FC fehlt Kohle und PlanHeldt-Kritik nach Pleite: „Zu viele nicht bei 100 Prozent“

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Ellyes Skhiri, Sebastiaan Bornauw und Rafael Czichos (v.l.) bei der Niederlage des 1. FC Köln gegen den FC Augsburg

von Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)

Köln – Neue Ernüchterung statt Luft im Abstiegskampf. Der 1. FC Köln verpasste mit dem 0:1 gegen den FC Augsburg einen Big Point im Bundesliga-Keller. Der erste Auftritt in 2021 zeigte noch mal deutlich, wo beim FC der Schuh drückt.

Kölns Probleme zum Jahresstart: kein Plan, keine Gefahr – und keine Kohle!

Horst Heldt: „Von hinten bis vorne nicht unsere beste Leistung“

Während Coach Markus Gisdol (51) trotz dürftiger Leistung milde blieb („Fällt mir schwer, meine Mannschaft härter zu kritisieren“), wurde Sportchef Horst Heldt (51) deutlicher: „Wir haben von hinten bis vorne nicht unsere beste Leistung gezeigt.“

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Dass die Kölner kämpfen können, haben sie bei den Siegen in Dortmund und Mainz oder auch der Nullnummer in Leipzig eindrucksvoll gezeigt – den Beweis, dass sie Fußball spielen kann, bleibt die Truppe aber weiterhin schuldig.

Heldt: „Individuell hatten wir zu viele Spieler, die nicht an ihre 100 Prozent gekommen sind. Wir müssen hinterfragen, warum das so war. Der eklatanteste Unterschied war die Passgenauigkeit.“

1. FC Köln ist passschwächste Mannschaft der Bundesliga

Der FC ist die passschwächste Mannschaft der Liga, unterbot gegen Augsburg den eigenen Durchschnitt (77,8 Prozent) trotzdem noch mal deutlich (71 Prozent).

Spricht nicht gerade für ein eingespieltes Team! Zu Saisonbeginn verwiesen die Verantwortlichen darauf, dass man nach den späten Transfers noch Zeit brauche, um sich zu finden – jetzt ist fast die komplette Hinrunde rum und von den zwischenzeitlichen Fortschritten nichts mehr zu sehen. Das Ergebnis: null Torgefahr aus dem Spiel heraus. Wie lange braucht Gisdol noch, um der FC-Offensive ein Konzept zu geben?

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Während die Ersatzspieler des 1. FC Köln am Sonntagvormittag nach der 0:1-Niederlage gegen den FC Augsburg trainierten, stand Sportchef Horst Heldt Rede und Antwort. 

„Wir hatten Situationen, die wir zum wiederholten Male nicht gut gespielt haben, gerade nach Balleroberungen. Da sind wir mutlos gewesen, haben die Situationen nicht offensiv genutzt“, sagt Heldt. Am mangelnden Willen liegt es laut ihm nicht: „Die Jungs sind immer bereit. Wenn wir zur Erkenntnis kommen, dass einer keine Lust hat, ist er morgen nicht mehr da – das ist aber nicht der Fall.“

1. FC Köln kann sich keinen neuen Torjäger leisten

Zu beneiden ist Gisdol angesichts der personellen Situation im Angriff nicht. In Abwesenheit des verletzten Sebastian Andersson (29) ging die Variante falsche Neun mit Ondrej Duda (26) dieses Mal schief, auch Joker Anthony Modeste (32) war unsichtbar.

Heldt bleibt aber bei seiner Transfer-Strategie, erst mal abzuwarten, erklärt: „Es ist kein Geheimnis, dass wir nur bestimmte Rahmenbedingungen haben. Ich habe nicht bei Amazon einen Warenkorb, wo ich draufklicken kann, und dann sind am nächsten Tag zehn neue Spieler da.“

Der FC könnte höchstens ein paar Hunderttausend Euro für einen Leih-Deal investieren, eine Entscheidung soll im Laufe des Januars fallen.

Heldt klipp und klar: „Ich bin nicht im Schlaraffenland. Grundsätzlich wären wir in der Lage zu handeln, aber man muss die Sinnhaftigkeit hinterfragen. Wir haben schon einen großen Kader, die Nummer 28 oder 29 brauche ich nicht zu verpflichten. Es macht keinen Sinn, über Qualität nachzudenken, die wir uns nicht leisten können. Ich hätte nach einem Sieg gegen Augsburg nicht abschließend gesagt, dass wir keinen mehr holen, genauso wenig sage ich jetzt, dass morgen drei neue Spieler kommen.“

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Gut für den 1. FC Köln: Keller-Konkurrenz verliert ebenfalls

Die Pleite gegen Augsburg war ein deutlicher Warnschuss! Das Beste aus FC-Sicht: In der Tabelle hatte Saison-Niederlage Nummer sieben zumindest mit Blick nach unten keine Auswirkungen. Da sowohl Schalke (0:3 bei Hertha) und Bielefeld (0:1 gegen Gladbach) als auch Mainz (2:5 beim FC Bayern) ebenfalls verloren, ist Köln weiter 15. und hat fünf Punkte Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze.

Nur zu hoffen, dass es am Ende der Saison drei schlechtere Mannschaften gibt, reicht aber nicht aus!