Der wahre FC-Aufreger trotz Hand-ÄrgerDas ist unverzeihlich im Überlebenskampf

Neuer Inhalt (2)

Erschrocken über die eigene Leistung: Sebastian Andersson, Ellyes Skhiri und Kingsley Ehizibue.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – Das 1:4-Drama gegen den SC Freiburg könnte in der Rückschau ein entscheidender Schritt in Richtung Abgrund gewesen sein. Das Pech beim Elfmeter, der Ärger über die Schiedsrichter-Entscheidung, es gab viel zu diskutieren – bei Spielern und Verantwortlichen genauso wie bei den Fans des 1. FC Köln. Eins sollte dabei aber tunlichst nicht untergehen: Unser Autor erinnert in seinem Kommentar an die erste Halbzeit.

  • Kommentar zur Situation beim 1. FC Köln
  • Schlimme erste Halbzeit gegen den SC Freiburg
  • Abstiegsgefahr in der Bundesliga immer größer

Ärger über die Niederlage des 1. FC Köln

Liebe FC-Fans! Träumten Sie schlecht von Ausrutschern bei Elfmetern? Bekamen Sie kaum ein Auge zu, weil Sie sich über Schiedsrichter Marco Fritz und den Video-Assistenten geärgert haben? Dann sind Sie nicht allein, sondern einer von vielen, die das Trikot des 1. FC Köln tragen. Ob beruflich auf dem Rasen oder als Fan zu Hause und in normalen Zeiten im Stadion.

Doch Elfmeter wie der von Ondrej Duda werden schon mal verschossen, und die Entscheidung von Schiri Fritz war nun einmal regelkonform, obwohl auch viele Experten erst einmal verständnislos reagiert haben. Das sind Dinge, über die man sich aufregen kann, die man aber nur schwerlich beeinflussen kann.

Alles zum Thema Sebastian Andersson

Nicht-Leistung des 1. FC Köln vor der Pause

Über was man sich aber noch viel mehr aufregen sollte, nein muss, ist der Auftritt des FC in der ersten Hälfte. Die besorgniserregende Nicht-Leistung, die eklatanten individuellen Fehler, der mangelnde Wille, die fehlende Körperspannung, das alles hätten Fans, Verantwortliche und Trainer von einer Mannschaft wie Freiburg erwarten können, für die es im Saisonfinale um nichts mehr geht – aber nicht von einem Team im Überlebenskampf.

Der FC trat auf, als hätte die Mannschaft mit den beiden Siegen gegen Leipzig und Augsburg schon irgendwas erreicht. Stattdessen ist das Team in den Partien lediglich dem frühzeitigen Abstiegs-Tod von der Schippe gesprungen. Statt den SC Freiburg schon früh unter Druck zu setzen, ihm die Lust am Fußball zu nehmen und mit forschem Spiel den Schneid abzukaufen, lieferten Hector, Wolf & Co. eine Nicht-Leistung ab, die bei der Klubführung auf der Tribüne hörbare Fassungslosigkeit hervorrief. Das war Sommerfußball pur, bei sommerlichen Temperaturen.

Rettungsoptionen für 1. FC Köln werden weniger

Nun werden die Optionen kleiner, die Klubs weniger, die in den abschließenden beiden Saisonspielen noch überholt werden können. Bremen, Hertha, Bielefeld, ja auch Augsburg sind noch in der Verlosung, obwohl die Kölner ihnen in der derzeitigen Situation wahrscheinlich einen Sieg gegen Werder wünschen sollten. Aber alle Rechenspiele sind Makulatur, wenn die Mannschaft des 1. FC Köln nicht alles in die Waagschale wirft. Und das über 90 Minuten. Fehler passieren und Wunderdinge erwartet auch niemand. Aber in dieser Saisonphase alles an Leidenschaft und Einsatz auf dem Platz zu lassen, das sollte eine Selbstverständlichkeit sein.