Nur drei FC-Spieler liefern konstantGisdol hat zu viele Achterbahn-Profis

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Das Mannschaftstraining des 1. FC Köln am Mittwoch (3. März 2021). Die Vorbereitung auf Werder Bremen läuft.

von Martin Zenge (mze)

Köln – Der Abstiegskampf spitzt sich zu. Markus Gisdol (51) und seine Kölner brauchen gegen Werder Bremen am (Sonntag, 7. März 2021, 15.30 Uhr) nach drei Pleiten in Serie dringend wieder ein Erfolgserlebnis. Ein Problem der FC-Saison: Kölns Chefcoach hat kaum Profis, die konstant abliefern! 

  • Nur drei Profis des 1. FC Köln seit Monaten kontant
  • Vermeintliche Leistungsträger mit zu krassen Schwankungen
  • Hoffen auf Jonas Hector

Trio des 1. FC Köln überzeugt mit Konstanz

Zumindest auf ein Trio konnte Gisdol in den vergangenen Monaten immer zählen: Keeper Timo Horn (27), Dauerläufer Ellyes Skhiri (25) und der aktuell verletzte Abwehrboss Sebastiaan Bornauw (21) hatten zwar zu Saisonbeginn ihre Leistungslöcher und Patzer – doch mittlerweile sind die drei die stabilsten Kölner.

Aber: Abgesehen von ihnen hat der FC einfach zu viele Achterbahn-Profis, um sich im Abstiegskampf dauerhaft Luft verschaffen zu können! Vermeintliche Leistungsträger zeigen krasse Schwankungen.

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Elvis Rexhbecaj und Marius Wolf konnten nicht an Doppelpacks anknüpfen

Bestes Beispiel: Derby-Held Elvis Rexhbecaj (23). Auf seine Gala samt Doppelpack in Gladbach folgten extrem fahrige Auftritte, er bringt plötzlich kaum noch einen Ball an den Mann. Die Wolfsburg-Leihgabe zählt zwar zu Gisdols Lieblingen, doch womöglich würde Elvis eine Bank-Pause ganz guttun. Vor dem 3:1-Sieg gegen Bielefeld hatte er viermal in Folge nicht in der Startelf gestanden und sich dann fulminant zurückgemeldet.

Bei Marius Wolf (25) platzte gegen Bielefeld endlich der Tor-Knoten. Anschließend präsentierte er sich – womöglich auch gehemmt von seinem doppelten Bänderriss – dreimal ungewohnt schwach.

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Ondrej Duda wird zunehmend zum Rätsel

Ein noch größeres Rätsel ist Top-Einkauf Ondrej Duda (26). Ende 2020 entwickelte er sich zu DEM Fixpunkt in der FC-Offensive. Inzwischen ist er eher Mitläufer, wartet seit Dezember auf ein Tor und sorgt auch mit seinen Standards kaum noch für Gefahr. Gerade seine Kreativität fehlt an allen Ecken und Enden.

Kingsley Ehizibue (25) wandelt sowieso ständig zwischen Startelf und Kader-Aus, Salih Özcan (23) weckt durch Aussetzer wie in Freiburg Zweifel an seiner positiven Entwicklung – und so lässt sich die Liste beliebig erweitern. Zumal die Schwankungen bei Youngstern wie Sava Cestic (20) und Ismail Jakobs (21) ohnehin normal sind und den Winter-Zugängen Emmanuel Dennis (23) und Max Meyer (25) noch die Ausschläge nach oben fehlen, um überhaupt schwanken zu können.

Die anhaltenden Aufs und Abs sind allgemein ein Nervthema am Geißbockheim, auch Gisdol sagte zuletzt ganz offen: „Diese Wellenbewegungen machen mich kirre, verrückt. Wenn Sie unsere Mannschaft nach den Wellenbewegungen fragen, dann kann es keiner beantworten."

Andererseits ist der FC-Coach auch nicht wirklich überrascht: „Ich glaube, es ist normal für Mannschaften, die unten drin stehen. Wir brauchen immer 100 Prozent, um zu punkten."

Jorge Meré und Rafael Czichos immer stabiler

Fest steht: Gerade jetzt, wo die Spiele immer weniger werden, braucht er mehr als drei verlässliche Rettungsanker!

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Immerhin ist Jorge Meré (23) nach seiner zwischenzeitlichen Verbannung auf die Tribüne auf dem besten Weg, eine ähnliche Konstante wie Horn, Skhiri und Bornauw zu werden. Auch der gegen Bremen gesperrte Rafael Czichos (30) spielt deutlich souveräner als noch zu Saisonbeginn.

Was zudem helfen könnte: Bis auf Bornauw und Sebastian Andersson (29, Knieverletzung) sind seit dieser Woche alle Profis im Mannschaftstraining dabei – das verspricht mehr Konkurrenzkampf für das letzte Saison-Drittel.

Und: Der FC hofft inständig, dass Kapitän Jonas Hector (30), der gegen Bremen erstmals seit fünf Wochen wieder im Kader stehen könnte, im Schlussspurt doch noch zum Faktor wird. Gerade er war in seinen bisherigen FC-Jahren als „Mr. Zuverlässig“ der Inbegriff eines konstanten Profis.