„Schaffen den Klassenerhalt“Gisdol glaubt an FC-Wende – Bosse mit Sommer-Versprechen
Köln – „Wir werden die Liga halten.“ Das sagt Markus Gisdol (51) trotz der Monster-Sieglosserie von 17 Spielen in Folge. Abstiegskampf ist die Spezialität des Trainers, der vor Köln schon die TSG Hoffenheim und den Hamburger SV aus schier ausweglosen Situationen rettete.
Auch nach dem verpatzten Start wird der FC-Trainer nicht nervös, für ihn waren Rückschläge und Niederlagen von vorneherein einkalkuliert.
Gisdol ist sich trotz der prekären Situation mit nur drei Punkten aus sieben Spielen sicher, dass er mit seiner Mannschaft die Kurve kriegen wird. „Uns war allen klar, dass wir wohl die gesamte Saison mit dem Rücken zur Wand stehen werden und es nur um den Klassenerhalt geht“, ergänzt Gisdol.
Markus Gisdol trotz des Fehlstarts beim 1. FC Köln nicht nervös
Selbst der Fehlstart bringt die Kölner Verantwortlichen für den Moment nicht vom Weg ab. Denn die Probleme zu Beginn waren, so die Argumentation, angesichts des schwierigen Transfersommers und den späten Kaderveränderungen abzusehen.
An den ersten Spieltagen musste Gisdol nahezu ohne Mittelfeld auskommen. Marius Wolf (25) stieß erst vor dem Derby zur Mannschaft, Ismail Jakobs (21) war verletzt, Florian Kainz (25) wird dem FC sogar noch bis Ende Februar fehlen und Dimitris Limnios (22) hing mit Corona in Griechenland fest.
Markus Gisdol bat um Treffen mit den FC-Verantwortlichen
Mit dem Wissen um eine schwierige Anfangsphase und einem steinigen Weg zum Klassenerhalt bat Gisdol im Sommer daher um ein Gespräch mit den FC-Verantwortlichen. In dem Treffen mit Horst Heldt (50), Alexander Wehrle (45) und dem Präsidium um Werner Wolf (64) forderte Gisdol eine klare Rückendeckung für das Trainerteam.
Gisdol bekam die Zusage von allen, was sich schließlich in der Vertragsverlängerung widerspiegelte.
Nun ist die Frage, wie lange die Rückendeckung hält. Unter den Anhänger gibt es neben vielen Befürwortern von Kontinuität eine ganze Reihe von Anhängern, die sich nach acht Monaten ohne Sieg und der schwachen spielerichen Leistungen längst eine neue Lösung auf der Trainerposition vorstellen.
Horst Heldt nimmt Markus Gisdol beim 1. FC Köln in Schutz
Doch beim FC spielen nun die zehn sieglosen Spiele in der Corona-Phase der letzten Saison keine Rolle mehr, wenn es um die Bewertung der Trainerarbeit geht. Auch die ersten drei Niederlagen werden nun ausgeklammert.
Sportchef Horst Heldt sagt: „Man kann es auch so sehen: Wir haben von den letzten vier Spielen nur eins verloren und das war knapp gegen die Bayern.“
So halten die Bosse zu Gisdol. Im Wissen, dass mit dem ersten ausgesprochenen Zweifel die Trainerdiskussion nicht mehr zu stoppen ist, signalisierte jetzt auch der Vorstand Rückendeckung. „Er ist der richtige Trainer“, unterstreicht Werner Wolf im EXPRESS-Interview: „Horst Heldt ist absolut überzeugt von ihm. Und diese Einschätzung teilen sowohl Vorstand als auch Geschäftsführung.“
Jetzt muss Gisdol, der seine Mannschaft aufgrund der letzten vier Spiele auf einem guten Weg sieht, aber liefern. Die Zeit der Ausreden ist vorbei, jetzt muss der Coach Ergebnisse und auch endlich mal den ersten Sieg einfahren.
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Denn schließlich hat sich auch Heldt mit seiner Nibelungentreue zu Gisdol festgelegt – und wäre bei einem Scheitern des Trainers gleich mitbeschädigt.