FC-Rückschlag im AbstiegskampfPleite gegen Stuttgart! Platz 17 kommt wieder näher

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Rafael Czichos haderte nach Schlusspfiff mit der Niederlage des 1. FC Köln gegen den VfB Stuttgart.

von Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)

Köln – Das war ein herber Rückschlag im Abstiegskampf! Der 1. FC Köln hat den ersten Heimsieg gegen den VfB Stuttgart seit mehr als 20 Jahren verpasst. Die Mannschaft von Markus Gisdol (51) verlor am Samstag (20. Februar) mit 0:1 gegen den Aufsteiger und kassierte damit schon die siebte (!) Heim-Pleite der Saison. Es war wieder einmal ein Standard, der den FC wichtige Punkte kostete. Mit 21 Zählern bleibt die Situation im Keller äußerst kritisch, zumal Mainz (17 Punkte) in Gladbach gewann. Damit sind die direkten Abstiegsränge nur noch vier Punkte entfernt!

  • 1. FC Köln verliert gegen den VfB Stuttgart
  • Gisdol-Elf steckt weiter tief im Abstiegskampf
  • Spieler schimpfen über eigene Harmlosigkeit

1. FC Köln mit zwei Startelf-Änderungen gegen VfB Stuttgart

Es war ein Duell der Gegensätze: Heimschwäche gegen Auswärtsstärke. Denn der FC holte lediglich 6 von 21 Punkten im Rhein-Energie-Stadion, der VfB dagegen entführte satte 17 Zähler aus fremden Stadien.

Gisdol setzte gegen die Schwaben auf zwei Startelf-Änderungen: Der wiedergenesene Ismail Jakobs und Kingsley Ehizibue rutschten für Jannes Horn und Salih Özcan ins Team. Durch Easys Hereinnahme wanderte Marius Wolf ins Mittelfeld.

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U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz sieht schwache Halbzeit zwischen dem 1. FC Köln und dem VfB Stuttgart

Anders als im Hinspiel, als der FC bereits nach 24 Sekunden 0:1 hinten lag, verpennte die Gisdol-Elf die Startphase dieses Mal nicht. Der VfB erwischte im Duell der beiden jüngsten Teams der Bundesliga zwar den besseren Auftakt, doch wirklich gefährlich wurde es auf beiden Seiten nicht.

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Es passierte wenig bis gar nichts in der ersten Hälfte! Da halfen auch minutenlange, aufmunternde Fangesänge, die aus dem Süden ins Stadion schallten, nicht. U21-Bundestrainer Stefan Kuntz (58), der im Hinblick auf die EM und Olympia die FC-Profis Ismail Jakobs, Salih Özcan und Elvis Rexhbecaj unter die Lupe nahm, bekam ein ganz schwaches Bundesliga-Spiel geboten.

Zur Pause hatten weder der FC noch der VfB einen einzigen Schuss auf den gegnerischen Kasten abgegeben. Ondrej Duda ballerte die einzige aussichtsreiche Gelegenheit über den Kasten (18.).

1. FC Köln gerät nach Standard-Situation in Rückstand

Die zweite Hälfte begann für den FC mit einem absoluten Kaltstart, Stuttgart ging mit seiner ersten echten Torchance prompt in Führung.

Es war mal wieder nach einem Standard. Und das, nachdem FC-Boss Horst Heldt (51) unter der Woche noch deutlich die Schwäche bei ruhenden Bällen angesprochen hatte. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld kam VfB-Hüne Kalajdzic (2 Meter) zum Kopfball und nickte zum 1:0 für die Gäste ein. Es war das 15. Standard-Gegentor für den FC – eine verheerende Statistik!

Dazu war wieder kein Feuer auf dem Rasen, kaum ein FC-Kicker war zu hören. Keeper Horn versuchte nach 55 Minuten, seine Vordermänner wachzurütteln: „Kommt Männer, auf geht's!"

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Bei den FC-Verantwortlichen herrschte angesichts des blutleeren Auftritts ebenfalls Fassungslosigkeit. Denn auch nach dem Rückstand war es zunächst der VfB, der den Weg nach vorne suchte, der FC agierte weiter plan-, mut -und ideenlos.

Emmanuel Dennis vergibt Ausgleich für 1. FC Köln

Bis zur 69. Minute, da hatte Köln wie aus dem Nichts die ganze dicke Ausgleichschance. Nach einem feinen Pass des eingewechselten Max Meyer hatte Emmanuel Dennis das 1:1 auf dem Fuß. Doch der Nigerianer schoss den Ball aus wenigen Metern drüber.

Es waren ohnehin die Joker, die zumindest etwas Schwung ins FC-Spiel brachten. Der ebenfalls eingewechselte Salih Özcan hatte Pech, dass sein Pfund aus der Distanz nur an die Latte klatschte (76.).

Marius Wolf: „Wir waren zu harmlos“

Die Schluss-Offensive wurde schließlich nicht belohnt, der FC ging als Verlierer vom Platz und muss weiter auf den erst zweiten Heimsieg der Saison warten. Köln wachte viel zu spät auf!

Marius Wolf schimpfte: „Wir waren nach vorne einfach zu harmlos. Ich denke, wir standen zu tief und hatten zu weite Wege, dadurch haben wir uns das Leben selber schwer gemacht.“

Kapitän Timo Horn war ebenfalls mächtig angefressen. „Es geht einem natürlich tierisch auf die Nerven, dass die Stuttgarter die drei Punkte mitnehmen. Es war unser großes Ziel, an die Stuttgarter ranzuspringen, das hat nicht funktioniert. Auch weil wir zu wenig nach vorne investiert haben.“

Und kommenden Samstag wartet die wohl schwerste Aufgabe der Saison: die Reise zu Rekordmeister FC Bayern München (27. Februar, 15.30 Uhr, Sky).