Kommentar zum 1. FC KölnNach Mamba-Absage: FC hat keinen Platz für Fehltritte

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Streli Mamba verlässt nach den geplatzten Verhandlungen mit dem 1. FC Köln das Geißbockheim.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – Der geplatzte Transfer von Streli Mamba (26) nach dem Medizincheck schlägt gerade im Netz hohe Wellen. Aber glaubt man den Verantwortlichen, gab es handfeste Gründe und man hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Und dann ist sie auch richtig. Ein Kommentar.

1. FC Köln zwischen Pleite und Abstiegsangst

Es ist ein schwieriger Drahtseilakt, den die FC-Geschäftsführer Horst Heldt und Alexander Wehrle zu vollbringen haben. Auf der einen Seite die drohende finanzielle Pleite durch die Folgen der Corona-Krise, auf der anderen Seite die Furcht vor einem neuerlichen Absturz in die Zweitklassigkeit. Denn eins ist klar: Nichts ist teurer als ein Abstieg.

Gemeinsam mit dem Vorstand haben die beiden Chefs einen Rahmen festgelegt, in dem Heldt agieren kann. Allen ist dabei bewusst: Auf dem Drahtseil ohne Netz und doppelten Boden ist in diesem Sommer für Fehltritte keinerlei Platz.

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Streli Mamba wäre Gisdols Wunschlösung gewesen

In diesem Licht muss man auch die Entscheidung bei Streli Mamba sehen. Der Deutsch-Kongolese war für Trainer Markus Gisdol eine Wunsch-Lösung, Heldt wäre sowohl finanziell wie auch beim Risiko mit muskulären Problemen bis an die äußerste Schmerzgrenze gegangen.

Doch ein Spieler, der möglicherweise wochenlang nicht zur Verfügung steht – das konnte sich der 1. FC Köln nicht erlauben. Die Häme und den Spott, der nun durchs Netz geht, wird der FC aushalten müssen – aber nach allem, was man hört, war die Entscheidung, Streli Mamba nicht zu verpflichten, alternativlos.

1. FC Köln: Kader auf Kante genäht

Der Kader ist (gerade qualitativ) auf Kante genäht, in der Offensive ist er durch die langfristigen Ausfälle von Anthony Modeste und Florian Kainz noch nicht einmal mehr das. Jeder Schuss von Heldt muss nun sitzen, denn in dieser Konstellation, da braucht man kein Prophet sein, gehört der 1. FC Köln zu den allerersten Abstiegskandidaten.

Umso wichtiger, dass jeder Euro sinnvoll investiert ist. Zwei Millionen Euro für einen Spieler mit ungewisser Genesungsprognose – das erinnert doch allzu sehr an Abenteuer aus früheren Zeiten.

Horst Heldt muss beim 1. FC Köln in die Pötte kommen

Nichtsdestotrotz muss Heldt jetzt in die Pötte kommen. Klar, der Markt ist schwierig, das Geld knapp. Aber der 1. FC Köln braucht dringend Verstärkungen – am besten solche, die ihm schon im ersten Spiel gegen die TSG Hoffenheim am 19. September weiterhelfen!