Im Drittliga-EndspurtAufstiegs-Aspirant wirft Trainer raus – Nachfolger steht fest

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Markus Kauczinski am Samstag (24. April) nach der Heimniederlage von Dynamo Dresden gegen den Halleschen FC. Am Folgetag zogen die Dresdner die Reißleine.

von Anton Kostudis (kos)Béla Csányi (bc)

Dresden – In der heißen Phase des Aufstiegsrennens der 3. Liga hat Dynamo Dresden auf die Negativserie der vergangenen Wochen reagiert. Der letztjährige Zweitliga-Absteiger trennte sich am Sonntag (25. April), wenige Stunden nach der 0:3-Heimniederlage gegen Halle, von Trainer Markus Kauczinski (51). Sein Nachfolger steht seit Montag fest.

  • 3. Liga: Dynamo Dresden trennt sich von Trainer Markus Kauczinski
  • Kauczinski muss nach knapp anderthalb Jahren im Amt gehen
  • Dresden holt Alexander Schmidt als Aufstiegs-Retter

Kauczinski war seit Dezember 2019 Trainer bei Dynamo und wurde zunächst trotz des Abstiegs in der vergangenen Saison mit dem Projekt Wiederaufstieg betraut.

Alexander Schmidt übernimmt für Markus Kauczinski

Nachdem Dynamo am Samstag erstmals seit dem elften Spieltag Ende November von den ersten drei Plätzen gerutscht war, zogen die Verantwortlichen die Reißleine.

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Am Montag gaben die Sachsen nun den Nachfolger bekannt: Alexander Schmidt (52) wird übernehmen – und soll Dynamo in den verbleibenden sechs Partien doch noch in die Zweite Liga führen. Schmidt war bis Februar noch Trainer von Drittliga-Aufsteiger Türkgücü München und ist mit Dynamo-Sport-Boss Ralf Becker (50) aus Stuttgarter Zeiten vertraut.

Dynamo Dresden trennt sich nach Negativserie von Markus Kauczinski

„Ich musste bei meiner Entscheidung nicht lange überlegen und freue mich auf diese Herausforderung, auch wenn die Anlaufzeit sehr überschaubar ist. Ich möchte Dynamo Dresden dabei helfen, dass der Verein schnellstmöglich in die Erfolgsspur zurückfindet“, sagte Schmidt. „In den kommenden Spielen geht es deshalb für alle Beteiligte darum, alles dem gemeinsamen Ziel unterzuordnen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit harter Arbeit, positiver Energie und absoluter Leidenschaft am Ende der Saison den Aufstieg in die 2. Bundesliga erreichen können.“

Der neue Dynamo-Coach hat vorerst bis zum Saisonende unterschrieben. Kauczinskis Assistenten, die Co-Trainer Heiko Scholz (55) und Ferydoon Zandi (41), werden Schmidt bei seiner Mission assistieren. Beide hatten am Sonntag interimsweise das Training geleitet.

Markus Kauczinski muss nach anderthalb Jahren bei Dynamo gehen

Zuvor hatten die Klub-Bosse die Trennung von Kauczinski kommuniziert. „Diese Entscheidung ist uns wirklich nicht leicht gefallen, aber wir wollten in der wichtigsten Phase der Saison noch mal einen neuen Impuls setzen, um unser Ziel zu erreichen“, sagte Sportgeschäftsführer Ralf Becker. 

Kauczinski saß in 51 Pflichtspielen auf der Dynamo-Bank und steht in der laufenden Drittliga-Saison bei einem Punkteschnitt von 1,90 Zählern pro Spiel. In den vergangenen vier Partien war Dresden allerdings ohne eigenen Treffer geblieben, mit nur einem Punkt schmolz der einst so komfortable Vorsprung auf die Verfolger.

Dynamo Dresden hat Zweitliga-Rückkehr weiter selbst in der Hand

Seit Wochen präsentieren sich die Sachsen vor allem im Spiel nach vorn völlig ideen- und planlos. Die Folge: Seit nunmehr 438 Minuten gab es keinen Torjubel mehr. Torhüter Kevin Broll (25) platzte deshalb der Kragen: „Was wir hier treiben in den letzten sieben Spielen, das ist einfach nur bodenlos. Das ist einfach nicht Dynamo Dresden. Die Leute kommen hier rein ins Rudolf-Harbig-Stadion und wir machen Jambalaya mit denen. Das war's. Wort zum Samstag“, schimpfte er vor den TV-Kameras.

Den Aufstieg hat Dynamo dennoch weiter in der eigenen Hand. Zwei Nachholspiele bleiben der Mannschaft im Vergleich zum Spitzentrio noch. Zwei Siege würden die Sachsen sogar wieder auf Platz eins spülen.

Schon am Mittwoch (28. April, 19 Uhr) geht es mit dem zuletzt wegen Corona verlegten Heimspiel gegen den MSV Duisburg weiter, am Samstag (1. Mai, 14 Uhr) folgt das zweite Nachholspiel beim KFC Uerdingen. (bc/kos)