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Kaufmann-Klage & BrandbriefFC-Bosse unter Druck: Präsident Wolf plant Friedensgipfel

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FC-Präsident Werner Wolf (r.) mit Vize Eckhard Sauren

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln/Donaueschingen  – Vom Trainingslager in Donaueschingen brach Präsident Werner Wolf (64) in den Urlaub nach Südtirol auf. Doch an Erholung ist derzeit kaum zu denken.

Der Vorstand des 1. FC Köln gerät derzeit von allen Seiten unter Druck. Aufgrund des Streits zwischen Ex-Nationalspieler und Jugendleiter Stephan Engels (59) haben sich die Altinternationalen an den Vorstand gewandt.

Werner Wolf: „Der Termin steht, wir werden uns treffen“

Wolfgang Overath (76), Toni Schumacher (66), Bernd Cullmann (70), Karl-Heinz Thielen (80) und Wolfgang Weber (76) unterschrieben einen Brief, in dem sie dringenden Gesprächsbedarf anmeldeten.

Sie eint die kritische Sicht auf den steigenden Einfluss des Mitgliederrats im Klub. Die demokratischen Strukturen des Vereins sind ihnen ein Dorn im Auge. Der Bitte um ein Gespräch mit den Größen von einst kommen die Bosse natürlich nach. „Der Termin steht, wir werden uns treffen“, sagt Präsident Werner Wolf.

Noch heftiger sind die Turbulenzen, die im Zuge der Entlassung von Medienchef Tobias Kaufmann (44) entstanden sind. Schon Werner Spinner (71) soll ihm mehrfach einen Rücktritt nahegelegt haben, doch Kaufmann, im Geißbockheim exzellent vernetzt, konnte sich des Rückhalts von Geschäftsführer Alexander Wehrle (45) und des früheren Vizes Markus Ritterbach (57) sicher sein.

Der neue Vorstand fand keine Vertrauensbasis und stellte ihn frei, die schriftliche Kündigung ist zugestellt. Doch Kaufmann findet sich damit nicht ab und klagt vor dem Kölner Arbeitsgericht.

1. FC Köln: Abteilungsleiter schrieben Brandbrief

Unter seinen ehemaligen Arbeitskollegen am Geißbockheim ist die Aufregung groß. Jahrelang hatte man sich mit der Rückendeckung der Geschäftsführung sicher gefühlt, auch dann wenn die Ex-Bosse die Ablösung nach Fehltritten forderten. Nun gab es erstmals eine Anweisung des Gesellschafters zur Trennung von einem Mitarbeiter – ein bislang einmaliger Vorgang.

Daher schrieben die Abteilungsleiter, die schon unmittelbar nach der Entlassung Kaufmanns protestierten, einen gemeinsamen Brief an den Vorstand und brachten ihr Unverständnis und ihre Besorgnis zum Ausdruck.

Wolf plant Friedensgipfel mit Mitarbeitern

Das Präsidium um Werner Wolf hatte mit einer Reaktion rechnen müssen, dass diese so heftig ausfiel, lässt die Bosse nicht kalt. „Das macht uns betroffen und wir nehmen das ernst“, sagt Wolf. Nach EXPRESS-Informationen soll es unmittelbar nach der Rückkehr von Wolf aus Südtirol deshalb einen Gipfel am Geißbockheim geben. Mit Vorstand, Geschäftsführung und den verbliebenen Abteilungsleitern.

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Wolf wird dort Sorgen zerstreuen müssen, will aber gleichzeitig klarmachen, dass man Veränderungen – auch an der Arbeitsweise im Geißbockheim – weiter als nötig erachtet und vorantreiben will.

1. FC Köln: Querelen zur Unzeit

Dabei kommen die Querelen zur Unzeit, schließlich taumelt der FC derzeit wie ein angeschlagener Boxer durch die Corona-Krise und bräuchte dringend Geschlossenheit statt Streit. Doch der wird weiter von interessierter Seite in den Klub getragen – und die Bosse finden derzeit kein Mittel, um dies zu stoppen.

Stattdessen wirken sie getrieben, geben wie bei der Verkündung der Kaufmann-Entlassung beim Mitglieder-Talk ein wenig souveränes Bild ab, auch weil der ihnen mit der internen Verkündung seiner Entscheidung zuvorkam. Wolf und Co. müssen nun Handlungsstärke und Führungsqualitäten zeigen, um den Gesamtverein 1. FC Köln zu beruhigen.