Zu Hause schwach, auswärts gerettetDiese Relegationen machen dem 1. FC Köln Hoffnung

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Ismail Jakobs (l.) und Sebastian Andersson (r.), hier nach dem Abpfiff des Hinspiels der Relegation am 26. Mai in Köln, hoffen, in Kiel noch den Klassenerhalt zu schaffen. 

Kiel – Den 1. FC Köln erwartet am Tag der Entscheidung eine Mammut-Aufgabe. Mit dem 0:1-Rückstand aus dem Relegationshinspiel gilt es, am Samstagabend (29. Mai, 18 Uhr) in Kiel alles in die Waagschale zu schmeißen. Mindestens zwei Tore müssen her, um in der Liga zu bleiben. Während der Zweitligist zur Halbzeit der Rettungsspiele im Vorteil ist, spricht eine Statistik weiter für die Kölner.

  • 1. FC Köln trotz Rückstand in der Relegation mit Chancen
  • Erstligisten gewannen neun von zwölf Relegationspaarungen
  • Vier Bundesligisten blieben ohne Hinspiel-Sieg in der Liga

Denn in bisher zwölf Saisons seit Wiedereinführung der Relegation stand am Ende neunmal der Erstligist als Sieger da – eine Quote von 75 Prozent. Diese neun Partien machen dem FC jetzt Hoffnung.

Bundesliga-Relegation: 1. FC Köln auch ohne Hinspiel-Sieg mit Chancen

Doch damit nicht genug der Zahlen-Spielerei. Tatsächlich gingen die geretteten Bundesligisten in gleich vier Jahren ohne Sieg aus dem Hinspiel in die Entscheidungspartien. So schafften es die Vorgänger des FC:

Hamburger SV: Relegation 2014 & 2015

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Der Hamburger SV hielt vor seinem Abstieg im Jahr 2018 zweimal die Klasse, ohne vor eigenem Publikum einen Vorteil erspielt zu haben. 2014 reisten die Rothosen nach einem torlosen Unentschieden zum Rückspiel zur SpVgg Greuther Fürth und retteten sich mittels 1:1-Remis nur dank der Auswärtstor-Regel in eine weitere Erstliga-Saison.

Nur ein Jahr später war es wieder der HSV, der in der Relegation 2015 nach dem Hinspiel (1:1) ohne Tor-Vorteil zum Zweitligisten reisen musste. Beim Karlsruher SC sorgte Nicolai Müllers (33) Treffer zum 2:1 in der 115. Minute für den Klassenerhalt. Dasselbe Ergebnis würde heute auch dem 1. FC Köln reichen.

Eintracht Frankfurt: Relegation 2016

Im darauffolgenden Jahr musste mit Eintracht Frankfurt der nächste Bundesligist wieder um den Bundesliga-Verbleib bangen. Ausgerechnet ein Eigentor hatte im eigenen Stadion einen Sieg gegen den 1. FC Nürnberg verhindert (1:1). Wie beim Hinspiel des FC in der vergangenen Woche gab es auch damals ein viel diskutiertes Foulspiel.

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Alex Meier (r.) bejubelt mit Torschütze Haris Seferovic (l.) dessen entscheidenden Treffer in der Relegation gegen den 1. FC Nürnberg am 23. Mai 2016.

In Nürnberg schaffte der Bundesligist dann doch noch die Rettung: Haris Seferovic (29) erlöste seinerzeit die Frankfurt-Fans in der 66. Minute mit dem einzigen Tor des Tages. Gerade so schaffte die SGE den Klassenerhalt, erzielte keinen Treffer mehr als dringend nötig.

Werder Bremen: Relegation 2020

Auch im vergangenen Jahr war der Erstligist nach dem Hinspiel nicht im Vorteil. Das in der abgelaufenen Saison nun doch abgestiegene Werder Bremen verhinderte im Juli 2020 den Gang in die 2. Bundesliga trotz eines 0:0-Unentschiedens im Weser-Stadion.

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Bessere Zeiten für Werder Bremen: Der damalige Trainer Florian Kohfeldt (2.v.l.) feiert mit seinen Spielern nach dem Rückspiel der Relegation am 6. Juli 2020 den Klassenerhalt.

Beim mutig aufspielenden 1. FC Heidenheim reichte dann ein Endstand der Relegationsspiele von 2:2 aufgrund der Auswärtstor-Regel zum Liga-Verbleib.

1. FC Köln: Relegation 2021?

Schafft der 1. FC Köln am Samstagabend in Kiel einen 2:1-Sieg, beendet er die Relegation wie Vorgänger Werder Bremen mit einem Endstand von 2:2.

Erneut wäre dann ein Erstligist durch die Relegation gerettet. Zum zehnten Mal in 13 Spielzeiten, als fünfter Bundesligist ohne einen Erfolg im Hinspiel der Entscheidungspartien.