FC-Wiedersehen mit Ex-BossAusgerechnet in Köln – Schmadtke auf Rekord-Jagd

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Jörg Schmadtke im Gespräch mit FC-Zeugwart Kreso Ban. Im August war der VfL Wolfsburg zum Testspiel im Franz-Kremer-Stadion zu Gast.

von Martin Zenge (mze)

Wolfsburg/Köln – Jörg Schmadtke (56) und der 1. FC Köln – das war lange Zeit eine Erfolgsgeschichte, in der nur es nur bergauf ging. Bis zum großen Absturz in der Saison 2017/18.

Am Samstag kehrt der Ex-Sportboss erst zum zweiten Mal seit seinem FC-Abschied als Gegner ins Rhein-Energie-Stadion zurück. Und ausgerechnet hier könnte er sich mit dem VfL Wolfsburg einen Rekord sichern.

Feiert der VfL Wolfsburg beim 1. FC Köln einen Start-Rekord?

Die Wölfe sind in dieser Saison noch ungeschlagen. Gelingt dies auch am 10. Spieltag in Köln, hätte die Mannschaft von Oliver Glasner (46) eine neue klubinterne Start-Bestmarke aufgestellt. Schmadtke warnt allerdings vor seinem Ex-Klub, der in Dortmund erstmals seit 18 Bundesliga-Spielen ohne Sieg wieder jubeln durfte!

Alles zum Thema Peter Stöger

„Man muss immer vorsichtig sein, das hat das vergangene Wochenende gezeigt. Alle Experten haben gesagt: Dortmund gegen Köln – das ist eine klare Geschichte. Und dann war es keine klare Geschichte“, so der gebürtige Düsseldorfer zur „Wolfsburger Allgemeine“.

Schmadtke glaubt jedoch nicht, dass seine Wölfe nach dem starken Saisonstart nachlassen: „Ich hoffe es zumindest nicht – und erwarte es auch nicht.“ Er wünscht sich vielmehr, dass seine Spieler die Partie „so angehen, als ob es ein Endspiel wäre – Feierabend!“

Jörg Schmadtke: 2013 bis 2017 beim 1. FC Köln

Der Manager weiter: „Ja, wir werden auch mal ein Spiel verlieren, aber man sollte sich nicht einreden lassen, dass das jetzt vor der Tür steht. Wir sollten nicht auf die Niederlage warten, sondern sollten alles machen, um Spiele zu gewinnen.“

Als Geschäftsführer des 1. FC Köln feierte er zwischen von 2013 bis Oktober 2017 viele Siege in Müngersdorf, führte die Geißböcke gemeinsam mit Trainer Peter Stöger (54) aus der 2. Liga in die Europa League. Doch nach dem größten Erfolg der jüngeren Vereinsgeschichte kam es zum Bruch zwischen den beiden – und der FC stürzte ohne sein einstiges Erfolgsduo erneut in die 2. Liga ab.

Streit zwischen Jörg Schmadtke und Oliver Glasner

Als nun die Querelen zwischen Schmadtke und Wolfsburg-Coach Glasner bekannt wurden, erinnerte das durchaus an die damalige Kölner Krise. Der Trainer kritisierte öffentlich, dass „wir das Transferziel in der Offensive nicht realisieren konnten.“ Ein Angriff auf Schmadtke, der antwortete: „Das ist ja nicht Phantasialand hier. Man kann nicht Dinge haben wollen, die unrealistisch sind."

Auch Stöger hatte sich 2017 unzufrieden mit Schmadtkes Transfers vor der schwierigen Europapokal-Saison gezeigt. Anthony Modeste (32) war nach China gewechselt; Jhon Cordoba (27), Jannes Horn (23), Jorge Meré (23), João Queirós (22) kamen. Keiner von ihnen schlug sofort ein, manch einer bis heute nicht.

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Jörg Schmadtke (l.) und Peter Stöger, hier im September 2017 im Rhein-Energie-Stadion, arbeiteten beim 1. FC Köln lange Zeit erfolgreich zusammen.

Stöger allerdings wäre nie auf die Idee gekommen, sich öffentlich zu beschweren. Und da es auch intern an Kommunikation mangelte, entfernten er und Schmadtke sich ohne großen Knall immer weiter voneinander.

In Wolfsburg dagegen scheinen Geschäftsführer und Trainer die Kurve zu bekommen. Glasner darf trotz seiner Kritik weitermachen – und dankt es mit Platz fünf. Gegen Köln könnte er sich mit dem Start-Rekord nun erneut in die VfL-Historie eintragen, bereits vergangene Saison war er mit Wolfsburg zum Auftakt neunmal in Folge ungeschlagen geblieben.

Gewinnt der 1. FC Köln endlich wieder ein Heimspiel?

Der FC hat allerdings auch selbst eine Serie zu verteidigen: Köln hat seit August 2011 nicht mehr zu Hause gegen die Wölfe verloren, Anfang des Jahres startete die Mannschaft von Markus Gisdol (51) mit einem 3:1-Sieg erfolgreich in die Rückrunde.

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Jetzt wäre es der erste Dreier im Rhein-Energie-Stadion seit dem 29. Februar (3:0 gegen Schalke). Das 1:2 gegen Union Berlin war die zehnte Heimpartie in Serie, die der FC nicht gewinnen konnte – damit stellte das Gisdol-Team den klubeigenen Negativrekord ein. Gegen Wolfsburg soll nach der Sieglos-Serie nun auch der Heimspiel-Fluch dran glauben!