FC-Kumpel verteidigt DrexlerCzichos: „Nicht schön, als Söldner dargestellt zu werden“

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Dominick Drexler (l.) und Rafael Czichos am 1. Februar 2021 auf dem Weg zum Training des 1. FC Köln

von Martin Zenge (mze)

Köln – Hinter dem 1. FC Köln liegen emotionale Tage. Erst der Ärger um das Bus-Video, dann der Derby-Sieg bei Borussia Mönchengladbach (Samstag, 6. Januar). Abwehrmann Rafael Czichos (30) gibt im „FC-Podcast“ von „Radio Köln“ Einblicke, was hinter den Kulissen und in der Kabine ablief. Der Ex-Kieler kennt Dominick Drexler (30) so gut wie kein anderer FC-Profi.

  • Rafael Czichos spricht über Derby-Sieg in Gladbach und Dominick Drexler
  • Besondere Stimmung in der Kabine des 1. FC Köln
  • Czichos nimmt Drexler in Schutz

Rafael Czichos: 1. FC Köln mit großer Genugtuung nach Derby-Sieg

Rafael Czichos spricht im „FC-Podcast“ über…

…den Derby-Sieg: „Das war mit der emotionalste Sieg, den ich beim FC erlebt habe. Man merkt ja, was so ein Derby für die Fans bedeutet – aber auch, was es für uns Spieler bedeutet. Ich habe die Gladbacher schon zweimal im Rhein-Energie-Stadion feiern gesehen. Das ist kein schönes Gefühl. Am Samstag hat man nach Abpfiff gemerkt, wie groß die Genugtuung bei uns war, ihnen das ein bisschen heimzahlen zu können.“

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…den Eckfahnen-Jubel: „Ich habe schon eine Woche vor dem Spiel darüber nachgedacht – eigentlich sogar schon, als Thuram es bei uns im Stadion gemacht hat. Nach Abpfiff in Gladbach habe ich gemerkt, dass auch fünf, sechs andere Spieler das nicht vergessen hatten. So hat sich das entwickelt, das war nicht abgesprochen.“

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Der 1. FC Köln jubelte im Borussia-Park mit der Eckfahne.

…die besondere Kabinen-Rede von Markus Gisdol vor dem Derby: „Wir wussten, dass wir uns straffen müssen, um den Mittwochabend vergessen zu machen. Dann – da müssen wir nicht drum herumreden – haben die Vorfälle am Freitagabend dazu beigetragen, dass es für uns Spieler noch mal ein Tick besonderer war. Wir wussten, dass wir uns extrem zusammenreißen und jedes Prozent, das wir irgendwo haben, rausholen müssen, um zu zeigen, dass wir für diesen Verein kämpfen und als Mannschaft funktionieren. Der Trainer hat das in seiner Ansprache gut auf den Punkt gebracht. Ich kann sagen, dass die Stimmung vor dem Spiel noch nie so erhitzt, angespannt und einheitlich war. Das war anders dieses Mal innerhalb der Mannschaft. Man hat gespürt, dass etwas Besonderes möglich ist. Ich habe so eine Spielvorbereitung noch nie erlebt. Das Spiel ist ab Freitagabend gefühlt zu 70 Prozent in den Hintergrund gerückt.“

Rafael Czichos: Profis des 1. FC Köln sind keine Söldner

…den Ärger um das Bus-Video: „Das hat jeden beschäftigt, es war Samstag ein sehr großes Thema innerhalb der Mannschaft. So etwas lässt keinen kalt. Wenn man dargestellt wird, als wäre man ein Söldner, den nicht berührt, was die Fans auf die Beine stellen, ist das nicht schön – weil es auch nicht so ist. Da kann ich für jeden in der Mannschaft sprechen. Wir sind da ins falsche Licht gerückt worden, auch Dome. Ich weiß, dass er es nicht so gemeint hat, wie es rübergekommen ist. Die Situation ist maximal schlecht gelaufen. Wir als Mannschaft haben uns dafür entschuldigt, und das meinen wir auch maximal ernst. Den Ärger kann ich natürlich verstehen. Wenn sich die Jungs dahinstellen, Geld ausgeben, um uns zu motivieren, ist das für jeden ein Schlag ins Gesicht. Aber niemand wollte sie in ein schlechtes Licht rücken.“

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EXPRESS erwischte Dominick Drexler am 10. Februar 2021 auf dem Weg zum Training des 1. FC Köln mit einem Entschuldigungs-Shirt.

…Dominick Drexler: „Ich kenne Dome seit 2012 und kann sagen, dass ihn noch nie so gesehen habe wie in diesen Stunden um das Spiel. Er war niedergeschlagen und enttäuscht von sich selbst. Ich weiß, dass das sehr an ihm nagt, wie das abgelaufen ist, weil er von hier kommt und den FC lebt. Man kann ihm nicht vorwerfen, dass er mal nicht vollen Einsatz gezeigt hätte. Ich bin mir sehr sicher, dass es ihm unheimlich leidtut, was da passiert ist, und dass es nie seine Intention war. Er weiß, worauf es jetzt ankommt, was die Fans sehen wollen. Er hat immer sein Herz gegeben und sich in jeden Zweikampf geworfen, als Offensivspieler Wege nach hinten gemacht. Er wird alles dafür tun, dass wir Erfolg haben.“

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…das nächste Spiel bei Eintracht Frankfurt: „Wir dürfen nicht an unserem Plan zweifeln, wir müssen zu 100 Prozent daran glauben und vor allem den Teamgeist aus Gladbach mit nach Frankfurt nehmen. Wir müssen brutal verteidigen, Frankfurt hat einen Lauf. Da kommt auch noch ein Jovic von der Bank. Das ist eine Qualität, die nicht viele Mannschaften in der Bundesliga haben. Der müssen wir uns stellen, darauf haben wir richtig Bock. Und auswärts agieren wir diese Saison relativ gut, vor allem gegen die Top-Teams. Daher bin ich guten Mutes.“ (mze)