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FC-Star über RassismusEhizibue: „Diese Erfahrung tut sehr weh!“

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Kingsley Ehizibue fühlt sich beim 1. FC Köln und in der Domstadt sehr wohl. 

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – Manchmal sind die Dinge doch nicht so „easy“. Das weiß auch Kingsley Ehizibue (25). Kölns Rechtsverteidiger ist eigentlich ein stets fröhlicher Mensch, positiv und immer freundlich zu seinen Mitmenschen. Da passt der Spitzname. Doch wenn der im holländischen Zwolle aufgewachsene Sohn nigerianischer Einwanderer an den Tod von George Floyd denkt, dann trifft ihn das auch.

Kingsley Ehizibue: „Irgendwie ist es normal“

Denn Rassismus ist auch hier in Europa stets gegenwärtig. „So etwas schmerzt sehr. Es ist für mich, als wäre es mein eigener Bruder oder Schwester oder Vater. Es tut sehr weh. Wenn ich für mich oder jeden anderen Bruder spreche: Wenn du klein bist, machst du unweigerlich deine Erfahrungen mit dem Thema. Und irgendwie ist es normal. Aber jetzt ist plötzlich der Fokus darauf. Das einzige, was ich tun kann, ist jedem Liebe zu schenken, ich selbst zu sein. Wir müssen zusammenstehen, das tun wir auch als Team. Und das kann Dinge verändern.“

Kingsley Ehizibue: Keine Rassismus-Erfahrung in Köln

In Köln aber hat „Easy“ noch keine negativen Erlebnisse gehabt, im Gegenteil. „Nein, damit habe ich noch keine Erfahrung gemacht. Ich habe das Gefühl, dass in dieser Stadt jeder akzeptiert ist. Jeder Mann, jede Frau, jedes Kind. Das ist das was du fühlst, dass in Köln jeder den Raum hat, er selbst zu sein. Und das ist ein wirkliches kraftvolles Signal dieser Stadt.“

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FC-Star appelliert: „Tragt Masken, bleibt auf Distanz!“

Von den Demonstrationen hat er nur Bilder gesehen, der FC spielte in Augsburg. Teilnehmen könnte er aufgrund der Corona-Gefahr ohnehin nicht. „Ich kann sehr gut verstehen, dass die Leute das Bedürfnis haben, dahin zu gehen und ein Zeichen zu setzen. Das war gut. Aber es ist auch wichtig, auf Distanz zu bleiben und Masken zu tragen, denn wir müssen auch auf die Gesundheit achten.“

Kingsley Ehizibue: „Adrenalin-Level ist verändert“

Sportlich läuft es für den FC derzeit etwas schleppend. Immer noch tut sich die Mannschaft schwer mit den Geisterspielen. „Das Adrenalin-Level, alles, es ist schon verändert. Man fokussiert sich auf das Spiel. Aber wenn du eine Chance hast oder so, dann passiert gar nichts. Keine Reaktion. Das ist befremdlich und schon ein großer Unterschied.“

Allerdings ist er zufrieden mit den 35 Punkten, die der FC geholt hat. Damit ist der Klassenerhalt zum Greifen nah. Ehizibue: „Die Ausbeute ist richtig gut. Klar hätten wir das eine oder andere Spiel gewinnen können. Aber jetzt geht der Fokus auf Union. Wenn wir da so spielen wie in der zweiten Hälfte in Augsburg, dann haben wir eine große Chance, das Spiel zu gewinnen. Wir sind gut damit gefahren, uns als ganzes Team immer nur auf die nächste Partie zu konzentrieren. Und das ist jetzt Berlin.“

Kingsley Ehizibue beim 1. FC Köln mit 25 Startelf-Einsätzen

Auf 25 Startelf-Einsätze kommt er bislang in seinem ersten Bundesliga-Jahr, auch am Samstag dürfte er wieder in der Startelf stehen: „Ich bin sehr dankbar, Teil des Teams zu sein und zu spielen. Es ist mein erstes Jahr. Ich kam her, um zu spielen. Aber es ist ein anderes Level, alles ist unterschiedlich. Wenn ich zurückblicke, muss ich sagen: Das ist alles gut gelaufen.“

Kingsley Ehizibue arbeitet an seinen Flanken

Taktisch lernt er Woche für Woche dazu, schell ist er ohnehin schon. Gegen Augsburg brachte er dann auch noch zwei Flanken genau auf Ismail Jakobs – dabei sind die Hereingaben seine vielleicht größte Schwäche. „Meine Geschwindigkeit ist meine Waffe, aber ich muss an meinen Flanken arbeiten. Ich arbeite nach den Einheiten viel daran. Und so langsam sieht man den Ertrag. Aber ich muss geduldig sein. Ich ärgere mich auch, wenn meine Flanke Mist ist. Aber Schritt für Schritt wird das besser“, sagt Ehizibue und strahlt einmal mehr voller Zuversicht.

Kingsley Ehizibue: „Jeder kämpft ums Überleben“

Zuversichtlich ist er auch, dass die Revanche gegen Union Berlin klappen kann: „Gegen Mainz hätten wir gewinnen können. Aber jetzt alles ist anders. Jeder kämpft ums Überleben. Nichts ist mehr einfach, wir müssen um jeden Punkt kämpfen. Das geht gegen Union schon los. Das Hinspiel war ein wirklich schlechtes Spiel, von uns allen. Das wollen wir wiedergutmachen.“

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Wichtig aber ist auch hier wieder, erst einmal das Remis zu sichern. Denn damit hielte man auch Union auf Distanz: „Dass wir die Distanz zu den anderen verteidigt haben, ist eine positive Geschichte. Das sind Spiele, die wir zu Saisonbeginn verloren haben.“