Offensiv-FrustFC-Profis legen Finger in die Wunde: „Müssen extrem daran arbeiten“

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Sebastian Andersson (l.), Neuzugang des 1. FC Köln, war gegen Werder Bremens Ömer Toprak und dessen Kollegen meist nur zweiter Sieger.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – Alleine fünf Elfmeter hat der 1. FC Köln in den ersten sieben Saisonpartien verschuldet – wer angesichts dieser ständigen Aussetzer Spiele gewinnen will, muss auch vorne gefährlicher werden. Das war allen Beteiligten nach dem 1:1 bei Werder Bremen am vergangenen Freitagabend klar.

„Wir müssen extrem an dem Spiel nach vorne arbeiten, weil wir da viel zu hektisch und zu ungenau sind“, mahnte Rafael Czichos (30), der nach dem verletzungsbedingten Aus von Timo Horn (27) die Kapitänsbinde trug, noch im Weserstadion.

1. FC Köln: Sebastian Andersson hing gegen Werder Bremen in der Luft

Weder ein vernünftiges Umschaltspiel noch schnelle Angriffe über die Außen Dimitrios Limnios (22) und Ismail Jakobs (21) waren zu erkennen. Zielspieler Sebastian Andersson (29) hing während der 90 Minuten in Bremen nahezu völlig in der Luft. „Wir standen heute sehr defensiv, wir haben versucht, das Spiel kompakt zu halten. Wir haben dadurch nach vorne nicht viel kreieren können“, analysierte der Schwede treffend.

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Viel Arbeit in der Offensive des 1. FC Köln: Trainer Markus Gisdol (r.) mit Stürmer Sebastian Andersson

Der Ex-Unioner, bislang mit zwei Toren und einer Vorlage in sieben Spielen, wird mehr zur Geltung kommen müssen, will man in dieser Saison erfolgreich sein. Trainer Markus Gisdol (51) hatte mitgezählt: „Sebastian hatte eine Kopfballchance aus sieben Metern in der ersten Hälfte, dazu eine Schusschance die leider abgeblockt wurde.“

DAZN-Experte Ralph Gunesch (37) monierte: „Andersson hat seine Qualitäten. Union hat in der letzten Saison gezeigt, wie man die nutzt.“ In der Tat hatte der Schwede die Eisernen zum Klassenerhalt geschossen, unter anderem mit einem Doppelpack gegen den 1. FC Köln – der Grund, warum der FC 5,5 Millionen Euro Ablöse in den Nachfolger Jhon Cordoba (27, Hertha BSC) investierte.

Dem FC gelang das nicht, daran muss Coach Gisdol, der weiter das Vertrauen von Sportchef Horst Heldt (50) genießt, nun arbeiten.

1. FC Köln: Sebastian Andersson wieder zum Spezialisten

Für den FC-Treffer in Bremen musste so Bremens Niklas Moisander (35) herhalten. Rafael Czichos' Forderung, am Spiel nach vorne zu arbeiten, wird jedoch nicht gerade einfach umzusetzen sein – denn Andersson wird vorerst im Training fehlen.

„Ich muss erst mal meine Probleme lösen“, meinte der Schwede, der nicht zur Nationalmannschaft reist und stattdessen wieder in München bei Bio-Statiker Ralph Frank erwartet wird, wo sein Knie behandelt wird. Auch Anthony Modeste (32) war zuletzt nicht im Training dabei. So bleibt nur der derzeit lediglich bedingt bundesligataugliche Tolu Arokodare (19) als Zielspieler zum Üben übrig.

1. FC Köln auf der Suche nach alter Standard-Stärke

Und noch eine Baustelle hat Sportboss Heldt ausgemacht: „Wir müssen die Standardsituationen konsequenter ausspielen. Das haben wir in der vergangenen Saison besser gemacht.“

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Sebastiaan Bornauw (hier beim Derby gegen Gladbach am 3. Oktober) und seine Kollegen des 1. FC Köln sind nicht mehr gefährlich bei Standards.

In der Tat erzielte der FC in der Saison 2019/20 18 Treffer nach einem ruhenden Ball – war auf diesem Wege also durchschnittlich häufiger als in jedem zweiten Spiel erfolgreich. Davon ist man in dieser Saison noch sehr weit entfernt.

Gerade Sebastiaan Bornauw (21, sechs Tore) war immer wieder ein Waffe, hat aber derzeit offenbar defensiv genug zu tun. Auch hier muss Trainer Markus Gisdol ansetzen. Denn ohne Tore kann man keine Spiele gewinnen.