Familien-Drama, Spitzname aus KultfilmSo tickt Dennis – FC wollte auch besten Kumpel

Dennis_Daumen_hoch

Emmanuel Dennis am Dienstag (26. Januar) am Geißbockheim. Der FC-Neuzugang gibt beide Daumen hoch.

von Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)

Köln – Der 1. FC Köln hat endlich einen neuen Stürmer gefunden. Emmanuel Dennis (23) wird bis zum Saisonende vom FC Brügge ausgeliehen und soll den FC nun zum Klassenerhalt schießen.

  • Emmanuel Dennis wird bis zum Sommer für den FC stürmen
  • Er hatte schon einmal Ärger mit der Polizei
  • EXPRESS stellt den neuen FC-Knipser vor

Was den Nigerianer auf dem Platz so stark, macht beschreibt FC-Sportboss Horst Heldt (51) so: „Emmanuel ist ein schneller Spieler, der im Sturmzentrum und auf den Außenbahnen zum Einsatz kommen kann. Mit seiner Abschlussqualität hat er sich in der letzten Saison in die Bücher zahlreicher Top-Klubs gespielt.“

Doch wie tickt Dennis privat? EXPRESS stellt den FC Neuzugang vor.

Alles zum Thema Instagram

Familien-Drama

Emmanuel Dennis musste mit seinen 23 Jahren schon einen schweren Schicksalsschlag verkraften. Sein Bruder Popti (✝) starb 2020 bei einer Segel-Regatta in Dennis‘ Heimat Nigeria. Nachdem das Boot aus bisher unbekannten Gründen kenterte, kam jede Hilfe zu spät für den erfahrenen Segler.

Popti Dennis war ein angesehener Sportler in Nigeria, vertrat sein Heimatland bei den Afrika Spielen und nahm als Mitglied der nigerianischen Seestreitkräfte an vielen internationalen Regatten teil. Emmanuel Dennis reiste nach dem Familien-Unglück sofort in seine Heimat, um an der Beerdigung teilzunehmen. „Das letzte halbe Jahr war nicht einfach für mich“, sagte er deshalb bei seiner Vorstellung in Köln.

Polizei-Ärger

Ende 2019 war Emmanuel Dennis mit seinem Teamkollegen Clinton Mata (28) unterwegs. Die Polizei stoppte das Duo, weil Mata mit seinem Porsche 136 km/h auf einer Straße gefahren war, auf der man nur 90 Kilometer pro Stunde fahren darf. Dennis saß auf dem Beifahrersitz und soll den Beamten laut Polizei-Bericht bei der Kontrolle den Mittelfinger gezeigt haben.

„Er hat zu diesem Zeitpunkt mit jemandem gefacetimt. Es war absolut nicht in Richtung der Polizisten“, sagte Dennis‘ Anwalt zu dem Vorfall. Während Dennis schließlich ohne Strafe davon kam, musste Mata 400 Euro für zu schnelles Fahren bezahlen.

Bester Kumpel

Sein bester Kumpel ist beim 1. FC Köln kein Unbekannter: Marvelous Nakamba (27) war 2019 der Wunschkandidat für die Sechser-Position. Der Mittelfeldspieler war allerdings finanziell eine Nummer zu groß für den FC.

Der Mann aus Simbabwe ging stattdessen für 12 Millionen Euro nach England. Bei Aston Villa hat er inzwischen aber einen schweren Stand, kam in dieser Saison erst fünfmal zum Einsatz. „Marvelous ist wie mein Bruder“ sagte Dennis einst in einem Interview.

Bus-Vorfall

Nach einem Vorfall vor dem Champions-League-Spiel bei Borussia Dortmund (24. November) fiel er bei den Brügge-Verantwortlichen in Ungnade. Damals wurde Dennis gegen den BVB aus dem Kader geschmissen, weil er sich geweigert hatte, in den Mannschaftsbus zu steigen. Der irre Grund: Der dreifache Nationalspieler durfte nicht dort sitzen, wo er wollte. Denn aufgrund der Corona-Auflagen musste der Klub in zwei Bussen reisen.

Neben dem luxuriösen Mannschaftsbus wurde ein zweiter vermeintlich weniger komfortabler gechartert. In diesem sollte Dennis Platz nehmen. Das sah der Angreifer allerdings nicht ein und blieb stattdessen lieber zu Hause. „Ich bedauere meine Handlungen und denke, ich hätte besser mit der Situation umgehen sollen. Ich habe meine Lektionen gelernt und den Vorfall jetzt gut hinter mich gebracht“, sagte er reumütig zu der Aktion.

Spitzname

Nachdem Dennis in seinen ersten drei Spielen für den FC Brügge vier Tore erzielte bekam er den Spitznamen „Dennis the menace“ (Dennis die Bedrohung) verpasst. Der Name entstand in Anlehnung an den Originaltitel des Hollywood-Kinderfilms aus dem Jahr 1993, der hierzulande schlicht „Dennis“ hieß. Sein zweiter Vorname lautet Bonaventure.

Teurer Lifestyle

Dennis steht auf schnelle Autos und teure Klamotten. Auf seinem Instagram-Profil zeigt sich der FC-Neuzugang nur allzu gern in Gucci, Balenciaga und Louis Vuitton.

Dennis genießt die Vorzüge eines Fußball-Profis, nachdem er in ärmlichen Verhältnissen in Yola nahe der kamerunischen Grenze aufwuchs. Nachdem er als Kind noch Priester werden wollte, entdeckte er schnell den Fußball als Möglichkeit der Armut zu entfliehen. Als 18-Jähriger ging er dann deshalb alleine in die Ukraine.

Jetzt Gutschein für den Fanshop des 1. FC Köln gleich hier im EXPRESS-Gutscheinportal sichern

Auch dort musste er sich anfangs mit wenig Geld durchschlagen, hatte Probleme aufgrund seiner Hautfarbe. „Meine Zeit als schwarzer Teenager in der Ukraine war sehr herausfordernd“, sagt Dennis rückblickend.

Tattoo-Ansage

Dennis sorgte 2019 mit einem Doppelpack in der Champions League bei Real Madrid im Santiago Bernabeu für Furore. Seine beiden Stolper-Tore wären ihm allerdings beinahe zum „Verhängnis“ geworden. Denn Dennis kündigte im Vorfeld des Spiels an: „Wenn ich treffe, lasse ich mir ein Tattoo machen."

Seinen Worten ließ er dann allerdings keine Taten folgen. Dennis hat sich bis heute kein Tattoo stechen lassen.