Zuschauer auch im Pokal?FC plant Derby gegen Mönchengladbach mit Fans

RheinEnergieStadion_leer

Das Rhein-Energie-Stadion in Köln, aufgenommen im Juni 2020. 

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – RB Leipzig macht den Anfang: Spricht das Infektionsgeschehen nicht dagegen, findet der Bundesliga-Auftakt gegen Mainz 05 vor Zuschauern statt. 8400 Fans hat das Gesundheitsamt in Leipzig zugelassen – solange die Sieben-Tage-Inzidenz unter einem Wert von 20 liegt.

DFL begrüßt lokale Regelungen

Die DFL begrüßt die positiven Nachrichten. „Der Bund-Länder-Beschluss hat Großveranstaltungen, bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung der Hygieneregeln möglich ist, keine generelle Absage erteilt. Von daher ist es folgerichtig, dass die  Klubs ihre Konzepte mit den zuständigen staatlichen Stellen auf lokaler Ebene abstimmen.“

Unabhängig davon strebe die DFL eine Lösung mit der Politik auf Bundesebene an.

Alles zum Thema Markus Gisdol

Berlin und Frankfurt treiben Planungen voran

Das macht Hoffnung. Auch in Berlin (Hertha und Union) sowie Frankfurt sind die Planungen weit fortgeschritten, die Eintracht hofft, vor 20.000 Zuschauern spielen zu dürfen.

Und was ist mit dem FC? Öffentlich wurde das Thema zuletzt totgeschwiegen, doch EXPRESS erfuhr: Der Klub ist in Gesprächen mit dem Gesundheitsamt, um ebenfalls eine Genehmigung für einen Teileinlass zu bekommen. In Leipzig dürfen 20 Prozent der Zuschauerplätze belegt werden, im Rhein-Energie-Stadion wären das 10.000 Plätze.

Wie wichtig das wirtschaftlich wäre, hatte Finanzchef Alexander Wehrle (45) kürzlich im EXPRESS vorgerechnet: „Jedes Heimspiel ohne Zuschauer bringt uns Einnahmeausfälle von rund 1,8 Millionen Euro. Wenn wir 10.000 Fans reinlassen können, sind es vielleicht nur 1,1 Millionen Euro.“

1. FC Köln hat Hygienekonzept

Dafür müsste die Südtribüne bestuhlt und personalisierte Tickets verkauft werden. Ein Hygienekonzept des Klubs liegt dem Gesundheitsamt bereits vor. Darin enthalten sind auch Ideen für einen zeitverzögerten Einlass um Schlangen im Eingangsbereich zu vermeiden. Es dürfen auch nur Tickets an Fans aus der Region verkauft werden.

Gesundheitsämter entscheiden individuell

FC-Geschäftsführer Wehrle hatte als DFL-Vize auf eine gemeinsame Lösung aller Bundesligisten gehofft. Da aber die Entscheidung über Großveranstaltungen nun in den Händen der regionalen Behörden liegt, ist jeder Klub auf sich allein gestellt. Der 1. FC Köln treibt die Bemühungen voran. „Wir prüfen alle Optionen im vertraulichen Dialog mit den Behörden“, sagt Wehrle dem EXPRESS.

DFB-Pokal-Spiel vor kleiner Fan-Gruppe?

Heißt: Die Hoffnung ist groß, schon gegen Hoffenheim, allerspätestens aber das Derby am dritten Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach vor Zuschauern zu spielen. DIe Fohlen planen im Übrigen ihr Pokalspiel vor 300 Fans auszutragen, auch das scheint noch eine Überlegung beim FC zu sein.

Markus Gisdol hofft auf Fan-Rückkehr

So erklärt sich auch die Zuversicht, die FC-Coach Markus Gisdol zum Thema Zuschauer-Rückkehr hat. „Wenn in den Testspielen mal ein paar Hundert Fans dabei waren, war das jetzt schon ein schönes Gefühl, mal wieder eine Reaktion auf das Geschehen auf dem Rasen zu spüren. Aber das ist natürlich nicht zu vergleichen mit einem ausverkauften Stadion. Aber ich will mich da gar nicht so mit beschäftigen. Ich glaube, die Rückkehr der Fans dauert nicht mehr so lange, wir werden schon bald wieder Zuschauer in den Stadien haben.“

Vielleicht auch schon zum Saisonstart im Rhein-Energie-Stadion!