Vor dem Bundesliga-NeustartGisdols drei Fragezeichen für die Mainz-Startelf

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Markus Gisdol hat noch bis Sonntag Zeit, um seinem Team den letzten Feinschliff für das Mainzspiel zu verpassen.

von Alexander Haubrichs (ach)Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)

Köln – Es geht endlich los! Am Sonntag (15.30 Uhr) rollt für den 1. FC Köln nach über zwei Monaten Pausen wieder der Ball. Die Elf von Markus Gisdol (50) trifft auf dessen Vorgänger Achim Beierlorzer (52) und Mainz 05. Vor dem Neustart gibt es noch einige Fragezeichen: Wer ersetzt Ismail Jakobs (20)? Wer verteidigt neben Sebastiaan Bornauw (21)? Und holt sich Noah Katterbach (19) seinen Stammplatz hinten links zurück?

1. FC Köln: Wie wird die Startaufstellung gegen Mainz aussehen?

Die heiße Vorbereitungsphase läuft auf Hochtouren. Am Mittwoch bat Markus Gisdol seine Mannschaft zum zweiten Mal ins Rhein-Energie-Stadion. Hinter verschlossenen Türen tobte der Kampf um die Startelfplätze. Während auf acht Positionen vermeintlich Klarheit herrscht, sind drei Plätze noch vakant.

Gesucht wird der zweite Innenverteidiger neben Sebastiaan Bornauw. Der Belgier ist nach seinen teils überragenden Leistungen vor der Zwangspause definitiv gesetzt. Weil sein eigentlicher Nebenmann Rafael Czichos (29) nach seinem schlimmen Wirbelbruch noch nicht so weit ist, duellieren sich Toni Leistner (29) und Jorge Meré (23) um den freien Posten.

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Dabei dürfte Leihgabe Leistner die Nase vorn haben. Der gebürtige Dresdner hat sich nach anfänglichen Zweifeln als grundsolider Verteidiger entpuppt, dem Gisdol blindlings vertrauen kann. Meré, der schon die ganze Saison über mit sich selbst zu kämpfen hat, wird sich gegen Mainz wohl nur mit der Reservistenrolle begnügen müssen.

Als weitere Alternative – wenn auch noch nicht für die Startelf – steht nun auch Robert Voloder (19) bereit. Der Youngster unterschrieb unter der Woche seinen ersten Profivertrag und ist ab sofort fester Bestandteil des Kaders. „Er ist ein Spieler mit einer herausragenden Perspektive. Wir freuen uns, dass er den Sprung in den Profifußball bei uns schaffen will und werden ihn auf diesem Weg begleiten“, sagt Gisdol über den Abwehrmann.

Hinten links bahnt sich ebenfalls ein Zweikampf an. Dort will sich Katterbach, der unlängst seinen Vertrag bis 2024 verlängert hat, seinen Stammplatz zurück. Den musste er in den vergangenen vier Partien verletzungsbedingt Benno Schmitz (25) überlassen.

Vor Duell mit Mainz 05: Benno Schmitz oder Noah Katterbach als Linksverteidiger

Der etatmäßige Rechtsverteidiger machte seine Sache auf der ungewohnten linken Seite mehr als ordentlich, wird seinen Platz aber wohl vorerst wieder für Eigengewächs Katterbach räumen müssen.

Die spannendste Frage wird daher sein: Wer ersetzt Ismail Jakobs? Weil der Shootingstar coronabedingt in häuslicher Quarantäne ist, braucht Gisdol einen Ersatz auf Linksaußen. Dort bieten sich dem FC-Trainer mehrere Optionen. Eine wäre, dass Florian Kainz (27) auf links wechselt und Dominick Drexler (29) die angestammte Position des Österreichers auf rechts übernimmt. 

Markus Gisdol hat auf den Flügeln die Qual der Wahl

Statt Drexler hätte Gisdol für Rechtsaußen auch noch zwei Talent-Trümpfe in der Hinterhand. Zum einen Jan Thielmann (17), der seine Bundesliga-Tauglichkeit diese Saison schon unter Beweis gestellt hat und zum anderen Tim Lemperle (18). Der Youngster, der frisch seinen ersten Profivertrag bis 2023 beim FC unterschrieben hat, könnte zum Gewinner der Corona-Krise werden.

Der offensive Außenspieler (15 Spiele, drei Tore, acht Vorlagen in der U19-Bundesliga) steht nach seinem auskurierten Bänderriss wieder voll im Saft und drängt sich im Training als ernsthafte Alternative für den positiv getesteten Jakobs auf. Er wäre nach Thielmann die zweite blutjunge Kraft, die Gisdol ins kalte Bundesliga-Wasser wirft.

Deutlich mehr Routine könnten Marcel Risse (30), Kingsley Schindler (26) und Christian Clemens (28) reinbringen.

Vor allem „Chrille“ scharrt nach seinem Horror-Jahr ordentlich mit den Hufen und drängt auf seinen ersten Bundesliga-Einsatz nach langer Leidenszeit. „Wir haben noch neun Spiele, da rechne ich mir schon noch etwas aus. Ich arbeite sehr hart dafür, dass ich noch ein paar Einsätze bekommen werde“, sagte er jüngst im EXPRESS-Interview.

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Markus Gisdol hat also die Qual der Wahl. Er wird die nächsten drei Tage im Training genau hinschauen, wer sich eine Startelf-Chance verdient hat.