Negativ-Rekord drohtNur ein FC-Trainer durfte länger nicht gewinnen als Gisdol

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FC-Coach Markus Gisdol auf dem Trainingsplatz. Die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt läuft auf Hochtouren.

von Martin Zenge (mze)

Köln – Auf diesen Eintrag in die Geschichtsbücher des 1. FC Köln würde Markus Gisdol (51) nur zu gerne verzichten…

Beim Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (Sonntag, 15.30 Uhr) droht dem seit mehr als sieben Monaten sieglosen Trainer ein Negativrekord. Gisdol ist auf den Spuren von Peter Stöger (54)!

Zieht Markus Gisdol mit Peter Stöger gleich?

Das 1:3 gegen Borussia Mönchengladbach vor der Länderspielpause war das 13. Spiel in Serie ohne FC-Erfolg. In Kölns bewegter Bundesliga-Historie durfte nur ein Trainer häufiger nicht gewinnen: Peter Stöger (54).

Alles zum Thema Markus Gisdol

Unter ihm legte der FC 2017 den schlechtesten Saisonstart der Vereinsgeschichte hin. Nach dem Einzug in die Europa League erlebte Köln einen beispiellosen Absturz, holte bis zum 13. Spieltag mickrige zwei Punkte. Nach der 14. sieglosen Partie in Serie – ein 2:2 auf Schalke am 2. Dezember – war für den einstigen Erfolgscoach schließlich Schluss.

Markus Gisdol will Neustart gegen Eintracht Frankfurt

Nun steht Gisdol kurz vor der Stöger-Marke – sollte sein avisierter „Neustart“ gegen Frankfurt in die Hose gehen, zieht er gleich. Dass der Schwabe anschließend, wie Stöger vor drei Jahren, seinen Job verliert, gilt aber als ausgeschlossen. Sportboss Horst Heldt (50) hat bereits nach der Derby-Pleite jegliche Trainer-Diskussion im Keim erstickt: „Wir sind alle für die Ergebnisse verantwortlich. Das fängt bei mir an und hört beim Einwechselspieler auf."

Und die Situation des FC ist natürlich auch eine ganz andere als 2017 – allein schon, weil sich die aktuelle Sieglos-Serie über zwei Spielzeiten erstreckt. „Was in der letzten Saison war, das sage ich ganz ehrlich, interessiert mich null. Wir haben eine neue Mannschaft“, gibt sich Gisdol trotzig.

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Heldt ist nach wie vor überzeugt von seinem Trainer. Kölns Sportboss weiß zudem, dass Gisdol (Vertrag bis 2023) nach den späten Transfers von Dimitrios Limnios (22), Sebastian Andersson (29), Ondrej Duda (25), Tolu Arokodare (19) und Marius Wolf (25) kaum Zeit hatte, eine neue Mannschaft zu formen.

Nach der Länderspielpause allerdings muss eine Steigerung zu den ernüchternden Start-Pleiten gegen Hoffenheim, Bielefeld und Gladbach zu sehen sein!

Die schlimmsten Serien des 1. FC Köln

Nur viermal blieb der FC länger als 13 Spiele sieglos: 1991 waren es – ebenfalls saisonübergreifend – unter den Trainern Erich Rutemöller (75) und Jörg Berger (†65) sowie den Interimslösungen Udo Lattek (†85) und Hannes Linßen (71) 18 Partien gewesen. Genauso wie 2005/06, als Uwe Rapolder (62) und Hanspeter Latour (73) auf der Bank saßen.

2011/12 stieg der FC nach neun Begegnungen ohne Dreier unter Staale Solbakken (52) und Frank Schaefer (56) ab und legte in der 2. Liga zum Start mit Holger Stanislawski (51) noch mal sechs nach – macht unterm Strich 15. Und 2017/18 gelang Stöger-Nachfolger Stefan Ruthenbeck (48) erst am 17. Spieltag der erste Saisonsieg (1:0 gegen Wolfsburg).

Ein schöner Nebeneffekt: Stoppt Gisdol am Sonntag Kölns Negativserie, würde er endlich seinen 50. Erfolg als Bundesliga-Coach feiern.

Die längsten Sieglos-Serien von Trainern beim 1. FC Köln:

Peter Stöger: 14 Spiele (2017/18)*

Markus Gisdol: 13 Spiele (2019/20 & 2020/21)

Uwe Rapolder: 12 Spiele (2005/06)*

Stephan Engels: 12 Spiele (1995/96)

Erich Rutemöller 11 Spiele (1990/91 & 1991/92)*

Peter Neururer 9 Spiele (1996/97)

Hennes Weisweiler 9 Spiele (1978/79)

Ewald Lienen 8 Spiele (2001/02)

*im Anschluss entlassen