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FC-Zukunft trotz InteressentenKatterbach verrät: „Deshalb war klar, dass ich bleibe“

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Noah Katterbach gehört die Zukunft beim 1. FC Köln. Der Linksverteidiger hat seinen Vertrag bis 2024 verlängert.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – Er ist das große Versprechen für die Zukunft beim 1. FC Köln. Senkrechtstarter Noah Katterbach (19) hat seinen Vertrag bei seinem Herzensklub trotz anderer hochkarätiger Angebote kürzlich bis 2024 verlängert. Der Eifeler spricht im EXPRESS-Interview über die Beweggründe, die Quarantäne-Zeit und den Bundesliga-Auftakt gegen Mainz 05 (Sonntag, 15.30 Uhr).

Noah Katterbach, seit mehr als einer Woche leben Sie mit Ihren Teamkollegen im Quarantäne-Hotel. Wie fühlen Sie sich? Gerade komme ich vom Essen, das läuft wie alles im Moment ein bisschen anders. Die Ausgabestation ist hinter einer Plexiglasscheibe, die Bedienungen dahinter sind mit Handschuhen und Mund-Nase-Schutz ausgestattet. Das ist schon ein bisschen unwirklich. Aber der Klub und das Hotel versuchen, uns diese Situation so angenehm wie möglich zu machen.

Wie nutzen Sie die Zeit? Ich hatte mir extra ein Buch rausgelegt – und es zu Hause vergessen. Deshalb spiele ich viel mit meinen Freunden oder meiner Freundin auf der Playstation. Außerdem haben wir eine Lounge, da gibt es Kaffee und Snacks – auch in dem Bereich darf sich nur eine bestimmte Anzahl an Leuten aufhalten, um die Abstände einzuhalten. Das Gleiche gilt für den Tischtennis-Raum und den Golf-Simulator.

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Und wie läuft es mit dem 6er Eisen? Nein, den Simulator nutze ich nicht. Da sieht man eher Jonas Hector und ein paar andere Spieler.

Droht der Lagerkoller? Nein. Und am Sonntag nach dem Spiel dürfen wir ja nach Hause. Danach werden wir uns zwar auch an strenge Regeln halten müssen, aber das ist es wert.

Noah Katterbach: „Der beste Weg für mich ist beim 1. FC Köln“

Sie wurden von so einigen Klubs gejagt, aus Schalke wurde immer wieder großes Interesse vermeldet. Und doch haben Sie beim FC verlängert. Warum? Weil ich mich hier mega wohl fühle, großes Vertrauen spüre. Ich bin beim FC, seit ich sieben bin und allein deshalb ist da eine große Bindung. Die Fans sind überragend. Deshalb war für mich klar, dass ich hier bleiben will.

Sagt da aber nicht der Berater: Hör mal, woanders kannst du viel mehr verdienen? Ein guter Berater schaut nicht danach, wo es das meiste Geld gibt, sondern was der beste Weg für seinen Spieler ist. Und der Weg ist für mich beim FC.

In dieser Woche verlängerten dann auch Robert Voloder und Tim Lemperle. Ist das ein bisschen die neue kölsche Welle? Die sportliche Leitung hat immer gesagt, dass man wieder mehr auf die eigene Jugend setzen will. Nun haben sie das Zeichen gesetzt, bewiesen, dass das nicht einfach nur Worte waren. Ich finde es gut, weil ich mit Robert und Tim schon lange befreundet bin, und ich mich für die beiden freue. Vor allem aber auch, weil es zeigt, wie gut die Ausbildung beim FC ist.

Ein anderer Kumpel von Ihnen ist am Donnerstag ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Iso freut sich riesig, dass er wieder dabei sein kann. Er war zwei Wochen zu Hause, hatte keine Symptome und war schon seit über einer Woche negativ getestet. Klar, dass man dann mit den Hufen scharrt.

Es gibt Profis, die beklagen, dass die Athleten zu wenig Mitspracherecht bei der Wiederaufnahme des Spielbetriebs haben. Ich finde, der Verein klärt uns gut auf, es gibt ja immer wieder neue Entwicklungen. Alle Parteien müssen sich an die neuen Realitäten gewöhnen. Ich bin froh, dass ich meinen Beruf wieder ausüben kann und vielleicht meinen Beitrag leisten kann, die vielen Jobs rund um den Fußball zu retten.

Beschäftigt man sich nicht mit der Gefahr, die durch das Virus droht? Natürlich beschäftigt man sich, aber wir Fußballprofis sind doch in einer guten Position: Alle Tests sind jetzt negativ, das zeigt, dass das DFL-Konzept funktioniert. Wir werden zweimal wöchentlich getestet und sind weitgehend von der Außenwelt abgeschottet.

Sie haben jetzt schon mehrfach Geisterspiele geprobt. Ein Vorteil? Wir haben die Erfahrung aus dem Gladbach-Spiel, dazu die zwei Geisterspiele im Training. Ich denke schon, dass wir das mitnehmen können in die letzten Wochen.

Gibt es einen Heimvorteil auch ohne Fans? Den Schub, den dir die Fans geben, der wird schon fehlen. Aber einen Heimvorteil gibt es dennoch, glaube ich. Es ist dein Stadion, du musst nicht reisen. Das macht schon was aus. Und das wollen wir nutzen. Klar sind leere Arenen für uns neu, aber in der Jugend waren auch nie viele Zuschauer da und du musstest deine Bestleistung abrufen.

Noah Katterbach: Bin Achim Beierlorzer dankbar

Sie treffen am Sonntag auf Achim Beierlorzer, der sie auf Schalke ins kalte Wasser schmiss. Natürlich bin ich Achim dankbar, dass er mich reingeworfen hat. Und das wird immer so bleiben, denn es war der Startschuss meiner Bundesligakarriere. Aber auf dem Rasen sind für solche Gefühle kein Platz, da werde ich alles geben, damit wir Mainz bezwingen.

Mit Mainz und Düsseldorf warten zwei machbare Aufgaben. Da kann der FC schon den Klassenerhalt eintüten. Welche Ziele setzt man sich dann? Wir sind in den erfolgreichen Wochen vor der Corona-Pause gut damit gefahren, Spiel für Spiel anzugehen, so wollen wir es auch jetzt halten.

Am Montag vor drei Jahren qualifizierte sich der FC gegen den gleichen Gegner für Europa. Waren Sie damals im Stadion? Ja, wir waren mit der U19 da, es war ein großartiges Erlebnis und ein tolles Gefühl.

Ein Gefühl, das man vielleicht auch selbst einmal erleben möchte? (lacht) Klar wäre das ein schönes Bild. Aber es bringt uns nichts, zu träumen. Wir müssen erst einmal unsere Pflicht erledigen – dann kommt der Rest von alleine.