Hier werden die FC-Profis geprüftDr. Wisplinghoff: „Die Tests schlagen früh an“

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Laborleiter Dr. Fabian Wisplinghoff

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – Fünf Labore hat die deutsche Fußball-Liga für die Corona-Tests (PCR-Tests) ausgesucht, mit denen der Spielbetrieb bis zum Saisonende aufrecht erhalten werden soll. Eins davon sitzt in Köln-Marsdorf und wird neben den Tests der Profis des 1. FC Köln auch die von Borussia Mönchengladbach zur Untersuchung bekommen, sollte das Konzept umgesetzt werden.

Bundesliga: Corona-Tests dank Fabian Wisplinghoffs Labor

Das Labor Dr. Wisplinghoff untersucht seit 40 Jahren die Proben der Bürger des Rheinlands, in der Corona-Krise kommt Ihnen aber eine Schlüsselrolle zu. EXPRESS sprach mit Laborleiter Fabian Wisplinghoff (43) über die Testkapazitäten.

Fabian Wisplinghoff, ihr Labor ist von der DFL als eins von fünf Testlaboren ausgewählt. Es wird immer wieder betont, dass der Fußball niemandem Tests wegnimmt. Stimmt das? Das ist absolut richtig! Wir haben inzwischen eine Kapazität von 4000 bis 6000 Tests pro Tag und sind höchstens zur Hälfte ausgelastet. Außerdem wurde von der DFL immer wieder betont, dass man sofort zurücktreten würde, sollten wir durch eine neue Welle an die Kapazitätsgrenze stoßen und die Tests für andere Bevölkerungsgruppen brauchen. Die Tests für die Profiklubs sind also gar kein Problem.

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Die Spieler werden am Tag vor dem Spiel getestet werden, sechs Stunden vor dem Spiel soll das Ergebnis feststehen… Das ist ganz normaler Standard. Die Tests von Krankenhäusern werden vorgezogen, dann kommen die privaten Tests. Zeitlich ist das überhaupt kein Thema. Wir können auch für andere Unternehmen Tests durchführen, sollte das gewünscht sein.

Wie wird das mit den PCR-Tests aussehen? Die Tests sind sehr empfindlich, schlagen früh an, auch wenn noch nicht so viel Virus im Körper ist. Bis der Patient ansteckend ist, dauert es meistens ein paar Tage. Deshalb ist das Infektionsrisiko bei engmaschigen Tests relativ gering.

Es gibt aber auch eine zweite Art von Tests. Was ist mit den in der DFL-Pressekonferenz angesprochenen Antikörper-Tests? Das ist ja die zweite Stufe, hier soll eine Studie erstellt werden, ob schon Antikörper bei den Spielern vorhanden sind, sie also vielleicht schon unbemerkt mit dem Virus infiziert waren. Die Lieferbarkeit der Tests ist auch da kein Problem.

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Sind die Mitarbeiter besonders motiviert, wenn man helfen kann, den Fußball wieder ins Rollen zu bringen? Unsere Mitarbeiter sind ohnehin unglaublich motiviert. Aus allen Bereichen wird mit angepackt, damit der Testbetrieb Tag und Nacht am Laufen gehalten werden kann, alle notwendigen Ressourcen zur Verfügung stehen. Ihnen gilt an dieser Stelle mal ein großes Lob. Natürlich haben wir hier auch viele FC-Fans im Labor – und auch ein paar schwarze Schafe mit anderen Präferenzen – die sich freuen würden, wenn der Ball wieder rollt. Aber unsere Arbeit gehen wir in allen Bereichen mit vollem Einsatz an!