„Das bewundere ich“FC-Profi Czichos: Gisdol-Vertrauen und Kampfansage

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Rafael Czichos (r.) zählt zu den Führungsspielern von FC-Coach Markus Gisdol.

von Martin Zenge (mze)

Köln – Der Sieg-Druck beim 1. FC Köln wächst!

Markus Gisdol (51) und sein Team warten nun schon seit mehr als acht Monaten auf einen Bundesliga-Dreier. Der FC-Coach hat aber nicht nur das Vertrauen der Bosse, sondern auch viel Rückhalt in der Mannschaft.

Abwehrboss Rafael Czichos (30) verteidigt Gisdol im Vorfeld der Partie gegen Union Berlin (Sonntag, 18 Uhr, Sky) und macht eine Kampfansage: „Wir brauchen in dieser Situation einen Heimsieg!“

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Rafael Czichos über Union Berlin, Markus Gisdol und Jonas Hector

Rafael Czichos über...

…die Ausgangslage vor dem Spiel gegen Union Berlin: „Das Spiel wird extrem wichtig. Wir müssen endlich den Bock umstoßen, vor allem hier zu Hause. Gegen Union müssen wir auch aus der letzten Saison noch einiges wiedergutmachen. Wir konnten beide Spiele nicht positiv gestalten. Jeder, der auf die Tabelle guckt, weiß, dass wir in dieser Situation einen Heimsieg brauchen.“

…Union Berlins Stärken: „Sie haben dieses Jahr immens an individueller Qualität gewonnen, Max Kruse macht es einfach wieder richtig gut. Der größte Pluspunkt ist aber, dass der Trainer weiß, was die Mannschaft kann. Und die Spieler glauben an die Idee des Trainers, ziehen diese zu 100 Prozent durch. Davor muss man den Hut ziehen. Wir wissen genau, was am Wochenende auf uns zukommt. Das ist auch eine Mannschaft, die körperlich sehr stark ist. Es wird ein schwieriges Ding am Sonntag.“

…die Entwicklung des 1. FC Köln in den vergangenen Wochen: „Es fühlt sich auf dem Platz schon deutlich besser und gefestigter an. Die Mannschaft hat einen Plan und verfolgt ihn jetzt auch zielstrebiger. Aber um eine richtige Euphorie-Stimmung zu kriegen, braucht man auf jeden Fall einen Dreier. Wir stehen defensiv deutlich sicherer und lassen viel weniger zu. Wenn wir die eine oder andere dumme Situation wie in Bremen nicht produziert hätten, hätten wir schon deutlich mehr Punkte auf dem Konto. Daraus müssen wir Kraft schöpfen, dass es besser wird. Wenn wir das Spiel nach vorne noch strukturierter und kontrollierter hinbekommen, bin ich mir sicher, dass wir auch deutlich gefährlicher sein können.“

…die Elfmeter-Seuche: „Seb wollte in Bremen sicherlich einfach nur die Flanke verhindern und hat nicht mit so einem Ball gerechnet. Das sind Situationen, in denen man sehr viel Gutes will, aber bei uns läuft es derzeit so, dass es gegen uns ausgeht. Wenn wir mal zu Null spielen würden und jeder Verteidiger wieder dieses Gefühl hätte, würde das deutlich mehr Selbstvertrauen für jede einzelne Situation geben.“

…den Ausfall von Jonas Hector: „Jonas fehlt von seiner Qualität als Fußballer immens auf dem Platz – von seiner Ballsicherheit und seiner Ruhe. Aber er fehlt, vor allem für die jungen Spieler, natürlich auch als jemand, auf den man schauen und an dem man sich hochziehen kann. Von daher hoffe ich, dass er relativ schnell wieder mit uns trainieren und auf dem Platz stehen kann. Da bin ich guter Dinge.“

…die Führungsspieler-Diskussion rund um den FC: „Wir haben auf jeden Fall Leader in der Mannschaft. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass deswegen die Leistung stimmen muss. Das ist immer leicht gesagt. Die Charaktere, um eine Mannschaft zu führen, haben wir. Das ist nicht das Problem der ganzen Situation.“

…Vergleiche zum Vorjahr, als Markus Gisdol im November sein Amt antrat: „Für mich ist die Situation nicht vergleichbar. Ich habe ein deutlich besseres Gefühl, als ich es letztes Jahr zu dieser Zeit hatte. Damals hat es sich auf dem Platz nicht so gefestigt wie jetzt angefühlt. Wahrscheinlich sieht es von außen noch nicht so aus, aber die Mannschaft fühlt sich intakt an. Jeder will das Richtige und weiß, was er zu tun hat. Dieses Gefühl hatte ich im letzten Jahr nicht. Das ist auf jeden Fall ein Unterschied. Und ich bin mir sicher, dass wir jetzt nicht irgendwelche Schlüsse ziehen oder komische Entscheidungen treffen müssen – wir kommen so, wie wir jetzt gerade zusammen sind, da wieder raus.“

…Markus Gisdols Arbeit in der Krise: „Ich merke gar keinen Unterschied in der Ansprache, im Training oder im Umgang mit jedem Einzelnen. Der Trainer bringt immer noch genauso viel Feuer rein wie vorher auch. Das bewundere ich. Wenn man jeden Tag etwas über seine eigene Situation liest und die Leute etwas fordern, was für einen selbst zum Nachteil wäre, kann ich schon verstehen, wenn man sich verändern würde. Aber das ist bei unserem Trainer gar nicht der Fall. Das ist wohl dem geschuldet, dass er schon jahrelang im Geschäft ist und weiß, wie es läuft und was er machen muss, damit man da unten wieder rauskommt.“

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…die Folgen der späten Kader-Zusammenstellung: „Mit jedem neuen Spieler verändert sich auch ein bisschen die Struktur im Kader, alles wird durchgewürfelt und die Jungs müssen schnell die Taktik lernen und merken, wie der Trainer und die Mannschaft drauf sind. Das dauert seine Zeit – aber ich finde, dass wir es schon relativ schnell hinkriegen, wenn man bedenkt, wie spät Marius Wolf, Dimitrios Limnios und Ondrej Duda erst dazugekommen sind.“