„Nichts hören, nichts lesen“FC-Star Bornauw lassen Zweifel im Umfeld kalt

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Sebastiaan Bornauw trägt den FC und die Stadt Köln im Herzen.

von Alexander Haubrichs (ach)Jürgen Kemper (kem)

Köln – Die leere Hans-Schäfer-Südtribune des Rhein-Energie-Stadions ist inzwischen kein neues Bild mehr. Schon gar nicht für Kölns Shooting-Star Sebastiaan Bornauw (21). „Gewöhnen werde ich mich daran aber nie“, sagt der Abwehrspieler, der im Vorjahr vom RSC Anderlecht kam und sich gleich in die Herzen der Fans spielte.

In der neuen Saison wird seine Rolle noch wichtiger, der Belgier ist nun im Mannschaftsrat.

Sebastiaan Bornauw saß erstmals aus Leistungsgründen draußen

Daran ändert auch die Tatsache nicht, dass Bornauw beim 6:0-Pokalsieg gegen Altglienicke erstmals in seiner FC-Zeit aus Leistungsgründen auf der Bank saß. „Seb ist noch nicht bei 100 Prozent“, erklärte Gisdol seine überraschende Entscheidung nach dem Spiel. „Er hat in der Vorbereitung einige Zeit gebraucht, um in Form zu kommen“, bestätigt der FC-Trainer.

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Für Bornauw kein Problem! In beinahe stoischer Ruhe bereitet er sich auf die Bundesliga vor. Die fehlenden Neuzugänge? „Wir spielen mit denen, die da sind.“ Die großen Zweifel im Umfeld? „Ich lese keine Zeitung, schaue im Fernsehen nur die Spiele, aber nichts danach. Ich fokussiere mich voll auf das Spiel“, sagt Bornauw. „Wir haben eine gute Vorbereitung absolviert und werden alles geben. Alles andere können wir ohnehin nicht beeinflussen.“

Am Samstag startet der FC mit einem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim in die neue Saison. Im Rhein-Energie-Stadion, wo die FC-Zeit für Bornauw begann.

Der Verteidiger blickt zurück. „Mein erstes Spiel war gegen Dortmund. Ich kam die Treppen hinauf und die Hymne lief. Ich hatte gleich ein Lächeln auf den Lippen. So etwas kannte ich aus Belgien nicht. Diese Intensität, diese Leidenschaft. Du gibst alles auf dem Platz und sie geben dir dafür die Begeisterung zurück. Ich hoffe, dass es bald wieder so ist.“

Sebastiaan Bornauw bekennt sich klar zum 1. FC Köln

Natürlich weiß der Verteidiger, dass es noch etwas dauern wird, bis wieder vor einer vollen Hütte gespielt werden kann. Bornauw will beim FC sein Bestes geben, auch mit Blick auf den nächsten Sommer. „Ich konzentriere mich nur auf Köln und dann sehe ich was kommt. Klar, die Nationalmannschaft ist mein Traum – und je schneller, desto besser. Dass die Europameisterschaft erst nächstes Jahr stattfindet, ist natürlich eine Chance für mich.“

Für den Belgier war früh klar, dass er in Köln bleibt. „Ich bin glücklich hier. Ich will eine gute Saison spielen, dann sehen wir weiter.“ Was ihm hier so gefällt? „Jeder Kölner ist FC-Fan. Nirgendwo sonst gibt es so eine Atmosphäre wie hier. Das genieße ich extrem. Wir sind bereit für die Bundesliga und froh, wenn es endlich losgeht.“ Dass der Kader noch nicht fertig ist, macht ihn nicht bange: „Wir wollen als Mannschaft eine stabile Saison spielen. Das ist unser Ziel.“

In der Küche ist Freundin Ines die Chefin

Wer von Sebastiaan Bornauw Privates erleben will, der muss seiner Freundin Ines auf Instagram folgen. Sie leben am Stadtwald, Belgien ist nah, es gefällt den beiden am Rhein. Am Mittwoch machten die beiden frische Pasta mit ihrer Kitchen Aid. „In der Küche ist sie der Chef, aber ich helfe gern. Es ist schön, die Dinge selbst zu machen und zu wissen, was man isst.“

Gut gestärkt geht es so in die Saison. Bornauw will die Fans begeistern. Auch wenn die fürs Erste noch nicht auf die Südtribüne dürfen.