Bewegung in der FC-FührungBosse trennen sich von Medienchef Kaufmann

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FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle (l.) und Ex-Medienchef Tobias Kaufmann, hier im Juni 2020 am Geißbockheim.

von Alexander Haubrichs (ach)Markus Krücken (krue)

Köln – Paukenschlag beim 1. FC Köln: Kurz vor Saisonbeginn trennt sich der Klub von seinem Leiter Medien und Kommunikation, Tobias Kaufmann (44). Das gab das Präsidium im Talk mit den Mitgliedern bekannt. Eher unterkühlt verkündete Präsident Werner Wolf (63) neben seinen Vizes Eckhard Sauren (48) und Carsten Wettich (40) im virtuellen Talk, dass man sich auf dieser Position künftig anders aufstellen wolle.

Kaufmann war Vertrauter von Schumacher und Ritterbach

Auch im Mitglieder-Rat gab es in den vergangenen Jahren kaum Vertrauen zum leitenden Angestellten der KGaA. Kaufmann hatte den alten Vorstand, vor allem auch Toni Schumacher (66) und Markus Ritterbach (57), der ihn einst zum FC holte, stark unterstützt.

Kaufmann hatte seine Rolle als Markenkommunikator mitunter sehr offensiv interpretiert und auch auf Social Media so manchen Kampf gefochten. Kritik wurde immer wieder von FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle (45) abgeschmettert, der sich stets schützend vor seine leitenden Angestellten gestellt hatte.

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Wolf dankt Kaufmann für sieben Jahre

Präsident Werner Wolf erklärte: „Ich kann bestätigen, was im Geißbockheim bereits über die Flure geistert: Es stimmt, Tobias Kaufmann, unser Mediendirektor, wird uns verlassen. Ich kenne Herrn Kaufmann seit vielen Jahren und schätze ihn. Er hat in den vergangenen sieben Jahren viel für unseren Klub geleistet. Das war eine Entscheidung, die beiden Seiten nicht leicht gefallen ist. Aber sie ist gefallen. Herr Kaufmann wird den FC verlassen und sich nach neuen Herausforderungen umsehen. Wir sind ihm überaus dankbar für seine Leistung in den vergangenen sieben Jahren.“

Unbefristeter Vertrag: Abfindung für Kaufmann

Im Zuge der Verpflichtung des damaligen Pressesprechers Alex Jacob wurde Kaufmanns Vertrag in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis umgewandelt, es wird also auch hier eine Abfindung fällig.

Der 44-Jährige war 2013 vom Kölner Stadt-Anzeiger ans Geißbockheim gewechselt, zuletzt erntete die von ihm initiierte Saison-Doku „24/7 FC“ viel Lob. Die Doku soll auch in der neuen Saison weitergehen, hatte Wehrle jüngt angekündigt.

Rechter Shitstorm wegen Moschee-Tweet

Kritik gab es dagegen zuletzt an der Kommunikation mit den Dauerkarten-Kunden über einen Verzicht ihrer Beiträge. Der Shitstorm aus der rechten Szene, der sich aufgrund eines Tweets über die Moschee auf dem Kölner Trikot über den FC entlud, dürfte dagegen nicht zu der Entscheidung beigetragen haben.

Einen Nachfolger für Kaufmann gibt es noch nicht, als Leiterin der Stabstelle Presse fungiert weiterhin Lil Zercher.