Heftige Beichte von FC-ProfiHorn erzählt Droh-Story: „Hat mir wirklich Angst gemacht“

Jannes Horn hält im Spiel des 1. FC Köln gegen die TSG Hoffenheim vor einem Einwurf den Ball in der Hand.

Jannes Horn, hier am 6. März 2022 beim FC-Spiel gegen die TSG Hoffenheim, hat im „Sky“-Interview „seine Geschichte“ erzählt.

Jannes Horn hatte beim 1. FC Köln nicht immer einen leichten Stand: Im „Sky“-Interview teilt er eine schockierende Geschichte aus der Vergangenheit, spricht über sein „Vorbild“ Marius Wolf und seine FC-Zukunft.

Krasse Beichte von Jannes Horn (25)! Der Köln-Profi bekam nach einer schmerzhaften FC-Pleite üble Droh-Nachrichten. „Das hat mir wirklich Angst gemacht“, erzählt der Linksverteidiger im „Sky“-Format „Meine Geschichte“.

Das war passiert: Am 3. Februar 2021 war der 1. FC Köln im DFB-Pokal-Achtelfinale im Elfmeterschießen gegen Zweitligist Jahn Regensburg rausgeflogen – trotz 2:0-Führung.

Jannes Horn vom 1. FC Köln wurde gedroht: „Wir wissen, wo du wohnst“

Horn selbst hatte den entscheidenden fünften Kölner Elfmeter rechts am Kasten vorbeigesetzt. „Dann kam ich nach Hause und fand am nächsten Tag einen kleinen Zettel, wo draufstand: Wir wissen, wo du wohnst“, erinnert er sich.

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„Vier, fünf Nächte war es scheiße. Ich habe auch mit ein paar Jungs aus der Mannschaft und Leuten aus dem Verein drüber gesprochen, es war nicht einfach“, so Horn weiter.

Der Ex-Wolfsburger weiß: „Die Fans sind immer mit vollem Herzen dabei. Wenn’s mal schlecht läuft, kriegen wir das natürlich auch zu spüren.“ Manchmal werden dabei Grenzen überschritten. „Das macht viel mit einem“, erklärt der 25-Jährige.

Von Achim Beierlorzer aussortiert: Jannes Horn nahm sich Mentaltrainer

Umgezogen ist Horn nach dem Vorfall allerdings nicht: „In letzter Zeit habe ich solche Nachrichten zum Glück nicht mehr bekommen.“ Wohl auch, weil es beim FC unter Steffen Baumgart (50) sportlich wieder deutlich runder läuft als in den Jahren zuvor.

Horn selbst hat sich in Köln auch intern längst nicht immer wertgeschätzt gefühlt. Unter Ex-Coach Achim Beierlorzer (54) geriet er 2019 aufs Abstellgleis, zwei Jahre zuvor war er als hochgehandelter 20-Jähriger für satte sieben Millionen Euro aus Wolfsburg in die Domstadt gewechselt. Als „Scheitern und eine Art Versagen“ habe es der Abwehrmann damals wahrgenommen, nahm sich einen Mentalcoach: „Ich war extrem verzweifelt, fix und fertig.“

Jannes Horn vom 1. FC Köln und sein Trainer Steffen Baumgart im Gespräch an der Seitenlinie.

Jannes Horn (links), am 6. März 2022 beim Spiel gegen die TSG Hoffenheim, mit Trainer Steffen Baumgart

Nach einer Leihe zu Hannover 96, nahe der Heimat, konnte Horn in Köln wieder Fuß fassen: „Die Gespräche mit meinem Mentaltrainer, meiner Familie, engen Freunden, haben mir extrem geholfen, gestärkt da raus zu kommen.“ Für ihn persönlich folgte 2020/21 ein solides Bundesliga-Jahr mit 29 Einsätzen und der Last-Minute-Rettung in der Relegation gegen Holstein Kiel.

Die langwierige Hüftverletzung aus dem Rückspiel – den ersten großen Verletzungs-Schock seiner Karriere – konnte Horn inzwischen auskurieren, fühlt sich „topfit“. Immerhin: Während der Reha lernte er Freundin Pauline kennen.

Jannes Horn zu offener Zukunft: „Ich identifiziere mich extrem mit dem FC“

Seine Profi-Zukunft beim FC ist allerdings völlig offen. An Kapitän Jonas Hector (31) kommt Horn hinten links nicht vorbei. Mit einer Dreierkette, in der er über die Jahre auch immer wieder auftauchte, experimentiert Baumgart bisher nur selten.

Acht Bundesliga-Spiele hat Horn seit seinem Comeback im Dezember sammeln können. Doch trotz durchwachsener Einsatz-Chancen will er nicht unbedingt weg aus Köln: „Ich habe immer gesagt, dass ich mich hier extrem wohlfühle. Ich habe alles, was ich brauche, bin jetzt auch schon lange hier, habe viele Freunde gefunden, mag die Stadt, alles passt. Und ich identifiziere mich extrem mit dem FC.“

Horn, bis zur U21 deutscher Junioren-Nationalspieler, ist mit 25 im besten Fußballeralter, strebt nach einem langfristigen Vertrag und sportlicher Wertschätzung. Will und kann der FC das bieten?

Bisher kein Angebot vom 1. FC Köln an Jannes Horn

Die Entscheidung ist bisher nicht gefallen, man wartet ab. Sicher auch auf den neuen Sport-Boss Christian Keller (43), der am 1. April seinen Dienst aufgenommen hat. Horn verrät: „Eine hundertprozentige Bestätigung, dass sie unbedingt mit mir planen, kam noch nicht, nein. Deswegen schaut man sich natürlich auch um und hört sich andere Sachen an.“

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Alles offen also im Hause Horn: „Ich bin selber gespannt, wo wir am Ende landen werden.“ Ratschläge dazu wird womöglich auch sein Kumpel Marius Wolf (26) von Borussia Dortmund liefern.

Borussia Dortmunds Marius Wolf: Tattoo- und Mode-Vorbild für Horn?

Der Flügelspieler sieht sich nämlich ohnehin als Horns Vorbild in Sachen Mode und Tattoos, hatte eine Videobotschaft zum Sky-Dreh eingeschickt: „Ich hoffe, du hast dich gut angezogen – du orientierst dich ja ein bisschen an mir, was deinen Kleidungsstil und auch deine Tattoos angeht. Aber da bin ich dir auch nicht böse, wir wissen das beide.“

Der FC-Verteidiger, der bei den Geißböcken zu den Extravaganteren in Sachen Lifestyle zählt, fuhr direkt schmunzelnd die Retourkutsche: „Er hat einen super Style, das muss ich sagen. Tattoos mache ich ihm nicht nach, das stimmt nicht. Seine Haare sollte er vielleicht noch mal überdenken.“ Im Gegensatz zu Horns Kurzhaarfrisur trägt Wolf seit Längerem einen Dutt.

Den Top-Style-Award verteilte der 25-Jährige unter den FC-Kollegen übrigens an Bright Arrey-Mbi (19), Kingsley Schindler (28) und Kingsley Ehizibue (26): „Mit denen tausche ich mich regelmäßig dazu aus.“ Auch über den Sommer hinaus? (kmh/mze)