„Bin froh, dass wir sie haben“Heldt sieht FC-Vorteil im Corona-Notfall

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FC-Sportchef Horst Heldt mit Trainer Markus Gisdol

Köln – Die Bundesliga bereitet sich auf die Geister-Restsaison vor. Noch sind viele Fragen rund um die Durchführung des Spielbetriebs offen. Ein zentrales Problem treibt dabei auch FC-Profi Birger Verstraete (26) um: „Was ist, wenn einer von uns positiv getestet wird?“

Andere Bundesligisten waren schon in Quarantäne

Dieser Fall trat bereits bei FC-Konkurrent Eintracht Frankfurt auf. Weil gleich zwei Fußballer der Hessen positiv auf das Coronavirus getestet wurden, musste die gesamte Mannschaft der Eintracht zwei Wochen lang in Quarantäne. Nicht auszudenken, wenn dies einem Team während des laufenden Betriebs passieren sollte!

Für den Fall, dass es einen Erkrankten geben sollte, könnte im Worst-Case-Szenario der gesamte Spieltagskader auf einen Schlag wegbrechen. Das Konzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) besagt zwar, dass bei einer möglichen Infektion nur die jeweiligen Spieler in Quarantäne müssen – doch Ulrike Protzer (57) ist anderer Meinung.

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1. FC Köln: U21-Spieler könnten einspringen

Nach Einschätzung der Virologie-Professorin, die zum Expertenrat von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (53, CSU) gehört,  würde eine Corona-Erkrankung bei einer Geisterpartie zwingend eine komplette Team-Isolation nach sich ziehen: „Wenn es nach einem Bundesliga-Spiel einen Fall gibt, dann müssen die beiden Mannschaften in die Quarantäne.“

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Aus diesem Grund kann sich der FC glücklich schätzen, dass er noch eine U21 hat – im Gegensatz zu vielen anderen Bundesliga-Klubs. Köln setzt im Notfall auf die Corona-Reserve! Sportboss  Horst Heldt (50) zum EXPRESS: „Ich bin froh, dass wir noch eine zweite Mannschaft haben.“

Spieler von Mark Zimmermann (46) könnten im Corona-Notfall einspringen, und müssten sich nicht wie die U19-Talente erst an „Männerfußball“ gewöhnen. Falls Teile der Profi-Truppe ausfallen, wäre das nicht nur für den Spielbetrieb, sondern auch für ein  geregeltes Mannschaftstraining ganz entscheidend.

Andere Bundesligisten wie Bayer Leverkusen, RB Leipzig, Union Berlin und Eintracht Frankfurt haben ihre U21-Teams in den vergangenen Jahren abgeschafft – auch in Köln hatte es zwischenzeitlich solche Diskussionen  gegeben, als die Mannschaft vor dem Abstieg in die Mittelrheinliga stand.

Bundesliga-Klubs sollen für „ausreichend große Kader“ sorgen

Jetzt könnte die U21 wichtiger denn je werden! Auch mit Blick auf die neue Saison: Denn da wird das Virus nicht verschwunden sein, Ausfälle und Quarantäne-Maßnahmen drohen weiterhin. So stand bereits im DFL-Papier zu den weiteren Corona-Maßnahmen, die Klubs sollten für „ausreichend große Kader“ sorgen.

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Machen sich künftig mehr FC-Talente (hier Luca Vincent Schlax) für Einsätze in der Bundesliga bereit?

Schon vom Budget her ist allerdings  ein deutlich breiterer Kader für FC-Sportchef Heldt nicht realisierbar: „Es muss noch ein sinnvolles Mannschaftstraining möglich sein. Es gibt zwar einige englische Klubs, die eine große Zahl von Spielern unter Vertrag haben, aber man muss diese erstens finanzieren können und zweitens ihnen auch ein ordentliches Arbeiten ermöglichen.“

Und eben da kommt die Reserve für die Klubs ins Spiel – wenn man denn noch eine hat. Die Entscheidungen von Bayer & Co. könnten sich nun rächen…

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Weitere Vorteile für den FC: Die U21 ist in der Regionalliga West richtig gut unterwegs (Platz 5). Einige Spieler wie Leon Schneider (19), der mit dem  Team von Markus Gisdol (50) im Winter-Trainingslager war, haben schon mehrfach mit den Profis trainiert. Und Gisdols Assistent André Pawlak (49) kennt einen Großteil der Jungs aus seiner Zeit als Kölns Regionalliga-Trainer noch in- und auswendig.