Andersson-Tor zählte nichtDiese Regel hätte den FC in die 2. Liga befördern können

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Sebastian Andersson traf am Samstag (22. Mai 2021) gegen den FC Schalke 04, doch das Tor zählte nicht.

von Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)

Köln – Der 1. FC Köln hat sich mit einem 1:0-Erfolg gegen Schalke 04 in die Relegation gerettet. Die Geißböcke mussten am Samstagnachmittag (22. Mai) allerdings bis zur 86. Minute auf den erlösenden Treffer warten. Unter anderem, weil Schiedsrichter Daniel Siebert (37) zuvor ein Tor von Sebastian Andersson (29) aberkannt hatte – was die Spieler und Verantwortlichen im Rhein-Energie-Stadion zunächst ratlos machte.

  • 1. FC Köln gewinnt am 34. Spieltag gegen FC Schalke 04
  • Tor von Sebastian Andersson zählt nicht
  • So lautet die entscheidende Regel

Die 71. Minute in Müngersdorf: Kapitän Jonas Hector (30) schlägt einen Freistoß aus dem Halbfeld an den zweiten Pfosten, Andersson spitzelt den Ball an Schalke-Keeper Ralf Fährmann (32) vorbei ins Tor. Doch Köln jubelt nur kurz...

Horst Heldt: „Das soll Abseits sein?“

Denn Schiri Siebert gab den Treffer nach Ansicht der Videobilder nicht, auf der Stadion-Leinwand wurde die Entscheidung verkündet: Abseits. Aber nicht etwa von Torschütze Andersson. Beim Hector-Freistoß hatte einzig Salih Özcan (23) knapp in der verbotenen Zone gestanden – und laut Meinung der Unparteiischen strafbar eingegriffen, weil er Schalkes Salif Sané (30) geblockt hatte.

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Kölns Sportchef Horst Heldt (51) verstand die Welt nicht mehr, fühlte sich wohl an die strittige Entscheidung gegen Freiburg erinnert, die den FC erst vor zwei Wochen einen wichtigen Punkt gekostet hatte.

„Ich wurde schon einige Male belehrt. Das soll jetzt Abseits sein oder wie? Weil der da einfach steht? Und was heißt denn blocken? Er steht doch da einfach nur, dann muss der Sané halt woanders hinlaufen. Der steht einfach da und hat überhaupt keinen Einfluss auf den Ball“, schimpfte Heldt auch noch nach Abpfiff.

Das steht im Regelwerk des DFB

Ein Blick in die DFB-Statuten zeigt: Ausgerechnet Regel elf hätte Köln den Klassenerhalt kosten können...

Denn dort steht genau erklärt, was Abseits ist und was nicht. Unter anderem heißt es: „Wenn sich ein Spieler, der sich aus einer Abseitsstellung bewegt oder in einer Abseitsstellung befindet, im Laufweg eines Gegners befindet und die Bewegung des Gegners zum Ball beeinträchtigt, ist dies ein Abseitsvergehen, wenn es die Möglichkeit des Gegners, den Ball zu spielen oder einen Zweikampf um den Ball zu führen, beeinflusst.“ 

Oder wie es FC-Coach Friedhelm Funkel (67) auf der Pressekonferenz aus dem Regel-Deutsch übersetzte: „Ich habe mich nach Schlusspfiff noch mal mit dem Schiedsrichter unterhalten. Er hat es mir so da gelegt, dass Salih seinen Gegenspieler geblockt hat, während er im Abseits stand. Dadurch war er nichtpassiv, sondern aktiv. Aus diesem Grund hat er dieses Tor dann nicht gegeben.“

Sebastian Andersson: „Dachte, ich habe ein Tor geschossen“

Zum Leidwesen von Sebastian Andersson, dem ein solches Erfolgserlebnis nach seiner Seuchen-Saison natürlich extrem gutgetan hätte. Der glücklose Schwede ärgerte sich: „Ich dachte, ich hätte ein Tor geschossen, und dann wurde es wegen Abseits zurückgenommen. Dann hatte ich noch eine riesige Chance, aber im Nachgang haben wir zum Glück getroffen.“

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Glück für den FC: Sebastiaan Bornauws (22) spätes Kopfball-Tor zum 1:0 machte die Diskussionen um den abgepfiffenen Andersson-Treffer letztlich nur zu einem Randthema.