„Würde ihm Pommes zubereiten“FC-Profis feiern Hector – der bleibt bescheiden

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Strahlende Gesichter beim 1. FC Köln: Jonas Hector (l.) und seine Mitspieler jubelten am Dienstagabend (20. April 2021) nach dem Sieg gegen RB Leipzig.

von Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)

Köln – Endlich mal wieder FC-Jubel in Müngersdorf! Mit dem 2:1 gegen RB Leipzig fuhr der 1. FC Köln am Dienstag (20. April 2021) den ersten Bundesliga-Sieg seit zweieinhalb Monaten ein.

  • 1. FC Köln schlägt RB Leipzig
  • FC-Profis feiern Jonas Hector
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Mann des Abends war ohne Zweifel Doppelpacker Jonas Hector (30). Während seine Mitspieler voll des Lobes für ihn waren, blieb der Kölner Kapitän selbst ganz bescheiden. Wir haben die Stimmen zum Spiel gesammelt.

1. FC Köln – RB Leipzig: Stimmen zum Spiel

Jonas Hector: „Mir ist egal, wer die Tore schießt. In den vergangenen Wochen haben sie uns auf jeden Fall gefehlt. Jetzt war ich es – ja, so soll es sein. Vielleicht auch, weil ich zuletzt das eine oder andere Dinge versemmelt hatte. Deswegen tut es mir gut, zu treffen. Vielmehr muss man aber die Mannschaftsleistung in den Vordergrund stellen. Alle, die auf dem Platz standen, haben alles für diesen Sieg getan. Das hat man gesehen und das ist absolut wichtig für die nächsten Wochen. Kämpferisch haben wir eine überragende Leistung abgeliefert. Wir wussten, dass das genau der Schlüssel für dieses Spiel ist, um hier überhaupt etwas mitnehmen zu können. Fußballerisch waren wir schon besser, definitiv – aber darum geht es in so einem Spiel nicht. Wir mussten alles reinhauen. Es ist schön, dass wir heute mal jubeln dürfen. Das tut uns gut, auch für die nächsten Wochen.“

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Timo Horn: „RB Leipzig ist ohne Wenn und Aber eine brutal starke Mannschaft, die zu Recht da oben steht und große Ambitionen hat. Man muss nicht darüber sprechen, dass sie individuell deutlich besser als wir besetzt sind. Wir mussten über den Kampf ins Spiel finden und alles reinwerfen. Wir wussten, dass es auch ein Stück weit eine Abwehrschlacht wird. Nach der Pause haben wir zwei tolle Tore erzielt, die wir schön herausgespielt haben. Jonas Hector hat das heute überragend gemacht. Man muss auch hervorheben, dass er unheimliche viele Kopfballduelle gegen Upamecano gewonnen hat, das ist nicht selbstverständlich. Jonas hat früher bei seinem Heimatverein schon in der Offensive gespielt. Wir müssen ja über die ganze Saison hinweg schon Ausfälle kompensieren im offensiven Bereich, die uns das Leben deutlich schwerer machen, weil wir nicht die klare Spitze haben. Jonas hat heute so ein bisschen diesen Part eingenommen.“

Friedhelm Funkel: 1. FC Köln hat sich Glück verdient

Rafael Czichos: „Ich bin richtig froh, dass ich nach dem Spiel mal lächeln und über ein erfolgreiches Spiel reden darf. Gute Spiele haben wir in den letzten Wochen des Öfteren abgeliefert, jetzt war es auch erfolgreich. Das ist sehr, sehr wichtig für uns. Über spielerische Dinge brauchen wir jetzt nicht reden, das war auch nicht das, was wir uns vorgenommen hatten. Wir wollten Nadelstiche setzen, wie wir es auch gemacht haben. Heute haben wir Jonas Hector als Torjäger gebraucht. Wir wollten richtig eklig sein für die Leipziger und sie über Kontersituationen ärgern. Das haben wir gut hinbekommen. Die drei Punkte waren sehr wichtig, um nicht abreißen zu lassen. Jetzt haben wir noch mal vier sehr entscheidende Spiele. Ich hoffe, wir nehmen den Schwung und dieses Ekelhafte, das wir heute auf den Platz gebracht haben, mit.“

Sebastiaan Bornauw: „Das war, was wir gebraucht haben: ein bisschen Glück. Ich bin sehr glücklich über diese drei Punkte. Es war schwierig, wir haben in einigen Partien gut gespielt und trotzdem verloren. Jetzt bin ich froh, dass wir gegen eine Mannschaft, wo wir vielleicht nicht so sehr damit gerechnet haben, gewonnen haben. Jonas hat heute fantastisch gespielt, er war einfach überall. Das 2:1 war eine richtig gute Kombination und ein starker Abschluss. Das hat gezeigt, dass wir dieses Spiel gewinnen wollten. Wenn wir in zwei Tagen nicht das nächste Spiel hätten, würde ich Jonas nach Hause einladen und ihm richtig gute Pommes zubereiten. Aber ich werde ihn lieber schlafen lassen. (lacht) Wir müssen jetzt konzentriert bleiben, das nächste Spiel genauso angehen und alles versuchen, um zu gewinnen.“

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Friedhelm Funkel: „Wir haben in der ersten Halbzeit wirklich viel Glück gehabt, da gibt es keine zwei Meinungen. Gerade in der Anfangsphase hat uns Leipzig nahezu erdrückt. Dieses Quäntchen Glück braucht man, um gegen so eine Top-Mannschaft Punkte zu holen. Leidenschaft, Kampf und Einsatz haben von Beginn an gestimmt, aber wir sind kaum an den Ball gekommen. Dass da kein Tor gefallen ist, hatte auch mit dieser Leidenschaft im Verteidigen zu tun. In der zweiten Halbzeit sind wir früh in Führung gegangen und nach dem Rückstand nicht eingebrochen. Wir haben weiter versucht, im Rahmen unserer Möglichkeiten zu punkten. Am Ende war es eine wahre Abwehrschlacht. Wir sind Siebzehnter, wollen in der Liga bleiben. Die Mannschaft hat sich dieses Glück auch verdient. Dass RB die bessere Mannschaft war, weiß ich auch. Wir sind einfach froh, dass wir drangeblieben sind – egal, wie die anderen spielen. Wir haben jetzt noch vier Spiele vor der Brust  und wollen nach dem 34. Spieltag noch die Möglichkeit haben, in der Liga zu bleiben. Um nichts anderes geht es für uns.“