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KommentarEhrensache: Jonas Hector hat den FC gelebt und geliebt wie kein anderer

Kölns Jonas Hector liegt nach dem Sieg gegen Schalke auf dem Boden.

Ein Bild mit Symbolcharakter: Jonas Hector liegt am 22. Mai 2021 auf dem Rasen im Rhein-Energie-Stadion, er hat alles gegeben für den FC. Mit dem Sieg gegen Schalke hat Köln gerade noch so den direkten Abstieg verhindert und sich in die Relegation gerettet.

Jonas Hectors Entscheidung, seine Karriere im Sommer zu beenden, spricht für die Konsequenz, die ihn immer ausgezeichnet hat. Mit ihm verabschiedet sich eine FC-Legende.

von Jürgen Kemper (kem)

Jonas Hector (32) beendet im Sommer seine Karriere beim 1. FC Köln. Nach 13 Jahren mit dem Geißbock auf der Brust ist am Saisonende Schluss. Damit verlässt eine echte Klub-Legende die Bühne. Ein Kommentar.

Das war ein echter Schock, als Steffen Baumgart (51) am Samstag (23. April 2023) nach dem 3:1-Sieg bei der TSG Hoffenheim auf der Pressekonferenz das Wort ergriff. Der FC-Trainer verkündete sichtlich angefasst das Karriere-Ende von Jonas Hector. Das Ende einer Ära.

Jonas Hector hat immer auf sein Herz gehört

Mit dem Saarländer verlässt der größte Spieler der jüngeren Vereinsgeschichte die Bühne. Er hat den FC in den vergangenen 13 Jahren gelebt und geliebt wie kein anderer. Obwohl es aufgrund seiner außerordentlichen Qualität immer wieder Verlockungen gegeben hat, ist er seiner Liebe stets treu geblieben. Er hat immer auf sein Herz gehört, wohlwissend, dass er andernorts deutlich mehr Kohle bekommen und um Titel gespielt hätte.

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Und auch als sein FC am Boden lag, hat er sich nicht wie viele vor ihm und sicher auch noch viele nach ihm aus dem Staub gemacht. 2. Liga statt Champions League - für Hector Ehrensache. So wie 2018 nach dem Abstieg, als er der Legende nach schon auf dem Weg nach Dortmund war, dann aber doch auf halbem Weg umdrehte und seiner Liebe treu blieb.

Er hat den Karren mit dem Aufstieg 2018/19 wieder aus dem Dreck gezogen, weil er sich in der Verantwortung fühlte. Auch beim Aufstieg 2013/14 war er schon dabei, damals als junger Spieler, der ein Jahr zuvor unter Holger Stanislawski (53) im Unterhaus sein Profi-Debüt gefeiert hatte.

Hector ist als Profi, der seine gesamte Karriere bei nur einem einzigen Verein gespielt hat, ein absolutes Unikum in diesem versauten Geschäft. Ein Vorbild in Sachen Loyalität, Integrität und eine echte Identifikationsfigur. Ein aussterbender Spieler-Typ.

Umso schmerzlicher ist der Verlust am Saisonende. Obwohl die gesamte FC-Familie bis zuletzt gehofft hatte, der Capitano würde noch eine allerletzte Saison dranhängen, kommt die Entscheidung nicht überraschend. Der Gedanke an das Ende seiner aktiven Karriere war in Hector schon länger gereift. Daran konnte offenbar auch die drohende Transfersperre im Sommer nichts ändern.

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Es ist wie immer bei Hector: Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, zieht er es auch durch. So wie 2020, als er quasi aus dem Nichts seine DFB-Karriere beendete. Und als er vor der WM 2022 das Angebot zur Rückkehr ablehnte, obwohl Hansi Flick (58) den Kölner bis heute für den besten aktiven Linksverteidiger hält.

Bei all dem Schmerz und der Trauer über den herben Verlust überwiegen bei Fans und Verantwortlichen Dankbarkeit, Respekt und Stolz. Ein ganzer Klub verneigt sich vor einem außergewöhnlichen Spieler und Menschen. Mach et joot, Jonas!