1. FC Köln Thema im DoppelpassEffenberg: „Schalke ist der schwierigste Gegner!“
Köln – Der 1. FC Köln vor dem Saisonfinale mit dem Rücken zur Wand. Während Trainer Friedhelm Funkel (67) zufrieden mit dem Auftritt bei der Nullnummer in Berlin war, schaute die Experten-Runde beim Sport1-Doppelpass am Sonntag, 16. Mai, deutlich skeptischer auf das Saisonfinale. Neben Weltmeister Kevin Großkreutz (32), Stefan Effenberg (52) und Ex-FC-Profi Patrick Helmes (37) mit in der Runde: EXPRESS-Sportchef Marcel Schwamborn (47).
- Stefan Effenberg: „1. FC Köln hat mit Schalke 04 den schwierigsten Gegner.“
- Patrick Helmes: „1. FC Köln verteidigt schlecht und trifft nicht. Deshalb stehen sie da wo sie stehen.“
- Kritik an Sportchef Horst Heldt aus der Runde: Bei Abstieg war es das
Friedhelm Funkel: „1. FC Köln wird dem Druck gewachsen sein.“
Der Druck im Abstiegsfinale ist immens und schon am Tag nach der Partie in Berlin haben die Psychospiele gegen den Abstieg begonnen. Werder Bremen wechselte für ein Spiel nochmal den Trainer, die Arminia hofft auf einen Sieg gegen Stuttgart, aber FC-Trainer Friedhelm Funkel sagt nach dem Punktgewinn in Berlin: „Der Druck auf die Konkurrenten ist so groß. Alle drei Mannschaften müssen gewinnen. Ihr könnt Euch sicher sein, dass wir dem Druck gewachsen sind.“
Dass sahen die Gäste von Ex-Nationalspieler Thomas Helmer (56) als Moderator des Sport1-Doppelpass anders. EXPRESS-Sportchef Schwamborn: „Mir wird der Sieg zu sehr eingeplant. Das wird alles andere als einfach. Schalke hat keinen Druck.“ Stefan Effenberg stimmte zu: „Der FC muss ja gewinnen. Du musst auf Dich schauen in dieser Situation. Du musst von der ersten Sekunde Druck aufbauen auf die Konkurrenz. Schalke ist ein sehr gefährlicher Gegner zum Abschluss. Die hatten nach dem Sieg über Frankfurt Tränen in den Augen, weil sie ein Spiel gewonnen haben. Schalke das einfachste Spiel? Ich sage, das ist das schwierigste.“
Helmes: „Auch für Grammozis und Schalke ein unglaublich wichtiges Spiel.“
Auch Patrick Helmes sah das so und glaubt, dass sein Ex-Teamkollege Dimitrios Grammozis (42) unbedingt einen Sieg landen will, um mit einem guten Gefühl in die Sommerpause zu gehen: „Die unterschätzen die Schalker alle ein bisschen. Auch für die geht es um viel. Für Dimi war der Sieg unglaublich wichtig. Der Druck auf die Kölner ist enorm und ich weiß nicht, ob diese Mannschaft dem Stand hält. Wenn wir früher mit Leverkusen vom Start weg Druck gemacht haben, war relativ klar, dass irgendwann ein Tor fällt. Aber beim FC ist es mit dem Toreschießen ziemlich schwer. Die Mannschaft verteidigt nicht gut und trifft das Tor nicht. Es gibt Parallelen mit dem Abstieg vor 2018. Cordoba wurde abgegeben und es wurde nicht richtig nachgelegt.“
Stefan Effenberg mit deutlicher Kritik an FC-Sportchef Horst Heldt
Womit die Kritik an Horst Heldt (51) zum Thema wurde. Schwamborn: „Er weiß, dass für ihn die Zeit beim 1. FC Köln vorbei sein könnte im Fall des Abstiegs.“ Die Kritikpunkte: Die schwachen Transferphasen und das viel zu lange Festhalten am im Grunde schon in der letzten Saison fälligen Trainer Markus Gisdol (51). Da hakte Effenberg ein: „Da kommt ja noch ein Punkt dazu: Die Vertragsverlängerung mit Gisdol ohne Not im letzten Sommer. Das habe ich überhaupt nicht verstanden. Wenn sie drin bleiben, werden sie wahrscheinlich so weitermachen. In Zeiten von Corona einen Vertrag als Belohnung zu verlängern, konnte ich im letzten Sommer nicht nachvollziehen.“
Selbst die Verpflichtung von Coach Steffen Baumgart könne sich Heldt nur bedingt ans Revers heften. Schwamborn: „Wäre es nach ihm gegangen, wäre Thorsten Fink jetzt Trainer mit einem Vertrag bis 2022. Den hat aber der Vorstand abgelehnt und deshalb wurde auf die Lösung Funkel gesetzt.“
So könne nur ein Klassenerhalt Heldt retten. Und wer den FC-Sportchef in Berlin gesehen hat, weiß, dass ihm das auch sehr bewusst ist.