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Rücktritt von Müller-RömerFC-Mitgliederratschef scheitert an Vertrauensfrage

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Stefan Müller-Römer gibt beim 1. FC Köln als Mitgliederratschef auf.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – Paukenschlag auf der Sitzung des Mitgliederrats: Stefan Müller-Römer (52) gibt auf!

Der Anwalt hatte bis zum Mittwochabend darauf gehofft, dass er sein Gremium noch einmal hinter sich bringt. Doch nach Informationen des EXPRESS haben sich die von den Mitgliedern gewählten Vertreter im Gremium gegen ihren Vorsitzenden gestellt – und der zog aus dem Votum die Konsequenzen und trat zurück, bleibt aber Teil des Mitgliederrats.

Der Klub erklärte am Donnerstag: „Für die Entscheidung von Müller-Römer, sein Amt als Vorsitzender des Mitgliederrates zur Verfügung zu stellen, erklärt der Vorstand seinen Respekt.“

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1. FC Köln: Geschäftsführung und Vorstand gegen Stefan Müller-Römer

Tagelang hatte es im Vorfeld hitzige Diskussionen gegeben: Ist Müller-Römer noch tragbar?

Der hatte in einem Mailverkehr mit einem Mitglied vom Leder gezogen. Die vertrauliche Konversation mit dem damaligen Mitgliederrats-Vorsitzenden des 1. FC Köln war an die Öffentlichkeit gelangt.

Die alte Geschäftsführung hatte Müller-Römer für „die katastrophale Finanzlage des Vereins“ verantwortlich gemacht. Mitglieder, die in sozialen Netzwerken pöblen, „AfD-artige Methoden“ vorgeworfen. Der Vorteil von Präsenz-Mitgliederversammlungen sei, dass dort diese „Verlierer“ diszipliniert würden.

Der Vorstand erklärt nach einem Gespräch mit Müller-Römer nun: „Alle waren sich einig, dass es sich um einen vertraulichen Mail-Verkehr handelt. Aufgrund der Vertraulichkeit hätten diese Mails nicht veröffentlicht werden dürfen. Der Vorstand kritisiert, dass diese Mails dennoch von einer Zeitung veröffentlicht wurden. Dessen ungeachtet sind bestimmte Aussagen in diesen Mails für den Vorstand nicht akzeptabel. Das hat der Vorstand klar gegenüber Stefan Müller-Römer zum Ausdruck gebracht.“

China-Kritik und Mail-Affäre schaden Stefan Müller-Römer beim 1. FC Köln

Es war nicht der erste Vorfall dieser Art beim 1. FC Köln. Müller-Römers Kritik an einer potenziellen China-Kooperation hatte dem Verein ein Sponsoring eines chinesischen Wettanbieters und die Kooperation mit einer dortigen Fußball-Akademie gekostet.

Er hatte sich zudem mit einigen Alt-Internationalen überworfen. Durch die Mail-Affäre aber erklärten nun auch die Geschäftsführung sowie der Vorstand, dass eine gemeinsame Zusammenarbeit unmöglich wäre. Auch Beirats-Chef Lionel Souque (49) fand, dass nur ein Rücktritt dafür sorgen könnte, dass im Verein endlich Ruhe einkehrt. „Wir alle kämpfen für dieselbe Sache: für den 1. FC Köln. Deshalb müssen wir zusammenhalten und gemeinsam kämpfen – denn nur gemeinsam gewinnen wir alle!“, heißt es von Klubseite.

In den Tagen vor der Sitzung hatten die Drähte geglüht. Müller-Römer zeigte sich plötzlich kampfeslustig, aus dem Vorstand kam die dringende Forderung, sein Amt niederzulegen. Am Sonntag hatte Präsident Werner Wolf (63) mit Müller-Römer gesprochen, am Dienstag mehrfach telefoniert. Eine Entscheidung war aber zunächst nicht gefallen.

Stefan Müller-Römer: Keiner Mehrheit in der Vertrauensfrage

Müller-Römer hat in seiner FC-Zeit viele Mehrheiten organisiert, aber als es nun um seinen Verbleib als Vorsitzender ging, verweigerten seine Weggefährten ihm die Gefolgschaft. Insbesondere Engelbert Faßbender, früherer Versicherungsvorstand, und der ehemalige Hürther Bürgermeister Walter Boecker (68) hatten mit dem eigenen Rücktritt gedroht, sollte Müller-Römer weitermachen wollen.

Die Drohungen wirkten: Die als sicher geglaubte Mehrheit im Gremium kippte aus Angst vor neuen Verwerfungen, Müller-Römer verlor die Vertrauensfrage. Der hatte zu Beginn der Sitzung versprochen, sich dem Votum des Gremiums zu fügen und stellte sein Amt zur Verfügung.

Stefan Müller-Römer hat in Fanszene des 1. FC Köln stabile Gefolgschaft

Die Entwicklung ist nicht ohne Risiko: In der aktiven Fanszene hat der Mann mit den markanten langen Haaren eine stabile Gefolgschaft, die sich in den vergangenen Tagen klar auf seine Seite gestellt hatte. Der FC teilt mit: „Darüber hinaus ist es dem Vorstand gerade in diesem schwierigen Moment sehr wichtig, die Verdienste von Müller-Römer für den FC nicht aus den Augen zu verlieren. Der FC hat ihm viel zu verdanken.“

Wie die sich jetzt zukünftig verhalten werden, etwa bei der geplanten Wahl von Carsten Wettich (41) zum Vizepräsidenten, ist ungewiss.

Derzeit basteln die Beteiligten nach Klubangaben noch an einer gemeinsamen Erklärung. Darin wird wohl auch sein Nachfolger im Amt des Vorsitzenden bekannt gegeben.

1. FC Köln prüft Hass-Kommentare in den sozialen Netzwerken

Wie der Verein weiterhin mitteilte, will er nach unzähligen Kommentaren in den sozialen Netzwerken womöglich auch rechtliche Schritte einleiten. Der FC erklärt: „Die vielen Verunglimpfungen, die insbesondere in den sozialen Medien in den vergangenen Wochen und Monaten über Gremienmitglieder, namentlich Stefan Müller-Römer, geschrieben worden sind, verurteilt der Vorstand aufs Schärfste. Für Beleidigungen, Drohungen und Aufrufe zur Gewalt haben wir null Toleranz. Der Vorstand hat beschlossen, alle derartigen Äußerungen auf ihre strafrechtliche Relevanz hin zu prüfen und wenn notwendig, Strafanzeige zu stellen.“