„Völliger Irrsinn“FC-Boss Heldt: Kritik an Länderspielen, Rückendeckung für Gisdol

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Sportchef Horst Heldt (r.) und Trainer Markus Gisdol am Geißbockheim. 

von Martin Zenge (mze)

Köln – FC-Sportchef Horst Heldt (50) stärkt Trainer Markus Gisdol (51) vor dem wichtigen Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (Sonntag, 15.30 Uhr, Sky) den Rücken – und findet klare Worte zum Reise-Wahnsinn der Nationalspieler.

Im Interview mit dem „Sportbuzzer“ sagt Heldt zum Kölner Fehlstart mit drei Pleiten: „Dass die aktuelle Bilanz mit null Punkten keinem von uns gefällt, dürfte klar sein.“

Horst Heldt: 1. FC Köln muss „wie eine Familie zusammenstehen“

Nach dem 1:3 gegen Gladbach hatte Heldt auf die Frage, ob es nun eng für Coach Gisdol werde, klipp und klar „nein“ geantwortet und betont, dass alle – vom Sportchef bis zum Einwechselspieler – in der Verantwortung stehen.

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Nun legt der Köln-Boss nach: „Das sollte keine Floskel sein. Vor allem wollte ich damit ein Zeichen setzen. Natürlich treffe ich auf dem Fußballplatz keine Entscheidungen, aber ich kann auch nicht so tun, als ginge mich das, was dort passiert, nichts an. Wir sind hier alle in der Verantwortung und müssen wie eine Familie zusammenstehen. Anders wird es nicht funktionieren.“

Gegen Frankfurt hoffen Heldt & Co. auf die ersten Punkte der Saison. Trainer Gisdol ist sich sicher, dass er und seine Mannschaft die Länderspielpause gut genutzt haben. Aber: Insgesamt acht Kölner fehlten, da sie mit ihren Nationalmannschaften unterwegs waren – darunter Neuzugänge wie Ondrej Duda (25, Slowakei) und Dimitrios Limnios (22, Griechenland), die sich noch kaum an die Mannschaft gewöhnen konnten.

Doch damit muss ein Bundesliga-Klub umgehen können. Heldt stört vielmehr, dass seine Spieler während der Corona-Pandemie quer durch Europa – teilweise in Risikogebiete – fliegen mussten.

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Horst Heldt kritisiert Länderspielreisen

Der FC-Sportchef kritisiert: „Man hat uns erklärt, dass die Nations League eingeführt worden wäre, um die zahlreichen Freundschaftsspiele abzulösen. Deshalb ist das, was wir gerade erlebt haben, für mich nur schwer nachvollziehbar. Zum einen, weil der Terminkalender ohnehin auf wackligen Füßen steht. Vor allem aber, weil es völliger Irrsinn ist, dass Mannschaften in einer solchen Phase wie wild durch die Gegend reisen und in Risikogebiete fliegen. Es sind die Vereine, die die Spieler bezahlen, nicht die Verbände.“

Immerhin musste kein Kölner Nationalspieler in Quarantäne – wie beispielsweise Hoffenheims Andrej Kramaric (29), der nach seiner Rückkehr vom kroatischen Team positiv auf Corona getestet wurde. (mze)