Mit Beulen und KratzernKölner Gipfel: Bosse machen FC-Karre wieder flott

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Interims-Vize Carsten Wettich kam am Montagvormittag zum großen Friedensgipfel des 1. FC Köln. Im Geißbockheim kamen anschließend alle Themen auf den Tisch.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – Irgendwie wirkte der Dienstwagen von Geschäftsführer Alexander Wehrle (45) an diesem Morgen wie sinnbildlich für den Zustand des 1. FC Köln. Ziemlich zerbeult, reichlich verkratzt, aber immer noch kraftvoll und fahrtüchtig kam der Ford Edge daher, nachdem sich der Finanzchef mit einer Garagenausfahrt „angelegt“ hatte.

Kölns Vorstand trifft die Mitarbeiter

Drinnen war er gemeinsam mit Horst Heldt (50) Zeuge, wie der Vorstand um Werner Wolf (63) die Abteilungsleiter zum anberaumten Versöhnungsgespräch traf (EXPRESS berichtete). Die Geschichte hinter dem Treffen: Nach der Trennung von Kommunikationschef Tobias Kaufmann, der inzwischen rechtlich gegen seine Kündigung vorgeht, hatten die Mitarbeiter den Aufstand geprobt.

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FC-Finanzboss Alexander Wehrle fuhr in seinem zerbeulten Wagen vor. Der Kölner Geschäftsführer hatte sich mit einer Garagenausfahrt „angelegt“.

In einem Brandbrief hatten sie ihrer Besorgnis zum Ausdruck gebracht, dass es weitere Veränderungen geben und es weitere personellen Konsequenzen geben könnte. „Das macht uns betroffen und wir nehmen das ernst“, hatte Wolf gesagt und gleich für seine Rückkehr aus dem Urlaub in Südtirol den Termin an.

Alles zum Thema Horst Heldt

Interims-Vize Carsten Wettich (40) hatte im EXPRESS-Interview dazu erklärt: „Das Schreiben hat den Vorstand sehr betroffen gemacht. Wir glauben, dass der Brief Ausdruck von Missverständnissen ist, die möglichst rasch ausgeräumt werden müssen. Um das zu klären, werden wir das direkte, vertrauliche Gespräch mit allen Beteiligten nutzen. Der Brief ist sicherlich auch Ausdruck einer Sorge, vor dem Ungewissen und vor Veränderungen. Es ist eine schwierige Lage, gerade mit den Auswirkungen von Corona für den Club. Da müssen wir gewaltige Anstrengungen unternehmen und das führt zu Verunsicherung. Wir wollen und werden die Leute mitnehmen auf dem Weg.“

Alle Themen beim 1. FC Köln kamen auf den Tisch

Der komplette Vorstand und die Geschäftsführung nahmen sich ausführlich Zeit, um die Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und für die Zukunft Strategien zu entwickeln.

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FC-Präsident Werner Wolf auf dem Weg zum Friedensgipfel. Der Vorstand nahm sich Zeit, um die Wogen im Verein zu glätten.

Über die Inhalte der Gespräche wollten die Verantwortlichen auf EXPRESS-Nachfrage keine Auskunft geben, Teilnehmer der Veranstaltung beschrieben die Stimmung aber als durchweg konstruktiv und nach vorne gerichtet.

1. FC Köln hofft auf Frieden

So keimt die Hoffnung auf Frieden auf, wenn Präsident Wolf auch noch das zweite Konflikt-Thema gelöst bekommt: Der Streit mit den Alt-Internationalen und ihre Kritik und Angriffe auf den Mitgliederrat. Sie hatten sich ebenfalls in einem Brief an das Präsidium gewandt und sich auf die Charta des Vereins berufen.

Im EXPRESS hatte Ex-Nationalspieler Stephan Engels am Wochenende noch einmal betont: „Wir wollen wissen, ob die Werte, die wir uns gegeben haben, auch weiterhin gelten.“ Das Treffen ist für den 16. September anberaumt, allerdings ohne Teilnahme des Mitgliederrats.