünf Punkte liegen aktuell zwischen einem Aufstiegsplatz und Rang elf. Dahinter muss der Rest der Liga hingegen ernsthaft um den Klassenerhalt zittern.

Fanproteste gegen den DFB

In sportlicher Hinsicht also vermutlich die absolut richtige Entscheidung, die der Bundestag des DFB da am vergangenen Montag mit überwältigender Mehrheit (94,9 Prozent) getroffen hatte. Moralisch ist die Saisonfortsetzung für einige Teile der Fanszene aber dennoch das falsche Signal.

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Die Anhänger des FSV Zwickau (2:2 gegen Hansa Rostock) behaupteten mit geschickt platzierten Bannern auf den leeren Rängen, dass beim DFB die Moral im Keller sei. Proteste werden zudem für den nächsten Spieltag erwartet. „Wir wollen die werten Funktionäre erinnern, dass Fußball ohne Fans in den Stadien ein einziges Trauerspiel ist“, heißt es beispielsweise in einem Aufruf der Fans des Halleschen FC. (sid, ek)