Star-Verkäufe? Hälfte der Tore weg?Die größten Planungs-Baustellen des 1. FC Köln

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Die Personalplanungen von Sportboss Horst Heldt (r.) und Trainer Markus Gisdol (hier beim 3:1-Sieg des 1. FC Köln gegen Arminia Bielefeld am 31. Januar 2021) werden nicht einfacher.
Köln – „Die Anforderungen werden nicht weniger komplex.“ Das sagte Sportchef Horst Heldt (51) zuletzt im EXPRESS-Interview über die komplizierte Personal-Planung des 1. FC Köln. Was er genau meint? EXPRESS erklärt vor dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart (Samstag, 20. Februar, 15.30 Uhr) die größten Transfer- und Kader-Baustellen!
- 1. FC Köln wieder vor schwierigem Transfersommer
- Verkauf von Leistungsträger droht
- Horst Heldt muss Stand jetzt Hälfte der FC-Tore ersetzen
1. FC Köln droht Verkauf von Leistungsträger
Aufgrund des riesigen Corona-Minus (Umsatzverluste jenseits der 40 Millionen Euro) muss der FC intensiv über Spielerverkäufe nachdenken. Ein Kandidat ist dem Vernehmen nach Ismail Jakobs (21), für den der Klub 13 Millionen Euro verlangen soll.
Viele Profis, die eine zweistellige Millionen-Summe einspielen könnten, hat der FC gewiss nicht im Kader. Neben Jakobs (Vertrag bis 2024) kämen für einen Geldregen noch Sebastiaan Bornauw (21, bis 2024) und Ellyes Skhiri (25, bis 2023) infrage.
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Jorge Meré (23, bis 2023) könnte seinen abgestürzten Marktwert mit konstanten Rückrunden-Leistungen zumindest wieder etwas aufpolieren.
Angesprochen auf mögliche Star-Verkäufe, dementiert Heldt nicht, sagt nur: „Das lässt sich heute noch nicht beantworten. Der Transfermarkt hat sich durch Corona verändert.“
Verliert der 1. FC Köln die Hälfte seiner Bundesliga-Tore?
Stand jetzt muss der FC im Sommer zudem mehr als die Hälfte seiner Tore ersetzen. Denn: Die ausgeliehenen Elvis Rexhbecaj (fünf Tore, zwei Vorlagen) und Marius Wolf (zwei Tore, zwei Vorlagen) waren an elf von 20 Kölner Liga-Treffern (55 Prozent) beteiligt – beide dürften extrem schwer zu halten sein.
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Das Problem ist für Heldt nicht neu. In der vergangenen Saison lebte die Offensive von Jhon Cordoba (27) und Mark Uth (29), die an 24 von 51 FC-Toren beteiligt waren (immerhin 47 Prozent). Mit den Abgängen der beiden Sturm-Stars hat das Team bis heute zu kämpfen.
Womöglich wird Uth im Falle des Klassenerhalts zur Lösung für die kommende Saison: Der Schalker Abstieg rückt näher und damit auch Uths Abschied aus Gelsenkirchen. Laut des „Westfälischen Anzeigers“ hat das FC-Eigengewächs keinen Vertrag für die 2. Liga und könnte damit ablösefrei wechseln. Köln dürfte zu seinen ersten Ansprechpartnern zählen.
Acht Leih-Deals des 1. FC Köln laufen aus
Im Sommer 2020 hatte Heldt alle Hände voll damit zu tun, den Kader mit Leihgeschäften auszudünnen. Gleiches droht ihm in den kommenden Monaten wieder.
Aktuell muss der FC davon ausgehen, dass acht Leih-Profis zurückkehren: Anthony Modeste (32, AS Saint-Étienne), Louis Schaub (26, FC Luzern), Kingsley Schindler (27, Hannover 96), Lasse Sobiech (30, FC Zürich), Vincent Koziello (25, CD Nacional), Niklas Hauptmann (24, Holstein Kiel), Tomas Ostrak (21, MFK Karvina) und Marcel Risse (31, Viktoria Köln)
Für alle müssen Lösungen her. Heldt macht keinen Hehl daraus, dass der FC auf Abgänge angewiesen ist, „weil unser Kader definitiv zu groß ist, wenn alle Leihspieler zurückkehren“.
Sollte sich Modeste in Frankreich nicht zu alter Form ballern, ist nicht davon auszugehen, dass einer der Leih-Profis eine große Rolle in den Zukunftsplanungen der FC-Verantwortlichen spielt.
Liga-Ungewissheit des 1. FC Köln verhindert Vertragsverlängerungen
Und: Bei allen Themen schwingt immer die Ungewissheit mit, in welcher Liga der FC kommende Saison an den Start geht. „Wir müssen zwei Szenarien durchspielen. Auch für die 2. Liga, dazu sind wir verpflichtet“, so Heldt.
Die Unklarheit beeinflusst sowohl die angepeilten Vertragsverlängerungen mit Salih Özcan (23, Heldt: „Wir haben die Problematik, dass Salih wissen will, wo wir nächste Saison spielen“) und Marvin Obuz (19) als auch Gespräche mit potenziellen Neuzugängen.
Heldt hält vor allem Ausschau nach ablösefreien Profis. Als möglicher Kandidat gilt beispielsweise Hannovers Timo Hübers (24) der das 96-Angebot zur Vertragsverlängerung ausgeschlagen hat.