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Neue FC-JuweleEiner brach Torwart die Hand – einer hätte Tennis-Profi werden können

FC_Talente_Gruppenfoto

Sava Cestic, Robert Voloder, Jens Castrop und Tim Lemperle (v.l.) durften sich im Trainingslager des 1. FC Köln beweisen.

von Alexander Haubrichs (ach)Martin Zenge (mze)

Donaueschingen – Während Noah Katterbach, Ismail Jakobs und Jan Thielmann vor ihrem zweiten Profi-Jahr stehen, warten hinter den Durchstartern der vergangenen Saison schon die nächsten FC-Juwele.

Auch Sava Cestic, Robert Voloder, Tim Lemperle und Jens Castrop sind heiß auf die Bundesliga, dürfen sich im Trainingslager in Donaueschingen Chefcoach Markus Gisdol (51) präsentieren. EXPRESS stellt die Kölner Talente vor.

Innenverteidiger Robert Voloder muss beim 1. FC Köln noch singen

Seit Rafael Czichos’ Verletzung Ende Februar ist Robert Voloder (19) fester Bestandteil des Profi-Trainings. Sein Einstands-Ritual hat er aber noch vor sich. „Ich musste bislang nicht singen. Zwei, drei Ideen habe ich aber schon.“

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In Köln ist der Innenverteidiger gerade aus dem Internat gezogen, hat nun seine erste eigene Wohnung: „Das ist schon eine Herausforderung. Aber der Sprung ist nicht so groß, im Internat muss man ja auch selbstständig sein.“ In der U19 war Voloder FC-Kapitän und setzte neben dem Platz auch auf mentales Training. „Da konnte ich gute Dinge für mich rausziehen.“

Bei den Profis bildet er mit Cestic und Lemperle ein Hessen-Trio: „Wir kennen uns schon seit der U14, dadurch harmonieren wir gut. Schön, dass wir den gleichen Weg gehen.“ Alle drei stammen aus der Jugend des FSV Frankfurt.

Voloders großes Vorbild: Real-Star Sergio Ramos! „Er ist einfach abgeklärt und hat Auge.“ Doch auch bei Bornauw & Co. will er sich einiges abgucken.

Mittelfeldspieler Jens Castrop wird lieber FC- als Tennis-Profi

Er ist das Küken im FC-Camp: Jens Castrop wurde gerade erst 17 Jahre alt – und von seiner Profi-Chance selbst überrascht. „Wir waren in den Vertragsverhandlungen. Da kam das Thema auf, dass ich für die Vorbereitung bei den Profis eingeplant bin. Das war für mich sehr unerwartet und plötzlich, auch wenn ich mir das immer gewünscht habe.“

Eigentlich würde der bisherige U17-Kapitän, der seinen ersten Profi-Vertrag bis 2023 unterschrieben hat, in die U19 aufrücken. Sein Ziel für die kommenden Wochen ist klar: „Ich will in jedem Training alles geben, um den Kontakt zu  den Profis zu halten. Den Rest entscheidet der Trainer.“

Castrop, gebürtiger Düsseldorfer, hätte übrigens auch in einer anderen Sportart Karriere machen können: Tennis. „Bis zur U13 habe ich beides gleichzeitig als Leistungssport betrieben. Und im Tennis war ich wahrscheinlich sogar talentierter als im Fußball, in NRW war ich die Nummer zwei in meinem Alter – aber Fußball macht mir einfach 100-mal mehr Spaß.“

Castrop weiter: „Selbst wenn ich wüsste, dass ich mir in einem Jahr einen Kreuzbandriss zuziehe und nie wieder Fußball spielen kann, würde ich das Jahr trotzdem durchziehen und wäre dankbar für jede Minute, die ich auf dem Platz stehen darf.“

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Sein Weg zum FC: „In der U9 habe ich bei Fortuna Düsseldorf ein Probetraining mitgemacht und mich durchgesetzt. Über die Jahre wurde ich zum Leistungsträger. Dann hat mich das Technische, das Köln bei Turnieren und Spielen gezeigt hat, begeistert. Fortuna war immer einen Tick körperlicher. Ich dachte, das Technische könnte ich gebrauchen, daher war Köln die perfekte Option.“

Seine Vorbilder: „Ich mag die Ruhe von Busquets und die Agilität von Vidal, Marquinhos schaue ich mir auch gerne an.“

Im Trainingslager muss Castrop nebenbei auch pauken. „Ein, zwei Online-Unterrichtsstunden, damit die Lehrer mich in Ruhe lassen“, lacht er.

