Anders als der FC SchalkeDarum verzichtet der FC auf eine 30-Millionen-Chance

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Finanzboss Alexander Wehrle (l.) vom 1. FC Köln mit Alexander Müller, Chef von SK Gaming, bei der Vorstellung der Kooperation 2018.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – Es war eine Nachricht, die schon für Erstaunen sorgte: Schalke 04 will im Juni 2021 mit dem Verkauf der Teilnahmerechte an der E-Sport-Liga „LEC“, in der das Spiel „League of Legends“ gespielt wird, bis zu 30 Millionen Euro generieren. Der 1. FC Köln ist auch ein Klub, der die Chancen im boomenden E-Sport entdeckt hat. Auch in der finanziellen Krise will man an der Investition festhalten. Geschäftsführer Alexander Wehrle (46) erklärte, warum.

  • E-Sport-Boom hält weltweit an
  • 1. FC Köln will neue Zielgruppen erschließen
  • Gewinne fließen in die Bundesliga-Mannschaft

Goldgräberstimmung auf dem Esport-Markt

Goldgräberstimmung auf dem E-Sport-Markt: Immer größer wird das Publikum, immer höher die Zahl der Menschen, die in speziellen sozialen Netzwerken wie „Twitch“ sich für Spiele für „League of Leagends, „Counterstrike“, „Rocket League“ oder „Brawl Stars“ interessieren.

Seit 2019 hat sich der 1. FC Köln am E-Sport-Team „Sk Gaming“ beteiligt, um die Chancen in diesem jungen Markt zu heben. „Wir haben mit unserem Engagement mehrere Ziele. Da ist die Erschließung neuer Zielgruppen durch den E-Sport. Wir sind auch da attraktiv für Sponsoren. Und wir hoffen natürlich auf eine Wertentwicklung unserer Beteiligung“, sagt FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle (46).

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1. FC Köln will neue Märkte erschließen für den Fußball

Durch „Diversifikation“ will man also neue Märkte erschließen und Einnahmen generieren. Einer der Punkte in der neuen Vorstandsstrategie, die bei der Mitgliederversammlung des 1. FC Köln am kommenden Donnerstag, 17. Juni, vorgestellt werden soll. Wehrle: „All unsere Gewinne fließen in den Fußball. Das ist der Sinn hinter jeder Geschäftstätigkeit des 1. FC Köln: Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit erhöhen, damit wir damit den bestmöglichen Fußball bieten können.“

Schalke verkauft LEC-Lizenz in der Not

Während der FC Schalke in der Not nun die wertvolle Lizenz für die LEC verkaufen muss, stellt der FC die Beteiligung an SK Gaming, das seit dieser Saison auch in der LEC spielt, nicht in Frage. Im Gegenteil: Auch wegen der neuen Vorstandsstrategie hält der FC am gemeinsamen Projekt, dass man mit Firmengründer Alex T. Müller, der Telekom und Daimler betreibt, fest.

„Wir haben schon jetzt Einnahmen im hohen sechsstelligen Bereich“, sagt Wehrle und meint vor allem die Sponsoren des Virtual Bundesliga-Teams.

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Das League-of-Legends-Team von Schalke 04 war erfolgreich. Jetzt soll die Lizenz verkauft werden.

Wehrle weiter: „Zudem könnten wir nicht die Lizenz an einer Liga einfach verkaufen, da das Unternehmen ja nicht nur uns allein gehört. Aber wir glauben auch fest daran, dass sich das weiter nach oben entwickelt.“

Auch der Vorstand hat gegenüber EXPRESS deutlich gemacht, dass eine Veräußerung der Beteiligung nicht zur Debatte steht.

E-Sport Teams wertvoller als der VfB Stuttgart oder 1. FC Köln

Im E-Sport geht es längst nicht mehr um Peanuts: Laut Forbes sind amerikanische Teams schon bis zu 400 Millionen Euro wert. Zum Vergleich: Borussia Dortmund hat an der Börse einen Wert von circa 500 Millionen Euro, der VfB Stuttgart wird auf 250 Millionen Euro, in einer Größenordnung wie der 1. FC Köln, geschätzt.

Wehrle sagt über die Entwicklung des E-Sport-Invests: „Soweit ist es hier noch nicht, aber man ahnt die Möglichkeiten. Und deshalb ist es gut, dass der 1. FC Köln auf diesem Feld aktiv bleibt!“