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Termin-Chaos in 2. Liga wegen QuarantäneVerein bringt Absage der Relegation ins Spiel

Machmeier-Sandhausen

Jürgen Machmeier, Präsident des SV Sandhausen bei einer Vollversammlung der DFL im August 2019.

Kiel/Karlsruhe/Sandhausen – Die Lage in der 2. Bundesliga spitzt sich immer weiter zu. Nach einem weiteren positiven Corona-Test ist mit Aufstiegsaspirant Holstein Kiel der nächste Klub komplett in 14-tägiger Quarantäne.

  • Nach Karlsruher SC und SV Sandhausen auch Holstein Kiel komplett in Quarantäne
  • Zahlreiche Zweitliga-Spiele müssen verschoben werden
  • 2. Liga steuert auf Termin-Chaos in Saison-Endphase zu

Mit dem Karlsruher SC und dem SV Sandhausen mussten erst vor wenigen Tagen zwei Liga-Konkurrenten in Isolation. Nun müssen zusätzlich zu den Spielen Sandhausens und des KSC auch noch Kiels Partien bis zum 20. April verlegt werden. Ein Termin-Chaos im Mai ist unvermeidbar.

Das Schock-Urteil für Kiel fiel, nachdem am Samstag (10. April) mit Torhüter Ioannis Gelios (28) ein weiterer Profi positiv getestet worden war. Allein für die Nordlichter müssen nun die Partien gegen Regensburg (9. April), Hannover 96 (14. April) und Nürnberg (17. April) verlegt werden. Mitten in diesem Termin-Wahnsinn müssen die Störche auch noch ihren Pokal-Fight bei Borussia Dortmund am 1. Mai austragen.

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Nach einem weiteren Corona-Fall muss die gesamte Mannschaft von Zweitligist Holstein Kiel in Quarantäne, darunter auch Jae-sung Lee (r.) und Fin Bartels, hier beim Spiel gegen den VfL Bochum am 3. April.

SV Sandhausen bringt Absage der Relegation ins Spiel

Aufgrund der vielen Spielausfälle hat Jürgen Machmeier (60) nun eine Absage der Relegation ins Spiel gebracht. „Vielleicht gibt es dann auch keine Relegation, bevor wir dann mittendrin eine Runde abbrechen“, meinte der Präsident des SV Sandhausen im Deutschlandfunk.

Der Unternehmer machte sich für kreative Lösungen stark. Man müsse „mit ein bisschen Fantasie überlegen, wie man die Saison bis Ende Mai, Anfang Juni - das ist ja unsere Deadline - zu Ende spielt“, sagte Machmeier Grundsätzlich hätten jedoch alle Klubs ein Interesse daran, die Runde regulär zu beenden.

Machmeier geht auch davon aus, dass es noch mehr Coronafälle geben wird, „weil die Mutante sehr aggressiv ist“. Daher kann sich der Präsident auch vorstellen, dass sich die Mannschaften für die Endphase in eine Art Teamquarantäne begeben.

„Die Spieler in den ersten drei Ligen verdienen sehr viel Geld, die Familien leben vom Fußball. Da müssen wir auch persönliche und private Einschränkungen hinnehmen.“

Hannover 96 gibt Entwarnung: Kein Corona-Fall

Immerhin konnte Hannover 96 Entwarnung geben. Auch die Niedersachsen befürchteten nach einem nicht eindeutig auswertbarem Ergebnis einen Coronafall. Doch nach den PCR-Testungen gab es Entwarnung: Kein Spieler, Trainer oder Betreuer hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Das Spiel gegen Heidenheim am Sonntag kann daher stattfinden.

Karlsruher SC in zweiwöchiger Quarantäne

Die turnusmäßige PCR-Testung der Profis des Karlsruher SC hatte am Dienstag (6. April) einen weiteren positiven Corona-Befund in der Mannschaft ergeben. Der Kader der Blau-Weißen hat sich deshalb ab sofort in eine 14-tägige Quarantäne begeben.

Eichner-KSC

Karlsruhes Trainer Christian Eichner nachdenklich beim Spiel gegen den VfL Osnabrück.

„Diese Entscheidung wurde am heutigen Dienstagabend nach engem Austausch mit dem KSC vom Karlsruher Gesundheitsamt getroffen, um ein weiteres Ausbreiten der Infektion zu verhindern“, sagte Geschäftsführer Oliver Kreuzer (55). Die Quarantäne gilt für den kompletten KSC-Kader und dauert ebenfalls bis zum 20. April.

Doppelte Spielverlegung für Hamburger SV im Aufstiegsrennen

Am Mittwoch (7. April) vermeldete auch Sandhausen, dass der komplette Kader aufgrund von insgesamt vier positiven Corona-Fällen in Isolation muss. „Wir standen und stehen im engen Austausch mit dem zuständigen Gesundheitsamt und der DFL. Um eine weitere Ausbreitung der Infektion innerhalb der Mannschaft konsequent zu verhindern, wurde in diesem Fall eine Quarantäne vom Gesundheitsamt Rhein-Neckar angeordnet“, erläuterte Geschäftsführer Volker Piegsa.

Die Quarantäne des Profikaders gilt bis Sonntag, den 18. April. Der SV Sandhausen hat bei der DFL die Absetzung der entsprechenden Spiele (Fürth, Hamburg) beantragt.

KSC sollte am Samstag eigentlich bei Fortuna Düsseldorf spielen

Auch der Karlsruher SC hat bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) beantragt, die Partien gegen Fortuna Düsseldorf (10.4.), Erzgebirge Aue (17.4.) und den Hamburger SV (20.4.) zu verschieben. Damit deutet sich allerdings ein erhebliches Terminproblem an.

Eventuell muss der KSC zwischen dem vorletzten (16.5.) und dem letzten (23.5.) Spieltag unter der Woche antreten. Schon Anfang April hatte der KSC zwei positive Fälle gemeldet. Dennoch wurde die Partie gegen den VfL Osnabrück am vergangenen Wochenende noch ausgetragen, sie endete mit einer 0:1-Niederlage. Nun wird jedoch der Zweitliga-Spielplan heftig durcheinander gewirbelt. Und die Zeit, die Paarungen nachzuholen, wird immer knapper.

DFL hatte sich gegen Trainingslager-Quarantäne entschieden

Unter dem Eindruck des Karlsruher Falls und des positiven Corona-Tests bei Bayerns Serge Gnabry erscheint die Entscheidung der DFL, die so genannte Trainingslager-Quarantäne vorerst nicht durchzuführen, im neuen Licht.

Die Deutsche Fußball Liga sah diese Maßnahme „derzeit aus medizinischer Perspektive nicht für notwendig“ und setzt auf engmaschige Testungen in der Corona-Pandemie. Allerdings kann es in der Endphase der Saison doch noch passieren, dass die Kader komplett in eine Blase müssen - um den Spielbetrieb nicht auf den letzten Drücker zu gefährden.

Die Saison in der Bundesliga endet am 22. Mai, in der 2. Liga einen Tag später. Zudem stehen Relegationsspiele, das DFB-Pokalfinale (13. Mai), das Champions League-Endspiel (29. Mai) und die bevorstehende EM (ab 11. Juni) an. (msw)