Bayern offensiv gnadenlosMünchner Sturm-Monster zerlegen den FC

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Eric Maxim Choupo-Moting erzielt das 1:0 für den FC Bayern gegen den 1. FC Köln. Marius Wolf kommt zu spät, Timo Horn ist machtlos.

von Alexander Haubrichs (ach)Jürgen Kemper (kem)

München – Außer Spesen nichts gewesen: Das nächste Wunder gegen ein Spitzenteam der Liga ist ausgeblieben. Im 100. Aufeinandertreffen beider Teams verlor der 1. FC Köln am Samstag (27. Februar) beim FC Bayern München verdient mit 1:5 und hängt weiter im Tabellenkeller fest. Trotz mutiger Phasen der Mannschaft von Markus Gisdol (51) sorgte der Rekordmeister dank einer konzentrierten Leistung am Ende für klare Verhältnisse.

  • 1. FC Köln verliert 1:5 beim FC Bayern München
  • Tor von Ellyes Skhiri reicht nicht aus für Sensation
  • Robert Lewandowski erzielt Doppelpack

Trainer Markus Gisdol: „Wir haben einen verdienten Sieg der Bayern gesehen. Aber einen Sieg, der zu hoch ausgefallen ist. Wir sind heute ein bisschen unter Wert hier rausgegangen.“

Der FC wollte die Bayern überraschen, lief hoch an und versuchte, auch in der Abwehr den Ball rauszuspielen. Das gelang zwar längst nicht immer, sah aber eine Weile ganz ordentlich aus. Da vorne allerdings Emmanuel Dennis (23) ständig im Abseits wartete und sonst niemand am Offensiv-Spiel teilnehmen wollte, war es am Ende doch Schattenboxen in der Allianz-Arena. 

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„Fax-Profi“ Choupo-Moting trifft für den FC Bayern gegen den 1. FC Köln

Anders die Bayern, die zeigten dann, wie man richtig zuschlägt: Eric-Maxim Choupo-Mouting sorgte nach 19 Minuten mit seinem ersten Bundesliga-Tor für die Bayern für die Führung. Choupo-Moting? Ja, genau, der „Fax-Profi“, dessen Wechsel zum 1. FC Köln im Winter 2011 wegen eines kaputten Fax-Gerätes geplatzt war, brachte die Mannschaft von Trainer Hansi Flick in Führung.

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Daraufhin verlor der FC seine Linie und Emmanuel Dennis die Übersicht. Der Nigerianer schlug nach einem haarsträubenden Fehlpass im Mittelfeld die Hände über dem Kopf zusammen, schon ahnend, dass dieser böse Folgen haben würde. Seinen Ball nutzte Leon Goretzka zu einem Traumpass auf Robert Lewandowski.

Emmanuel Dennis erwischt rabenschwarzen Tag beim 1. FC Köln

Der Pole erzielte Saisontreffer Nummer 27 und spätestens da war klar: Die Bayern sind nach den Ausrutschern gegen Bielefeld (3:3) und Eintracht Frankfurt (1:2) wieder auf Kurs, wollten Verfolger RB Leipzig nicht noch näher rankommen lassen.

Für Dennis war der Arbeitstag nach rabenschwarzen 45 Minuten beendet. Das Vier-Augen-Gespräch mit Gisdol unter der Woche trug keine Früchte.

Der FC-Trainer erlöste den völlig überforderten Neuzugang und brachte dafür Youngster Jan Thielmann. „Dennis hatte einen schlechten Tag, am Ende ist das Leistungssport und wenn man schwach spielt, wird man ausgewechselt“, sagte der Coach. Außerdem kam Jannes Horn für den gelb-vorbelasteten Rafael Czichos. Es war die fünfte Verwarnung der laufenden Saison, Czichos wird gegen Werder Bremen fehlen.

Ellyes Skhiri verkürzt mit Super-Solo für den 1. FC Köln

Und siehe da, der FC kam mit neuem Mut aus der Kabine und erzielte den schnellen Anschlusstreffer. Nach Unstimmigkeiten in der Bayern-Abwehr ließ Ellyes Skhiri gleich drei Gegenspieler stehen und vollendete sein sehenswertes Solo zum 1:2. Es war bereits das vierte Saisontor des Tunesiers.

Es war die beste Phase der Kölner. Der FC bewies Mut und hielt die Bayern über weite Strecken in der eigenen Hälfte. Mitten in diese Drangphase schlug der „Sextuple-Sieger“ aber eiskalt zu.  

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Comebacker Thomas Müller, der gerade einmal 30 Sekunden auf dem Platz stand, bediente Lewandowski. Treffer Nummer 28!

Dominick Drexler vom 1. FC Köln lässt Monster-Chance liegen

Der FC gab sich aber auch in der Folge nicht auf und hatte in der 75. Minute die Monster-Chance auf den erneuten Anschluss. Nachdem Dominick Drexler Bayern-Keeper Manuel Neuer den Ball abgeluchst hatte, hatte der Mittelfeldspieler nur noch das leere Tor vor sich. Doch Drexler traf aus halbrechter Position lediglich den Pfosten. Was für ein Fehlschuss!

Die Münchner machten es besser: Nach einem blitzsauber vorgetragenen Angriff war der zweite Bayern-Comebacker Serge Gnabry (Rückkehr nach Muskelfaserriss) zur Stelle und traf zum 4:1.

Als der FC gedanklich schon auf der Heimreise war, traf der Nationalspieler dann sogar noch zum 5:1. So wurde es am Ende doch noch ein ganz bitterer Nachmittag für die Gisdol-Elf. Doppelpack Lewandowski, Doppelpack Gnabry, dazu Lewandowski: Die Münchner Sturm-Monster zerlegen den FC!