„Sitzen in Dunkelkammer“Poldi schießt gegen FC-Vorstand und spricht über Investoren

Poldi4.6.

Lukas Podolski am 11. Juli 2020 in der Straßenkicker-Base im Carlswerk in Köln. Poldi kritisiert den atuellen Vorstand des 1. FC Köln.

Köln – Am Donnerstag (3. Juni 2021) regte sich Lukas Podolski noch über seinen Noch-Verein Antalyaspor auf, am Freitag, seinem 36. Geburtstag, war dann die Führungsriege des 1. FC Köln an der Reihe.

  • 1. FC Köln schaffte Klassenerhalt erst in Relegation
  • Lukas Podolski regt sich über Führung des 1. FC Köln auf
  • Lukas Podolski: „Man hat das Gefühl, es gibt kein Miteinander im Verein“

Lukas Podolski (36) hat die Führungsspitze des 1. FC Köln trotz des gelungenen Klassenerhalts scharf kritisiert. „Es wirkt auf mich so, als säßen sie in einer Dunkelkammer und würden versuchen, den Verein von dort aus zu leiten“, sagte Weltmeister von 2014 dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit Blick auf den Vorstand um FC-Präsident Werner Wolf (64).

So hat der Ex-Nationalspieler öffentliche Auftritte des Präsidiums vermisst, es habe keine positive Grundstimmung verbreitet. „Man hat das Gefühl, es gibt kein Miteinander im Verein“, kritisierte Podolski.

Alles zum Thema Lukas Podolski

Lukas Podolski kritisiert Arbeit von Horst Heldt

Den Rauswurf von Sport-Geschäftsführer Horst Heldt (51) bewertet Podolski als eine vor der Relegation gegen Holstein Kiel „ausgemachte Sache“. Heldts Arbeit sieht er allerdings ebenfalls kritisch: „Es wurden unter ihm so gut wie keine Spieler verpflichtet, die der Mannschaft wirklich weiterhelfen konnten.“

Für die kommende Saison fordert Podolski eine Steigerung auf allen Ebenen. „Die Mannschaft muss so aufgebaut werden, dass sie in der Lage ist, um einen Platz im gesicherten Mittelfeld mitzuspielen“, sagte der Stürmer, dessen Vertrag beim türkischen Erstligisten Antalyaspor ausgelaufen ist.

Lukas Podolski hält Investor beim 1. FC Köln nicht für unmöglich

Um die dazu nötigen finanziellen Mittel zu erhalten, dürfe laut Podolski unter bestimmten Umständen auch der Einstieg eines Investors nicht ausgeschlossen werden: „Auch in dem Wissen, dass es bei Investorenmodellen zuletzt viele negative Beispiele gab, bei denen das nicht geklappt hat und der Verein in ein noch größeres Chaos gestürzt wurde – siehe zuletzt Hertha BSC. Ich bin ja auch FC-Mitglied und habe durchaus Sorge vor einem reinen Investorenmodell.“

Deswegen sei wichtig, die Diskussion über dieses Thema möglichst breit anzulegen.

„Ich finde, es sollte zuallererst ein breites Meinungsbild der Mitglieder eingeholt werden – und nicht nur die Meinung der wenigen tausend, die verlässlich bei Mitgliederversammlungen dabei sind. Der FC hat 115.000 Mitglieder, die müssen ganz konkret gefragt werden: Was wollt ihr?“

Eine stärkere Mitarbeit im Verein kommt für Podolski erst in ein bis zwei Jahren in Frage. „Der FC ist mein Verein, Köln ist meine Stadt“, sagte der 36-Jährige. „Wenn es sich ergibt, mit den richtigen Leuten zusammenzuarbeiten, kann ich mir schon vorstellen, stärker eingebunden zu sein.“

Wichtig sei, dass der FC zu alter Geschlossenheit finde. „Das FC-Gefühl, die geballte Power, die dieser Traditionsklub hat, ist leider verloren gegangen. Das muss man wieder schaffen!“ (red)