Innenverteidiger Sava Cestic drängt sich im zweiten Anlauf bei Markus Gisdol auf

Für Sava Cestic (19) ist Donaueschingen schon das zweite Profi-Trainingslager – der Abwehrmann war bereits im Winter in Spanien dabei. Dennoch rückte zunächst Kumpel Voloder zu den Profis auf. Cestic: „Da beißt man sich auf die Zunge und denkt: ’Jetzt warst du so knapp dran.’ Aber es bringt nichts zu jammern. Ich habe weiter Gas gegeben und bin froh, wieder hier zu sein.“

Wobei die Vorbereitung für ihn zunächst bei der U21 losging: „Durch Corona ist alles aus dem Ruder gelaufen. Man wusste nicht, ob man bei den Profis oder bei der U21 ist oder verliehen wird. Es schwebte alles in der Luft. Als die Nachricht kam, dass ich die Vorbereitung bei den Profis mitmachen soll, hat mich das sehr gefreut. “ 

Im zweiten Anlauf will sich der Offenbacher mit serbischen Wurzeln beim Gisdol-Team etablieren und „fester Bestandteil der Profi-Mannschaft“ werden. Das Zeug dazu hat er ohne Frage. Eine seiner größten Stärken: die Ruhe am Ball.

„Ich will Dominanz ausstrahlen, so ruhig und cool wie möglich bleiben“, sagt der 1,91-Meter-Riese, der sich im Training nun gegen Sturm-Star Cordoba beweisen muss. „Wenn man gegen Jhon nicht 100 Prozent gibt, fliegt man durch die Gegend. Was den Körper angeht, ist er einer der Top-Spieler, in der Bundesliga kann ihn kaum einer halten.“

Cestic hat aber auch selbst ordentlich Wumms: „In der Schule habe ich mal mit einem Softball geschossen und dem Torwart die Hand gebrochen.“

Von Kölns Suche nach einem neuen Innenverteidiger war zuletzt nicht mehr viel zu hören. „Man könnte meinen, das spielt mir in die Karten“, sagt Cestic, „es wäre aber dumm, zu denken, dass man anhand dessen fest bei den Profis dabei ist. Wir wissen alle, wie schnell das geht. Ich mache mir Hoffnungen, klar – aber ausruhen geht nicht.“

Flügelspieler Tim Lemperle wurde beim FC von Corona ausgeknockt

Er ist wohl der einzige Kölner, der das bittere 1:6 in Bremen positiv in Erinnerung behält. Tim Lemperle (18) feierte beim Abschluss der letzten Saison sein Bundesliga-Debüt. „Ich hab mich trotz des Ergebnisses brutal gefreut. Das hat Lust auf mehr gemacht.“

Doch statt zu Beginn der Vorbereitung direkt durchstarten zu können, lag Lemperle erst mal flach – wegen Corona. Er erzählt: „Ich war zehn Tage allein in meinem Zimmer, das Essen wurde mir vor die Tür gestellt. Mir ging es drei Tage echt schlecht mit Kopfschmerzen und extremer Müdigkeit.“

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Jetzt will Lemperle, der noch ein Jahr im FC-Internat vor sich hat, Coach Gisdol zeigen, dass er bereit für die Bundesliga ist. Sein wichtigster Ansprechpartner bei den Profis: „Dominick Drexler, er gibt mir öfter mal Tipps, mit ihm quatsche ich sehr gerne.“

Und was ist Lemperle für ein Typ auf dem Platz? „Ich orientiere mich an Tempodribblern – Salah, Sancho, Gnabry, Ronaldo, das sind meine Vorbilder. Ich gehe gerne ins Eins-gegen-eins.“