FC-Pleite beim AufsteigerDoppelter Horn-Bock auf der Bielefelder Alm

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Joan Edmundsson (r.) schoss den 1:0-Siegtreffer gegen den 1. FC Köln.

von Alexander Haubrichs (ach)Jürgen Kemper (kem)

Bielefeld – Puh, das war ganz schwere Kost auf der Alm: Die 5460 Zuschauer, die die Heimpremiere von Arminia Bielefeld gegen den 1. FC Köln verfolgen konnten, erlebten eine überaus zerfahrene Partie, die schon am zweiten Spieltag zeigt, dass beiden Klubs klar ist, woran es vom ersten Spieltag geht: Den Abstieg zu verhindern.

Und da ist die Arminia vier Punkte weiter als der 1. FC Köln: Durch einen Treffer von Edmundsson gewannen die Hausherren mit 1:0 gegen den 1. FC Köln eine lausige Fußball-Partie. Der Wahnsinn: Ein Stürmer von den Färöer schockt den einst so großen FC. „Nur ein Torschuss, das darf nicht sein. Wir standen kompakt, aber nach vorne war das zu wenig“, schimpfte Sebastiaan Bornauw. „Es liegt nicht nur an der Offensive, es liegt an allem. Wir müssen uns verbessern. Es darf nicht so weitergehen. Wir müssen schon im nächsten Spiel besser werden.“

Schuld war ein doppelter Horn-Bock: Jannes Horn hob nach einem weiten Ball von Stefan Ortega in der 78. Minute das Abseits auf, Keeper Timo Horn rechnete mit einer Hereingabe und ließ den Ball aus spitzem Winkel durch. Das dürfte die Torwart-Diskussion beim FC von neuem befeuern. „Ein langer Ball hebelt uns aus und dann darf der so natürlich nicht reingehen.“

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Gisdol hatte mit Kampf-Spiel gerechnet

„Wir wollen drei Klubs hinter uns lassen“, hat der aus Aachen stammende Bielefeld-Manager Samir Arabi vorgegeben – und so lief das Spiel auch. Kaum Spielfluss, viele Fehlpässe und viel auf die Hölzer. Damit hatte Markus Gisdol (51) aber schon vor der Partie gerechnet. „Auf der Alm herrscht immer ein rauheres Klima. Das erste Mal, dass wir vor Zuschauer spielen. Es wird ein sehr kampfintensives Spiel", sagte der FC-Trainer.

Er sollte Recht behalten. Die 5460 Zuschauer bescherten den FC-Kickern endlich nochmal ein Spiel mit Stadion-Atmosphäre. Ob es an der lautstarken Unterstützung der Arminia-Fans lag, dass FC in den ersten 45 Minuten kaum Zählbares zustande brachte?

Nach 40 ereignislosen Minuten, wäre Rafael Czichos kurz vor der Pause fast noch der Lucky Punch geglückt. Doch der FC-Verteidiger bracht es nicht fertig, den Ball nach einem Duda-Freistoß  aus einem Meter über die Linie zu drücken. Eine symptomatische Szene für den unglücklichen Auftritt der Kölner.

„Beide Mannschaften hatten keine großartigen Torchance, wir hatten ein bisschen mehr vom Spiel. Aber viel war es bisher nicht“, sagte Bielefelds Sportdirektor Samir Arabi, dessen Herz neben der Arminia auch für den FC schlägt, zur Pause.

Jonas Hector verletzt raus

Da musste Gisdol verletzungsbedingt wechseln. Jonas Hector musste angeschlagen in der Kabine bleiben. Der FC-Kapitän bekam bei einem eigenen Foul unglücklich den Fuß von Bielefelds Lucoqui ins Gesicht und holte sich dabei eine dicke Lippe. Ohne ihren Kapitän taten sich seine Teamkollegen auch in der Folge schwer.

Fußballerisch bekam der FC vom Aufsteiger klar die Grenzen aufgezeigt. Wenn jemand an spielerischen Lösungen interessiert war, dann der Gastgeber. Die erste positive Nachricht des Tages gab es in der 62. Minute: Da feierte Griechen-Blitz Dimitrios Limnios seine Bundesliga-Premiere.

Gisdol-Team schon zwölf Spiele sieglos

Doch der folgte gleich die schlechte: Elf Jahre (4145 Tage) nach dem letzten Bundesligaspiel in Bielefeld (23. Mai 2009, 2:2 gegen Hannover 96)  besiegten die Arminen den FC. Es war das zwölfte sieglose Bundesliga-Spiel von Markus Gisdol in Serie – dem 1. FC Köln steht ein stürmischer Herbst bevor, denn jetzt wartet das Derby gegen Borussia Mönchengladbach.