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FC-Idol half Köln selbst aus Finanz-PatscheLitti: „Jeder sollte seinen Klub würdigen“

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Pierre Littbarski (l.) und Horst Heldt kennen sich noch aus gemeinsamen Spieler-Zeiten beim FC.

von Martin Zenge (mze)

Köln – Die Sehnsucht nach dem runden Leder wird mit jedem Tag der Bundesliga-Zwangspause größer – auch bei FC-Legende Pierre Littbarski (59). „Ich vermisse den Fußball und alles, was dazu gehört, so richtig“, sagt der 1990er-Weltmeister gegenüber EXPRESS.

Bei vielen Klubs wachsen auch die finanziellen Sorgen, immer mehr Profis kündigen an, auf Teile ihres Gehalts verzichten zu wollen. Litti macht klar: „Das ist jetzt auch ein bisschen Existenzkampf. Jeder sollte den Verein, für den er spielt, würdigen und Respekt haben.“

Pierre Littbarski half dem 1. FC Köln schon 1987

Littbarski weiß, wovon er spricht! Denn 1987 half er dem 1. FC Köln selbst aus der finanziellen Patsche. Nachdem der Dribbelkünstler 1986 zu Racing Club Paris gewechselt war, wollte der FC ihn unbedingt zurückholen – hatte aber nicht genug Geld. Die Lösung: Litti bezahlte einen Teil der 3,5 Millionen Mark Ablöse mit einem zinslosen Darlehen zunächst selbst!

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Der FC-Held erinnert sich: „Udo Lattek (Sportdirektor, d. Red.) hat mich gefragt, was wir machen können, und da habe ich gesagt: Wenn es sonst nicht klappt, strecke ich das Geld vor. Ich musste da nicht lange überlegen – ich wollte unbedingt zu meinem Lieblingsklub zurück! Und auf der anderen Seite habe ich auch die finanzielle Situation des FC verstanden, die zu dieser Zeit schwierig war.“

Pierre Littbarski: „Vernünftige Jungs beim 1. FC Köln“

In der Corona-Krise ist wieder Solidarität und Verständnis gefragt. Litti ist sicher, dass die FC-Spieler auch heute ein Herz für ihren Klub haben: „Gerade, wenn ich an die schwierige Zeit nach dem letzten Abstieg denke, weiß ich, dass da ein paar sehr vernünftige Jungs in der Mannschaft sind – wie Timo Horn und Jonas Hector. Sie haben sich damals super verhalten und geäußert. Da sieht man, dass sie sich Gedanken um den Verein machen.“

Sportchef Horst Heldt (50), der beim FC einst gemeinsam mit Litti spielte, hatte zu Beginn der Debatte um Gehaltsverzicht erklärt: „Ich weiß, dass Fußballer ein soziales Gewissen haben und finde es unverschämt, das öffentlich in Frage zu stellen.“

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Gehaltsverzicht: Pierre Littbarski pflichtet Horst Heldt bei

Littbarski sieht es genauso: „Es ist ja nicht so, dass jemand, der Fußball spielt, vollkommen gehirnlos durch die Gegend rennt. Ich halte aber nichts davon, den Spielern etwas vorzuschreiben, das hätte ich als Profi auch nicht gerne gehabt. Solche Maßnahmen sollten zudem nie die Entscheidung eines Einzelnen sein, sondern immer von der gesamten Mannschaft kommen.“

Für ihn selbst hat sich der kuriose Transfer-Deal 1987 gelohnt: „Alle waren happy und haben profitiert. Wir hatten dann tolle Jahre beim FC.“