Fan-ÄrgerDüsseldorfer gehen auf Funkel los: „...doch nicht der 1. FC Köln!“

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Wieder beim 1. FC Köln: Friedhelm Funkel (r.), hier am Montag, 12. April, mit Spotchef Horst Heldt, übernimmt den Job von Markus Gisdol.

Düsseldorf – Es hatte sich angedeutet, jetzt ist klar: Er macht es wirklich! Friedhelm Funkel (67) kehrt auf die Trainerbank zurück. Als Feuerwehrmann soll er den 1. FC Köln retten – ausgerechnet DEN Erzrivalen der Düsseldorfer. Am Dienstag, 13. April, steht Funkel mit den FC-Profis auf dem Trainingsplatz am Geißbockheim. Dabei hatte König Friedhelm doch den Fortuna-Schwur abgelegt.

  • Friedhelm Funkel kehrt als Trainer des 1. FC Köln zurück
  • Bei Fortuna Düsseldorf hatte er seine Karriere beendet
  • Düsseldorfer Fans enttäuscht vom den Trainer

Am 10. Januar titelte der EXPRESS: Bricht Funkel seinen Fortuna-Schwur? Fast genau drei Monate später steht die Antwort fest: Ja, er hat ihn gebrochen.

Seit Montag ist der gebürtige Neusser offiziell Trainer des 1. FC Köln und soll die Domstädter in den verbleibenden sechs Saisonspielen zum Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga führen.

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Dabei hatte sich Funkel zu seiner Zeit in Düsseldorf (2016 bis 2020) mehrfach öffentlich festgelegt: Fortuna sei sein letzter Klub als Trainer.

Am 29. Januar 2020 wird er in die Geschäftsstelle in der Düsseldorfer Arena zitiert. Der Vorstand teilt ihm mit, dass er als Trainer von Fortuna freigestellt wird. Kurz später stellt sich Funkel vor die Kameras und verkündet endgültig: „Meine Trainerkarriere ist beendet.“

Fortuna Düsseldorf: Fans sauer auf Friedhelm Funkel

Zuvor hatte er den F95-Schwur bereits mit Sätzen wie diesem geleistet: „Das ist meine letzte Trainerstation, weil ich niemals wieder eine Mannschaft finde, die charakterlich so stark ist.“

Diese Worte bekommt er in Düsseldorf jetzt natürlich um die Ohren gehauen. Es gibt zwar auch Verständnis, doch die Fortuna-Fan-Wut im Internet ist groß.

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„Lügner“ und „Judas“ sind noch die harmlosesten Beschimpfungen. Einer schreibt: „Es wäre ja alles okay gewesen, auch Schalke, aber doch nicht der 1. FC Köln!“

Als Funkel in einer Videokonferenz als neuer Effzeh-Coach vorgestellt wird, sagt er: „Ich kann die Enttäuschung bei den Fortuna-Fans verstehen, aber ich konnte ja nicht wissen, dass diese Pandemie das Leben komplett verändert. Eines kann ich sagen: Die Düsseldorfer Zeit wird nie in Vergessenheit geraten!“

Im Januar hatte er seine Rolle rückwärts bereits verbal eingeleitet. „Wenn ein Angebot kommt, werde ich darüber nachdenken. Ich weiß nicht, was passieren wird, wenn ein interessanter Verein anrufen sollte. Die Situation hat sich jedenfalls etwas geändert“, sagte er im Gespräch mit EXPRESS.

Corona hat Friedhelm Funkels Pläne durchkreuzt

Was er meinte: Eigentlich wollte Funkel nach seiner Trainerkarriere viel Zeit mit seinen großen Leidenschaften verbringen. Er wollte viel Tennis spielen, mit Freunden essen gehen und mit seiner Frau Anja die ganze Welt bereisen.

Dann kam Corona. „Das habe ich mir natürlich ganz anders vorgestellt. Jetzt fällt mir ein wenig die Decke auf den Kopf“, betonte Funkel. Die Pandemie hat die Welt im Griff. Tennis spielen? Keine Chance! Essen gehen? Pustekuchen! Um die Welt reisen? Vergiss es!

Und so passt sich der Rekord-Aufstiegstrainer (sechs Mal stieg er in die Bundesliga auf, zuletzt 2018 mit Fortuna) den Gegebenheiten an – und trainiert nun eben den großen  F95-Erzrivalen rheinaufwärts.