FC-Profi über Corona-SchockJakobs: „Scheiße, geht wegen mir die Liga nicht weiter?“

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Ismail Jakobs am Geißbockheim

von Martin Zenge (mze)

Köln – Er gehört ohne Wenn und Aber zu den positiven Überraschungen der FC-Saison – und sorgte gleichzeitig unfreiwillig für einen der größten Schreckmomente.

Ismail Jakobs (20), der sich im vergangenen Jahr vom Regionalliga-Kicker zum Bundesliga-Stammspieler entwickelte, zählte Anfang Mai zum positiv auf Corona getesteten FC-Trio.

Ismail Jakobs: „Ein krasser Schock“

Der Linksaußen musste anschließend zwei Wochen lang in häusliche Quarantäne und verpasste damit die Wiederaufnahme des regulären Mannschaftstrainings am Geißbockheim. In der neuen Folge der Klub-Doku „24/7 FC“ spricht Jakobs nun erstmals öffentlich über die schwierige Zeit.

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Kölns Eigengewächs erinnert sich noch genau an den 1. Mai, als die Ergebnisse der ersten flächendeckende Corona-Testrunde der Bundesliga vorlagen: „Wir hatten frei und ich habe ausgeschlafen. Als ich aufgewacht bin, habe ich auf mein Handy geguckt, hatte ein paar verpasste Anrufe und eine Nachricht vom Doc, dass ich bitte zurückrufen soll. Ich habe mir schon gedacht: Da stimmt irgendwas nicht. Er hat dann gefragt, wie es mir geht, und gesagt, dass mein Test positiv war. Das war natürlich ein krasser Schock.“

Jakobs, der über die gesamte Zeit symptomfrei war, hatte schließlich nichts geahnt.

Ismail Jakobs in Sorge um seine Familie

Der gebürtige Kölner erzählt weiter: „Ich habe direkt an meine Familie gedacht und gehofft, dass ich niemanden angesteckt habe. In erster Linie habe ich nicht an mich gedacht, weil ich wusste, dass ich einen gesunden Körper und keine Vorerkrankungen habe.“ Seine Mutter und sein Bruder ließen sich anschließend am Geißbockheim ebenfalls auf das Virus testen.

Jakobs' Gedanken kreisten allerdings auch schnell um den FC: „Ich dachte: Wenn ich es habe, hat es noch jemand aus der Mannschaft? Und kann es mit den Spielen weitergehen oder nicht? Scheiße, was ist, wenn wegen mir die Bundesliga nicht wieder losgehen kann? Mir gingen sehr viele Sachen durch den Kopf. Ich wusste auch nicht, ob ich Ärger kriege.“

Ismail Jakobs verpasste Auftakt gegen FSV Mainz 05

Die FC-Verantwortlichen konnten ihren Senkrechtstarter aber schnell beruhigen. „Der ganze Verein hat mir direkt ein gutes Signal gegeben und gesagt, dass es kein Problem ist und wegen mir nichts abgesagt wird.“

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Geduld beweisen musste Jakobs natürlich dennoch. Während seine Teamkollegen endlich wieder mit Zweikämpfen trainieren durften, kehrte der Flügelflitzer erst eine Woche später – nach dem Ende seiner Quarantäne-Zeit – ans Geißbockheim zurück, war deswegen nicht fit für den Auftakt gegen Mainz (2:2),

„Das war einfach eine schwierige Zeit“, sagt Jakobs, der zuletzt gegen Union Berlin und Bayer Leverkusen wegen muskulärer Probleme erneut zum Zuschauen verdammt war. (mze)