+++ EILMELDUNG +++ Hausordnung wird geändert Bericht: Bahn mit neuem Verbot in allen Bahnhöfen – in ganz Deutschland

+++ EILMELDUNG +++ Hausordnung wird geändert Bericht: Bahn mit neuem Verbot in allen Bahnhöfen – in ganz Deutschland

FC in schwerer See25-Millionen-Euro-Loch: „Welche Investitionen können wir stoppen?“

Neuer Inhalt (2)

FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle präsentiert den Mitgliedern beim virtuellen Stammtisch tiefrote Zahlen.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – Der 1. FC Köln ist in schwerer See. Sportlich steht ein schwieriger Umbruch bevor, finanziell ist die Ungewissheit riesig. Vor allen Dingen auch, weil die Auswirkungen der Corona-Pandemie den Klub in schwere Turbulenzen stürzen – und sich die teilweise abenteuerlichen sportlichen Entscheidungen der Vorjahre einhergehend mit dem unnötigen Abstieg 2018 nun doppelt rächen. Der Vorstand will verstärkt eingreifen.

Einnahme-Ausfälle durch Corona

Wie schlimm es wirklich um den FC steht, musste Geschäftsführer Alexander Wehrle (45) den Mitgliedern beichten: Das ohnehin auf Kante genähte Budget der Spielzeiten 19/20 und 20/21 wurde und wird durch die Mindereinnahmen tief ins Minus gezogen.

„Wir befinden uns in der wahrscheinlich schwierigsten wirtschaftlichen Situation der Klubgeschichte. Durch die Geisterspiele und fehlende TV-Einnahmen kommen wir auf Umsatzverluste von 11 Millionen Euro“, sagt Wehrle. Und es wird alles noch viel schlimmer. „Wir starten voraussichtlich Mitte September ohne Zuschauer. Eine kleine Chance besteht noch, denn die Ministerpräsidenten wollen Ende August nochmal des Thema Teilöffnung erörtern.“

Alles zum Thema Horst Heldt

Weitere Geisterspiele reißen neue Löcher

Doch wahrscheinlich ist das nicht und das macht die ohnehin schon schwierigen Planungen vollends zur Makulatur. „Stand jetzt haben wir weitere drei Heimspiele ohne Zuschauer. Unsere Grundplanung war mit einer Teilöffnung, 10000 Zuschauer waren eingeplant. Im März hatten wir auf volle Stadien gehofft. Schon in diesem Szenario haben wir weitere Mindereinnahmen von 17 Millionen Euro, dazu kommen wohl Sponsoringgelder, die wegbrechen, zudem drohen 10 Millionen Euro Umsatzeinbußen. Wir planen jetzt schon mit mindestens 25 Millionen Euro Mindereinnahmen“, sagt Wehrle.

Neue Verzicht-Gespräche mit den Spielern

Der Klub hatte schon im Frühjahr mit Gehaltsverzicht, Kurzarbeit, Kosteneinsparungen auf die Krise reagiert.

Auch jetzt stehen wieder Gespräche mit den Spielern an, wie Sportchef Horst Heldt (50) bekennt: „Selbstverständlich werden wir Gespräche führen, aber wir müssen sie zum richtigen Zeitpunkt führen. Wir sind aber noch dabei den Kader zu verändern. In der Vergangenheit war es kein Problem. Alex Wehrle und ich haben im letzten Jahr die Gespräche geführt, und ich bin zuversichtlich, auch in dieser Saison ein gutes Ergebnis zu erzielen.“

Eckhardt Sauren hofft auf Pachtreduktion

Zudem hofft der FC, mit der Stadt eine Einigung zur Pachtreduktion schließen zu können. Vize Eckhard Sauren (48): „Ich bin zuversichtlich, dass wir mit der Stadt eine für alle Seiten sinnvolle Lösung zur Pachtreduzierung finden werden.“ Die finanziellen Probleme sind alle Ebenen zu spüren, inwieweit der Geißbockheim-Ausbau betroffen ist?

Sauren: „Man muss der Geschäftsführung zur Ratsentscheidung gratulieren. Alle Projekte werden sorgfältig geprüft: Welche Investitionen können wir stoppen? Der Ausbau des Geißbockheims und die Investition in die Trainingsplätze sind aber ein wesentlicher Punkt bei der Realisierung unserer Ziele. Es bleibt eins der wichtigsten Zukunftsprojekte schlechthin.“

Carsten Wettich: Investoren sind keine Lösung

Es wird ein harter Kampf, wie sein Kollege Carsten Wettich (40) bekannte: „Die Auswirkungen der Pandemie treffen uns härter als investorengeführte Vereine. Ein Anteilsverkauf ist aber eine einmalige Sache. Wir beim 1. FC Köln sind der Meinung, dass man nicht so in Spieler investieren sollte. Wir sind überzeugt, ohne Investoren erfolgreich sein zu können.“

1. FC Köln trennt sich von Mediendirektor Tobias Kaufmann

Daher will er auch in Zukunft im Vorstand helfen, den FC wieder in sicheres Fahrwasser zu führen. „In dieser Situation ist eine intensive wirtschaftliche Beratung der Geschäftsführung notwendig, weit mehr als es sonst ein Vorstand tun würde.“

Ob sich der FC ähnlich wie der FC Schalke 04 eine Landesbürgschaft sichern will, will Präsident Werner Wolf (63) nicht erklären. „Wir sind in einem Prozess, um herauszufinden, wie wir den FC mittelfristig sicher aufstellen. Ich schlafe da ganz ruhig, weil in Geschäftsführung, Vorstand und Beirat eine ganze Menge Menschen sind, die viel Ahnung von Finanzen haben."

Doch die Horror-Zahlen können sie fürs Erste auch nicht wegrechnen...