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Ex-Kölner mit klarem ZielGerhardt verrät: Darum sagte ich dem FC ab

Gerhardt-Leipzig

Yannick Gerhardt (l.) vom VfL Wolfsburg am 3. März im Kampf um den Ball mit dem Leipziger Nordi Mukiele. Am Samstag trifft der Wolfsburger auf den 1. FC Köln.

von Alexander Haubrichs (ach)

Wolfsburg – Wenn der 1. FC Köln am Samstag (3. April, 15.30 Uhr, Sky) auf den VfL Wolfsburg trifft, wird der Blick von Sportchef Horst Heldt (51) etwas sehnsüchtig in Richtung des Mannes mit der Nummer 31 im Wölfe-Dress gehen: Yannick Gerhardt (27), Eigengewächs des 1. FC Köln und 2016 für 13 Millionen Euro zum VfL gewechselt, kämpft als Stammspieler mit dem VfL um den Champions-League-Einzug.

  • Der 1. FC Köln spielt am 3. April 2021 beim VfL Wolfsburg
  • Der Wolfsburger Yannick Gerhardt trifft dann auf seinen Ex-Verein 1. FC Köln
  • Der Mittelfeldspieler kämpft mit dem VfL um die Teilnahme an der Champions League

Warum er trotz des Kölner Werbens seinen Vertrag beim VW-Klub verlängert hat, wie er über österreichische Trainer denkt und wie er mit dem FC zittert, verrät Gerhardt im EXPRESS-Interview!

Yannick Gerhardt, Sie spielen nun im vierten Jahr beim VfL. Aus der Ferne scheint, als sei Ihnen aber jetzt der wichtige Schritt zum Stammspieler gelungen – und das beim Dritten der Bundesliga!

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

Ja und das ist ein gutes Gefühl. Trainer Oliver Glasner vermittelt mir, dass er auf mich setzt und mir vertraut. Vor einem halben Jahr sah es ja noch nicht so aus. In der Rückschau muss ich sagen: Es war nicht so ganz einfach. Beim 1. FC Köln hatte ich nur einen Trainer mit Peter Stöger, hier im ersten Jahr drei. Wenn es sportlich nicht läuft, ist es auch schwierig, sich als junger Spieler weiterzuentwickeln. Jetzt haben wir hier im Klub eine Kontinuität, der Kader ist zum großen Teil seit zwei, drei Jahren beisammen und es entwickeln sich Automatismen. Davon profitiere auch ich.

Dabei dachten Sie noch im Winter auch an eine Rückkehr zum 1. FC Köln. Es gab mehrfach Gespräche zwischen Ihrem Berater Stephan Engels und Sportchef Horst Heldt und Finanzchef Alexander Wehrle.

Aller Erfolg bringt nichts, wenn man sportlich keine Rolle spielt. Deshalb habe ich mir auch andere Dinge angehört. Und der FC ist für mich schon etwas Besonderes, das muss man ja nicht extra betonen. Durch meine Einsätze beim VfL in den vergangenen Wochen habe ich eine gute sportliche Perspektive gesehen und hatte irgendwie das Gefühl: Mit dem VfL bist du noch nicht fertig. Aber ich möchte auch betonen: Das war keine Entscheidung gegen den 1. FC Köln.

Welche Rolle hat Manager Jörg Schmadtke gespielt? 

Eine große Rolle. Ich kenne ihn ja aus meiner Kölner Zeit noch, er ist immer offen und ehrlich. Jörg Schmadtke hat mir gesagt, dass sie gern verlängern würden, dass er aber auch Verständnis hätte, wenn ich eine andere Idee hätte. Am Ende ist der Vierjahres-Vertrag aber gerade in den Zeiten von Corona ein großer Vertrauensbeweis. Und dann ist da natürlich noch die Aussicht auf Europa. Da wollen wir unbedingt hin.

Sogar die Champions League lockt ...

Ja, davon habe ich schon als Kind geträumt, da mal dienstags oder mittwochs zu spielen. Wir sind eine eingespielte Truppe, die in der Bundesliga dem Gegner kaum Chancen lässt, wir sind körperlich stark. Jeder weiß, was taktisch gefragt ist. Wir haben mit dem VfL Wolfsburg ein schweres Restprogramm, aber wir wollen die Chance beim Schopf packen.

Da sind wohl keine Gastgeschenke für den 1. FC Köln drin?

Nein, das tut mir leid, wir brauchen die Punkte selber. An den vier Spieltagen danach treffen wir mit Eintracht Frankfurt, Bayern München und Borussia Dortmund auf drei direkte Konkurrenten.

Wolfsburg und Frankfurt haben mit taktischer Disziplin und einem sehr körperlichen Fußball Erfolg.

Ja, wir sind physisch sehr stark, können den Gegner hoch anlaufen, dann ist der Weg zum Tor kürzer. Wir haben eine Zeitlang gebraucht, aber jetzt haben alle das System von Trainer Oliver Glasner verinnerlicht. Offensiv ist noch Luft nach oben, aber unsere Entwicklung stimmt.

Mit Glasner und Adi Hütter haben zwei Österreicher großen Erfolg, ihren Durchbruch als Profi haben Sie unter Peter Stöger gefeiert, der hier in Köln für den Sommer wieder gehandelt wird. Zufall?

Ich denke nicht. Man sieht an der Vielzahl von Trainern und Spielern, die inzwischen hier in der Bundesliga Fuß gefasst haben, wie sich der Fußball dort entwickelt hat. Und wir profitieren auch davon.

Wie sehr fiebern sie mit dem 1. FC Köln mit?

Ich habe immer noch zu einigen Kontakt, zu Anthony Modeste beispielsweise, Jonas Hector, Timo Horn. Und zu einigen aus dem Staff. Natürlich hoffe ich, dass der FC in der Liga bleibt. Am kommenden Wochenende kann ich darauf aber leider keine Rücksicht nehmen. Danach gönne ich ihnen alle Punkte dieser Welt.