1. FC Köln mutlos und genervtFragwürdiger Fokus auf und neben dem Platz

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Während der VfB Stuttgart jubelte, gab es beim 1. FC Köln um Ondrej Duda mal wieder betretene Mienen beim Spiel am 20. Februar 2021.

von Martin Zenge (mze)

Köln – Der 1. FC Köln hat mit dem 0:1 gegen den VfB Stuttgart am 22. Spieltag bereits die elfte Niederlage kassiert. Es wirkte von Minute eins an, als wolle die Mannschaft von Markus Gisdol nur das 0:0 über die Zeit retten. Tags darauf kritisierte Sportchef Horst Heldt lieber die Medien als die Mannschaft. Derzeit tut sich der FC auf und neben dem Platz schwer, die richtigen Mittel zu finden, findet unser Reporter. Ein Kommentar.

Kommentar zur Situation des 1. FC Köln

Kapitän Timo Horn meinte: „Wir haben zu wenig nach vorne investiert.“ Und Rafael Czichos ergänzte: „Bis auf eine Torchance war nicht viel dabei, das reicht nicht.“ Sätze, die man in dieser Saison schon häufiger von FC-Spielern gehört hat. Vor allem im erfolglosen Herbst.

Nach zwischenzeitlich drei Siegen aus vier Partien wirkte die Mannschaft gegen Stuttgart ähnlich planlos wie damals, die Pleite war vor allem in der Tabelle ein schmerzhafter Rückschritt.

Alles zum Thema Markus Gisdol

Dort spürt der FC den heißen Atem der Mainzer, die plötzlich nur noch vier Zähler hinter Köln stehen. Das komfortable Polster auf die direkten Abstiegsplätze, das vor zwei Wochen noch acht Punkte betragen hatte, ist dahin.

VfB Stuttgart reicht durchschnittliche Leistung zu Sieg beim 1. FC Köln

Weil der FC gegen den VfB, dem ein durchschnittlicher Nachmittag zum Sieg ausreichte, erschreckend mut- und ambitionslos agierte. Vom Anpfiff weg wirkte es, als sei ein 0:0 das Beste, was der Mannschaft von Markus Gisdol an diesem Nachmittag passieren könnte.

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Der Trainer machte in den vergangenen Monaten keinen Hehl daraus, dass er lieber eine Nullnummer mitnimmt, als eine Niederlage zu kassieren. Dass seine Spieler, die aus dem Derby-Sieg doch endlich mal Selbstvertrauen hätten schöpfen müssen, gegen einen zuletzt kriselnden Aufsteiger derart ideenlos und ängstlich zu Werke gehen, war dann allerdings gleichermaßen überraschend wie fragwürdig.

Ähnlich wie Horst Heldts Brandrede gegen die Medien am Sonntag. Die vermeintlich hohe Erwartungshaltung diente nicht zum ersten Mal als Ablenkungsmanöver, kritische Fragen wurden im Keim erstickt – das ist weder nach außen noch nach innen an die Mannschaft ein gutes Signal.

1. FC Köln muss sich wieder steigern

Denn diese muss sich in den kommenden Wochen wieder steigern. Die Kölner sollten auf und neben dem Platz ihren Fokus überdenken. Für die fehlende Spielidee gibt es nach mittlerweile zwei Dritteln der Saison keine Ausreden mehr, schon gar nicht irgendeine Erwartungshaltung. Darüber sollte man am Geißbockheim diskutieren.

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Die Mannschaft muss wohl erst wieder mit dem Rücken zur Wand stehen, damit sie anfängt, Fußball zu spielen. Lange dürfte es nicht mehr dauern.