„Diese Kündigung bestätigen wir gern“FC reagiert cool auf rassistischen Fan

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FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle steigt am Geißbockheim aus seinem Auto.

von Martin Zenge (mze)

Köln – Normalerweise kämpft der FC um jedes Mitglied. Doch diesen Fan entlässt der Klub gerne aus der Geißbock-Familie!

Nach der Präsentation des neuen Auswärtstrikots, auf dem die Kölner Skyline eingearbeitet ist, hat ein Anhänger seine Mitgliedschaft gekündigt. Begründung: Auf dem Shirt ist neben Dom und Rhein-Energie-Stadion auch die Moschee zu sehen.

FC-Fan kündigt Mitgliedschaft wegen Moschee auf Trikot

Der Fan schrieb dem Klub: „Da ich heute festgestellt habe, dass der FC jetzt mit Trikots aufläuft, die mit einer Moschee bestückt sind und ich mich mit Moslems und Moscheen nicht identifizieren kann, erkläre ich hiermit meinen Austritt aus der Glaubensgemeinschaft 1. FC Köln.“

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Als wäre das nicht genug, hetzte er auch noch: „Ich vermute, dass in der nächsten Saison die Trikots rosa sind, dann wäre die Weltoffenheit perfekt.“

1. FC Köln setzt klares Zeichen gegen Rassismus

Der Klub machte die Mail nun öffentlich, zeigte damit: Am Geißbockheim ist kein Platz für Rassismus! „FC-Charta nicht gelesen? Diese Kündigung bestätigen wir gern“, teilte der Bundesligist mit, bedankte sich für die Trikot-Idee und verabschiedete den rassistischen Fan mit: „Hadi tschüss“ (türkisch für „Auf geht's).

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Rund um den Schriftzug des Hauptsponsors ist die Kölner Skyline abgebildet.

Bereits bei der Vorstellung des Trikots hatte der FC erklärt, mit der Moschee zeige man sich als „weltoffener Klub.“ Keine leeren Worte, wie man nun sieht!

Von den Fans im Netz gibt es Applaus für das klare Nein zum Rassismus. Aber auch kritische Töne, die darauf hinweisen, dass die Leitgedanken des Moschee-Betreibers Ditib ebenfalls der Klub-Charta widersprechen – beispielsweise durch Homophobie.

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Alexander Wehrle: „1. FC Köln steht für tolerantes Miteinander“

Der Klub antwortet darauf: „Wir haben drüber nachgedacht: Die Moschee steht symbolisch für die große türkische Community in Köln, in der es sehr viele eingefleischte FC-Fans gibt. Sie ist ein Teil der Kölner Skyline geworden. Das gilt unabhängig davon, wie man politisch zum Betreiber der Moschee steht.“

Geschäftsführer Alexander Wehrle (45) betont: „Der 1. FC Köln steht für eine Willkommenskultur und für ein tolerantes, respektvolles Miteinander. In der Charta des 1. FC Köln heißt es: ‚Herzlich Willkommen in der schönsten Stadt Deutschlands – egal, woher du kommst, was du glaubst, was du hast oder bist, wie du lebst und wen du liebst.“

1. FC Kaiserslautern kriegt Beschwerde-Mail wegen FC-Trikot

Kurios: Auch beim 1. FC Kaiserslautern ging eine rassistische Beschwerde-Mail wegen des Kölner Trikots ein, wie der Drittligist auf Twitter zeigt:

Da hat wohl jemand die FCK-Vereine verwechselt. Das spricht nicht für den Verfasser... (mze)