FC-Youngster nachdenklich„Da hat man gesehen, wie schnell es wieder rückwärts geht“

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Sava Cestic beim Mannschaftstraining des 1. FC Köln am 17. Februar 2021

von Martin Zenge (mze)

Köln – Mit ihm hatte vor der Saison kaum einer gerechnet: Sava Cestic (19) hat sich beim 1. FC Köln von einer Nachwuchshoffnung zum Bundesliga-Profi entwickelt – und in seinen ersten Profi-Monaten schon eine persönliche Achterbahnfahrt erlebt!

  • Sava Cestic hat sich beim 1. FC Köln in den Bundesliga-Kader gekämpft
  • Debüt in Dortmund war für ihn „Raketenflug nach oben“
  • Bei der 0:3-Pleite in Hoffenheim erlebte Cestic ein anderes Extrem

Neunmal stand der Abwehrmann in dieser Saison bislang in der Startelf. Seine Premiere, beim 2:1-Erfolg in Dortmund am 28. November 2020, kam völlig überraschend.

Sava Cestic: Profi-Debüt für 1. FC Köln war „Raketenflug nach oben“

„Das Debüt war ein Traum. Welcher Trainer lässt schon einen jungen Spieler gegen Dortmund sein Debüt geben? Es ging mit einem Raketenflug nach oben“, erzählt Cestic in der neuen Folge der Klub-Doku „24/7 FC“.

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Doch er machte auch andere Erfahrungen: „Ein Zeichen für mich, dass es nicht die ganze Zeit so nach oben geht, war Hoffenheim. Da hat man gesehen, wie schnell es auch wieder rückwärts gehen kann. Ich wurde nach einer halben Stunde ausgewechselt, das war nicht einfach für mich. Aber ich konnte es nachvollziehen.“

Sava Cestic musste Hoffenheim-Debakel verkraften

Bei der 0:3-Pleite in Sinsheim verschuldete er erst einen Hand-Elfer, leitete dann per unglücklicher Kopfball-Abwehr auch noch das zweite Tor der Hoffenheimer ein. 

Cestic ließ sich aber nicht unterkriegen! „Ich glaube da nicht an Zufall, sondern an Schicksal – ein Appell an einen selbst, dass man weitermachen muss, sich nicht ausruhen darf.“

Schon bei seinem nächsten Einsatz, dem 2:1-Derby-Sieg in Gladbach, zeigte er wieder eine blitzsaubere Vorstellung; sein wohl bestes Profi-Spiel neben der Premiere in Dortmund.

Markus Gisdol: Sava Cestic „sehr kritisch mit sich selbst“

Trainer Markus Gisdol (51) hat vollstes Verständnis für Cestic' Schwankungen: „Mir war klar, dass er das Niveau nicht wird halten können. Da wird vielleicht mal ein Rückschlag kommen – bei jungen Spielern erlebe ich dieses Auf und Ab immer. Wichtig ist, dass die Jungs immer selbstreflektieren und kritisch bleiben. Das ist Sava fast schon zu sehr. Er ist sehr, sehr kritisch mit sich selbst.“

Dabei lässt sich der Deutsch-Serbe, der seinen Vertrag im November bis 2024 verlängerte, auch nicht von Ergebnissen blenden. Bereits beim 2:1-Erfolg auf Schalke, ein paar Tage vor der Hoffenheim-Pleite, war er mit seiner Leistung alles andere als zufrieden gewesen.

Sebastiaan Bornauw hilft Sava Cestic

„Damit haben die negativen Erlebnisse angefangen“, sagt Cestic und erklärt ganz offen: „Ich war nicht darauf vorbereitet, dass man auch schlechte Spiele haben kann. Die anderen Jungs kennen sich damit aus und meinten, dass es das Normalste auf der Welt ist.“

Einer seiner wichtigsten Ansprechpartner ist Abwehrkollege Sebastiaan Bornauw (21), der ihm auch in Gelsenkirchen direkt nach Abpfiff in der Kabine aufmunternde Worte mit auf den Weg gab.

„Wenn man ihn hört, könnte man denken, dass er schon Ende 20 ist. Seb und ich verstehen uns gut, er hilft mir sehr seit Tag eins. Er ist eine gute Bezugsperson – vor allem, weil wir auf derselben Position spielen“, so Cestic. (mze)