Geheim-Test, Radtour, GolfSo kämpft der FC im Quarantäne-Knast gegen den Lagerkoller

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Die Spieler gehen laufen, Trainer Markus Gisdol steigt gut gelaunt aufs Rad.

von Alexander Haubrichs (ach)Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)

Köln  – Einen undankbaren Titel hat der FC schon mal sicher: Quarantäne-Meister. Weit vor der Bundesliga-Konkurrenz bezog die Mannschaft von Markus Gisdol (50) bereits am Donnerstagabend ihr Corona-Camp. Zum Vergleich: Werder Bremen folgt erst am Dienstag.

Heißt: Beim FC ist die Gefahr eines Lagerkollers besonders groß! EXPRESS erklärt, wie die Kölner dagegen ankämpfen.

Horst Heldt: „Keine Treffen in der Tiefgarage“

Kapitän Jonas Hector (29) fragte bei der Teambesprechung, als den FC-Profis das Quarantäne-Camp im Dorint-Hotel verkündet wurde, noch mal nach: „Wir haben keine Möglichkeit, mal ein oder zwei Stunden rauszugehen?“ Die Antwort von Horst Heldt (50) war klar: „Es darf keiner nach Hause und auch keiner seine Frau oder Freundin in der Tiefgarage treffen.“ Der Sportchef versprach aber: „Wir werden es so angenehm wie möglich machen.“ So zu sehen in der neuen Folge der Klub-Doku „24/7 FC“.

Alles zum Thema Horst Heldt

Kölns Kampf gegen den Corona-Koller! Zu diesen Tricks greift der FC:

Spiel und Spaß im FC-Hotel

Damit die Zeit bis zum nächsten Training schnell vergeht, stehen den Profis im Hotel, wo der Klub zwei Etagen geblockt hat, unter anderem Billard, Tischtennis und auch ein Golf-Simulator zur Verfügung. Im Trainingslager schwingen Hector & Co. gerne mal den Schläger.

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Zudem haben sich die Spieler Gaming-Konsolen (Playstation, Nintendo Switch), Brettspiele und Bücher eingepackt. Sonntag, zum Muttertag, waren natürlich viele Video-Telefonate mit der Familie angesagt.

Und auch für Musik ist gesorgt: Brady Scott hat seine Gitarre dabei, Sebastiaan Bornauw und Kingsley Schindler spielten schon gemeinsam Klavier – mit Maske.

Der beliebteste Ort im Hotel: die Dachterrasse mit Domblick. Einige Spieler haben das tolle Köln-Panorama bereits mit ihren Followern in den Sozialen Netzwerken geteilt.

FC setzt auf verschiedene Tagesabläufe

Die Mannschaft darf zwar nur zwischen Dorint und Geißbockheim pendeln, dennoch soll kein Tag dem anderen gleichen. „Wir müssen schauen, wie wir die Abläufe gestalten, damit der Tag im Hotel nicht zu lang wird“, sagt Gisdol, der die Trainingspläne mit seinem Team entsprechend angepasst hat.

Der FC-Coach weiter: „Ich will die Jungs auf keinen Fall unter einen zu engen Zeitplan setzen. Jeder muss seinen Weg finden. Wir werden viel Zeit am Geißbockheim verbringen und die Trainingszeiten ausdehnen.“

1. FC Köln bestritt internes Testspiel im Stadion

Samstagnachmittag durften seine Jungs bei einem geheimen, internen Testkick im streng bewachten Rhein-Energie-Stadion (20 Ordner und Sichtschutz) endlich mal wieder auf den Müngersdorfer Rasen (hier lesen Sie mehr).

Mehr als zwei Monate nach dem bislang letzten Heimspiel gegen Schalke! Eine erste Probe für die Bundesliga-Fortsetzung am Sonntag (15.30 Uhr) gegen Mainz – und eine Hilfe, wieder in den gewohnten Rhythmus zu kommen. So folgte am Sonntag – wie nach einem Pflichtspiel – eine regenerative Einheit. Die FC-Spieler liefen in Gruppen durch den Grüngürtel.

FC-Trainer und Sportchef auf Radtour

Auch Heldt und Gisdol sind froh, wenn sie mal rauskommen. „ Du bist in deiner Freiheit eingeschränkt – und das viel mehr als vorher“, so der Coach. Während die Profis am Sonntag ihre Laufrunden drehten, stiegen das Trainer-Trio und Sportboss Heldt aufs Fahrrad. Da dem FC Anfang März 22 Mountainbikes der Profis gestohlen wurden, „klauten“ sich die Verantwortlichen nun die Räder der Nachwuchsabteilung, wie Heldt verriet.

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50 Minuten waren er und die Coaches unterwegs. Dann kamen Heldt und André Pawlak bei der „Tour de FC“ als erste wieder ins Ziel – hatten Gisdol und Frank Kaspari abgehängt. Heldt mit einem Grinsen: „Die haben nichts drauf...“