24 Millionen SchuldenEhemaliger Deutscher Meister meldet Insolvenz an

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Das Fritz-Walter-Stadion - die Heimat des 1. FC Kaiserslautern.

Kaiserslautern – Die Coronakrise gibt dem viermaligen Deutschen Meister 1. FC Kaiserslautern den Rest. Der Drittligist hat beim Amtsgericht Insolvenz angemeldet.

Die Pfälzer sollen mittlerweile Schulden in Höhe von rund 24 Millionen Euro plagen und etwa 15 Millionen Euro für die Erteilung der Lizenz für die kommende Saison benötigen.

Nun hat der Verein einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt: „Ziel des Verfahrens ist es, zügig die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wiederherzustellen“, erklärt Soeren Oliver Voigt, seit Anfang Dezember 2019 Geschäftsführer des FCK.

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1. FC Kaiserslautern will Marke stärken

Der Schritt falle den Verantwortlichen nicht leicht, man habe aber bereits allen Mitarbeiten mitgeteilt, dass man alle Angestellten halten werde. Außerdem sei man zuversichtlich, die Marke FCK auf Basis einer stabilen wirtschaftlichen Grundlage auszubauen: „Wir wollen und können die Chance nutzen, unsere Eigenkapitalbasis mit Investoren für einen grundlegenden wirtschaftlichen Neustart zu stärken“, erläutert Voigt. „Das Investoren-Interesse an der Marke FCK war und ist enorm“, erklärt Voigt. „Ebenso der Wille, diese Marke weiter zu entwickeln“.

1. FC Kaiserslautern will Absturz abwenden

Damit könnte sich der 1. FC Kaiserslautern sanieren und den drohenden Absturz abwenden. Sportlich hat der Schritt keine Konsequenzen für die Roten Teufel. Der Deutsche Fußball-Bund hat den bei einem Insolvenzantrag vorgesehenen Neun-Punkte-Abzug wegen der Corona-Krise ausgesetzt. Der FCK ist mit 44 Punkten derzeit Tabellen-Zwölfter in der 3. Liga. Das Polster zu einem Abstiegsrang beträgt sieben Zähler.

Die FCK-Führung um Beiratssprecher Markus Merk und Geschäftsführer Voigt hatte in den vergangenen Wochen intensiv nach Auswegen aus der Finanzkrise gesucht. Der erhoffte Schuldenschnitt kam jedoch nicht zustande, weil potenzielle Investoren ihr Geld offenbar erst nach der kompletten Sanierung des Vereins zur Verfügung stellen wollen.

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Die Gläubiger des Bundesliga-Gründungsmitglieds drohen nun leer auszugehen. Dazu gehören neben den Hauptgeldgebern - der Stuttgarter Firma Quattrex, dem Sportvermarkter Lagardère und dem Luxemburger Unternehmer Flavio Becca - auch viele Anhänger des Clubs, die 2019 für insgesamt rund drei Millionen Euro Fan-Anleihen erworben hatten. (uf, dpa)