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Schritt für Schritt erklärtWie beim 1. FC Köln die Trainer-Entscheidung fällt

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Sportchef Horst Heldt nach dem 2:2 des 1. FC Köln gegen Borussia Dortmund am Samstag, 20. März 2021

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – Wenn es in den Diskussion gerade überregional um den 1. FC Köln geht, wird stets von komplizierten Strukturen gesprochen. EXPRESS macht den Realitätscheck: Wie läuft eine Trainer-Entscheidung beim FC wirklich ab? Schaut man genauer hin, wird das Handeln der Verantwortlichen klarer.

  • Markus Gisdol beim 1. FC Köln weiterhin in der Kritik
  • EXPRESS erklärt, wie Sportchef Horst Heldt & Co. die Trainer-Entscheidung treffen
  • Welche Rolle der Vorstand um Präsident Werner Wolf spielt

Schon mehrfach hing der Job von Markus Gisdol (51) in dieser Saison am seidenen Faden. Am bedenklichsten wackelte er nach der 1:2-Niederlage bei Union Berlin (13. März 2021).

Horst Heldt und Alexander Wehrle entscheiden gemeinsam

Wie läuft da die Entscheidungsfindung? Es hilft ein Blick auf das Organigramm. Der Trainer ist erst einmal Angestellter der KGaA. Dort führen Alexander Wehrle (46) und Horst Heldt (51) die Geschäfte. Während Wehrle vornehmlich die Bereiche Marketing, Finanzen und Beteiligungen beackert, ist Heldt für das Sportliche verantwortlich.

Alles zum Thema Horst Heldt

Weil aber beide alle Verträge gemeinsam unterschreiben, schaut Heldt nun auch auf die wirtschaftlichen Dinge, Wehrle bringt sportlich seine Meinung mit ein, etwa wenn es um die finanziellen Rahmendaten geht. So müssen beide auch gemeinsam entscheiden, welchen Vorschlag sie in der Trainerfrage dem Vorstand unterbreiten.

Nach der Union-Pleite war die Meinung: Wir halten an Gisdol zumindest für die Partie gegen den BVB fest. Dies teilte Heldt dann Vize Eckhard Sauren (49) mit, der sich im Vorstand den sportlichen Themen widmet. Es gab einige Nachfragen.

Präsidium des 1. FC Köln könnte eigene Entscheidung durchsetzen

Am Ende müssen Sauren, Präsident Werner Wolf (64) und der zweite Vize, Carsten Wettich (41), aber entscheiden: Vertrauen wir Heldts Urteil? Oder setzen wir über seinen Kopf hinweg die Trennung vom Trainer durch?

Die Macht dazu hat das Trio. Entscheidungen von wirtschaftlicher Relevanz, aber auch die Trainerfrage werden letzten Endes im Gemeinsamen Ausschuss beschlossen. Dort sitzen die drei Vorstände, zwei Mitgliederräte, der Beirats- und der Aufsichtsratschef. Bringt der Vorstand dort den Vorschlag ein, sich von Gisdol zu trennen und stimmt das Gremium zu, dann muss die Geschäftsführung der Anweisung folgen. Das Szenario war im Grunde schon bei der Trennung von Medienchef Tobias Kaufmann (44) zu beobachten.

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Doch klar ist auch: Eine solche Entscheidung gegen die Meinung Heldts zu treffen, hätte bedeutet, dass man sich auch vom Sportchef trennen müsste. Auch dafür gibt es ein Beispiel: Weil Armin Veh (60) sich sträubte, die überfällige Trennung von Achim Beierlorzer (53) durchzusetzen, kam es im Herbst 2019 zum vorzeitigen Aus.

Horst Heldt: Kein Kumpel-Bonus für Markus Gisdol

In der entscheidenden Saisonphase einen derart großen Umbruch zu riskieren, dafür muss es handfeste Gründe geben. Die sah das Trio (noch) nicht und sprach daher Heldt das Vertrauen aus. Der Sportchef ist also weiter die maßgebliche Figur in der Trainerfrage – und will die Saison, wie er dem EXPRESS bestätigte, „Spieltag für Spieltag abarbeiten und sehen, wie wir uns präsentieren.“

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In der neuen Folge der Klub-Doku „24/7 FC“ versichert Heldt zudem: „Ich bin überzeugt, dass wir in dieser Konstellation die Liga halten. Deswegen gibt es für mich keine Notwendigkeit zu handeln. Sollte der Tag kommen, aus welchen Gründen auch immer, werde ich der Verantwortung gerecht. Das hat mit Freundschaft und damit, dass Markus das eine oder andere Mal für mich ein Schnitzel kocht, nichts zu tun. Im Gegenteil: Da wir ein enges Verhältnis haben, sind wir in der Lage, alles so abzuarbeiten, wie es notwendig ist.“